Archiv für den Tag: 16. August 2015

Immer auf die Nase – oder das weibliche Diktat

Soeben habe ich einen Anruf von meiner Frau erhalten, die gerade angefüllt mit Glücksseeligkeit ein sehr schönes Wochenende in Aachen bei der Europameisterschaft der europäischen Dressurreiterelite mit Ihrer Mutter und anderen Enthusiasten verbracht hat. Die Kehrseite der Medaille ist (zumindest für mich), dass wohl so einige über die sehr mangelhafte Pflege unserer Webseite meinerseits geklagt haben. Katja hat darin über die letzten 14 Monate eine kontinuierlich hohe Leistung und Lieferbereitschaft zu den Ereignissen unserer Reise in schriftlicher und bildhafter Darstellung an den Tag gelegt. Fast 100.000 Aufrufe unserer Seite zeigen mir, dass zumindest ein reges Interesse vorhanden sein muss. Hut ab liebe Frau zu Deinem großen Engagement! Der unmissverständlichen Aufforderung auch einmal wieder etwas beizutragen, komme ich selbstverständlich „gerne“ nach denn ich möchte meine Frau doch gern in einer guten Stimmungslage wieder am kommenden Dienstag an Bord in Empfang nehmen 🙂 Nach dem starken vorletzten Wochenende mit dem „Grand Prix von Porto“ auf dem Douro hat sich ja nicht mehr allzu viel ereignet. Am vergangenen Sonntag und Montag waren Louis und Annick von der französischen SY TAMARIN zu Gast an Bord. Unsere seit vielen Monaten andauernde Freundschaft unter Seglern hat bis heute gehalten. Wir haben und auf Gomera, Teneriffa, Terceira und jetzt wieder in Porto getroffen und hatten bei einem gemeinsamen Segeltörn hier wieder viel Spaß zusammen. Ist ja auch klar, dass man sich immer wieder Neuigkeiten zu erzählen hat wenn man ständig auf Achse unterwegs ist.

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Nachdem ich denn in den letzten Tagen unsere SUMMER in einen nahezu „klinisch reinen“ Zustand versetzt habe und das erste mal selber nichts mehr auszusetzen hatte, musste ich mir etwas einfallen lassen die Tage zu füllen und meine gute Laune zu aufrecht zu erhalten. Seit gut 2 Wochen habe ich nach vielen Jahren wieder damit begonnen, jeden zweiten Tag vor dem Frühstück meine Sportschuhe zu greifen und zu Laufen zu gehen. Die ersten 5 Minuten sind etwas anstrengend aber wenn man erst einmal auf Betriebstemperatur ist macht es echt Spaß. Danach fühle ich mich gut und das Frühstück schmeckt einfach besser. Die Tage dazwischen mache ich 100 Kniebeugen und auch das macht Laune. Möchte gar nicht an die Gesichter der Liegeplatznachbarn denken, wenn die Summer immer anfängt dabei ganz leicht zu schaukeln 🙂

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Gestern habe ich mir einmal einen besonderen Spaß gegönnt. Für einen Ausflug ins Dourotal, wo die Trauben für den genialen Portwein wachsen, habe ich mir einen Scooter ausgeliehen! Früher hätte ich mich was geschämt, mit so einem Teil durch die Gegend zu fahren. Schließlich war ich immer leidenschaftlich und auch meist sehr schnell mit meiner „Yoshimura Hayabusa“ und ihren 200 PS am Hinterrad unterwegs. Nun denn, mit 15 PS geht es ja auch ganz gut und es hat sogar Spaß gemacht. (bitte nicht weitererzählen 🙂 )

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Auf dem Weg durch Porto habe ich mir zur Stärkung noch ein leckeres Schinkenbrot mit Käse  und zum Nachtisch noch ein Art portugiesischen Spritzkuchen zwischen die Kiemen geschoben. Dann ging es los aus der Stadt heraus und dann immer „gemächlich“ am Douro entlang. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schnell sich 80 Km/h auf so einem Teil anfühlen

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Nach einer relativ kurzen Eingewöhnungsphase fühlte ich mich dann auch schon ziemlich sicher und entspannt. Die Zeit verging und irgendwann fand ich, dass es jetzt Zeit wäre die Kiste noch einmal aufzutanken bevor es in die richtige Wildnis hinaus ging. Es waren eh nur noch wenige Häuser und noch viel weniger Tankstellen zu sehen. Die nächste Zapfsäule war also meine.

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Es gab nur ein kleines Problem….. Auch nach 15 Minuten ist es mir beim besten Willen nicht gelungen den Tankverschluss zu öffnen. Der Verleiher hat es mir ja noch extra gezeigt und es sollte doch kein Problem sein einen Knopf zu drücken, der dann die Entriegelung vom Tankdeckel freigibt. Es ging nicht und auch nach langem Treten, Schlagen auf sämtliche Verkleidungsteile und allerlei lauten Flüchen ging das Ding einfach nicht auf! Also beschloss ich wieder zurück zu fahren und dem Mann ein paar Takte zu flüstern. Mit einer gehörigen Portion Frust im Bauch musste der Roller dann etwas leiden. Jedenfalls hat uns kein Auto und auch kein Motorrad mehr überholt. Irgendwie hat es sogar Spaß gemacht mit dem Ding zu heizen so schnell es mir möglich war :- Zurück beim Verleih habe ich dann der wirklich netten (und auch hübschen) Mitarbeiterin mit leicht gebremsten Schaum von meinem Frust berichtet. Bevor ich angekommen war hatte ich natürlich noch einmal alles versucht, um die Klappe auf zu bekommen. Ich wollte ja nicht als Trottel dastehen. Natürlich kam es so wie es kommen musste. Sie drückte den Knopf und das Ding ging auf. Ich habe gedacht ich träume! Wie das? Die Lösung war ganz einfach. Man musste nur kräftig genug drücken….. Voller Schamesröte im Gesicht, habe ich Ihr dann noch ein Bild von meiner Hayabusa gezeigt um zu zeigen, dass ich eigentlich nicht zu blöd bin mit einem richtigen Motorrad zu umzugehen. Sie hat mir zumindest das Gefühl gegeben, dass sie mit mir fühlen kann 🙂 Dann habe ich mich sehr schnell vom Acker gemacht und ihm Boot verkrochen. Das passiert mir nicht noch einmal hoffe ich! Man lernt eben nie aus 🙂 

Das ist mein „Schätzchen“ 🙂  > 300 km/h und auf der Nordschleife erprobt! IMG_0262