Kategorie-Archiv: Teneriffa

Bye-Bye Teneriffa

Irgendwie war es ein komisches Gefühl, heute morgen die Leinen los zu werfen und den Hafen zu verlassen. Denn diesmal würden wir nicht wieder zurück kommen. Über La Gomera, La Palma, Lanzarote und Madeira würden wir weiter in Richtung Norden zu den Azoren segeln. Hier wollen wir unsere Sommermonate verbringen 🙂

Die Marina von San Miguel ist in den letzten Monaten über lange Zeit unser Zuhause geworden. Ein Fixpunkt, von dem aus wir viele  unserer Inseltouren unternommen hatten und auch nach Deutschland gereist sind. Hier kannten wir uns aus und auch uns kannte man hier 🙂 Heute morgen hatten wir sogar unseren Reserve-Toilettenschlüssel, den wir die letzten Monate einfach an Bord behalten hatten, an dem Marinero zurück gegeben 🙁

Selbst der Atlantik zeigte sich an diesem Tag einmal von seiner Schokoladenseite. Denn nachdem wir um die Südspitze von Teneriffa herum motort waren, hatten wir angenehmen und auch konstanten Segelwind aus Nord-Ost zwischen 15 bis 20 Knoten auf dem gesamten Weg nach Gomera.  Ein wunderbarer Segeltag 🙂

Schon gegen drei Uhr erreichten wir San Sebastian und machten kurze Zeit später am Steg 1 fest. Diesmal hatten wir ja einen besonderen Grund, nach San Sebastian zu segeln. Letzte Woche, kurz bevor Dietmar nach Deutschland zurück geflogen ist, hatte er hier eine neue Brille in Auftrag gegeben. Oder genauer gesagt sogar zwei. Denn der Optiker hat zur Zeit ein ganz besonderes Angebot: Eine Brille kaufen und eine zweite gibt es gratis dazu 🙂 Heute sollten die beiden Brillen also fertig sein. Mal sehen, ob der Termin trotz Semana Santa klappen würde.

Erst einmal standen wir aber vor einer verschlossenen Tür. Die kanarischen Ladenöffnungszeiten sind etwas gewöhnungsbedürftig: 10:00 bis 14:00 Uhr und 17:00 bis 20:30 Uhr stand an der Tür des Optikers. Bis dahin gingen wir schnell noch einen Kaffee trinken.

Unser zweiter Besuch verlief deutlich erfolgreicher. Eine Brille war fertig und wurde von einer Mitarbeiterin wirklich sehr gewissenhaft an Dietmars Nase angepasst. Das dauerte fast 20 Minuten: Aufsetzen – absetzen – biegen – aufsetzen – prüfen – absetzen – biegen………..Irgendwann war sie dann mit Ihrem Werk zufrieden und wir durften gehen. Morgen am Nachmittag wäre die zweite Brille fertig und könne abgeholt werden.

Am Abend gelang es Dietmar endlich, sich mit Andi von der Tauchschule zu treffen. Der hatte ihm im Januar angeboten, unsere beiden Alu-Flaschen gegen zwei Strahlflaschen zu tauschen. Während ich friedlich unter der heißen Dusche gestanden hatte, hatte Dietmar allein die Flaschen den langen Weg durch den ganzen Hafen zur Tauchschule hin und zum Boot zurück geschleppt 🙂 Stolz zeigt er mir die neuen Strahlflaschen, die jetzt durch die geringere Höhe auch in unsere Backskisten passen würden. Die wird er dann morgen auch sicherlich optimal darin befestigen damit sie nicht bei Seegang umfallen können  🙂

 

 

Frohe Ostern :-)

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Weitere Artikel von dieser Woche sind in Arbeit. Es lohnt sich die Tage nochmal vorbei zu schauen 🙂 Die Fotos habe ich bereits alle bearbeitet und sortiert und bald gibt es wieder neuen Lesestoff für Euch.

Osterwanderung in den Wolken

Heute morgen gab es dann das echte Osterfrühstück und die heiß ersehnten Schoko-Ostereier 🙂 (Ein bisschen Kommerz muss doch sein :-))

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Heute hatte ich Dietmar überzeugt, mit mir zusammen wandern zu gehen. Ich hatte extra eine nicht zu lange Tour ausgewählt, die auch einen kurzen Anfahrtsweg hatte.

Auf dem Weg dorthin besuchten wir vorher noch ein kanarisches Reitturnier, das uns besonders empfohlen worden war. Nach zwei Stunden hatten wir genug kanarische Springpferde gesehen und machten uns vom Acker.

Der Startpunkt unserer Wanderung war Vilaflora, eine kleine Stadt oberhalb unseres Hafens in den Bergen. Je höher wir kamen, desto grauer und wolkiger wurde es. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Dietmar hatte wie fast immer seine obligatorische kurze Hose und ein T-Shirt an. Hmmmm……hoffentlich hatte er in seinem Rucksack wenigstens eine Jacke dabei?! Weit gefehlt 🙁

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Wir parkten unser Auto und drehten eine Runde durch die Stadt. Erstmal kurz einen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen, dann würden wir entscheiden, was wir tun würden 🙂 Dietmar behauptete zwar heldenhaft, für ihn wäre die Kälte und der Nieselregen kein Problem, wir könnten ruhig wandern gehen. Ich fror aber schon bei seinem Anblick und das wollte ich nicht 🙂 So einigten wir uns darauf, am Hafen in der Sonne eine Runde zu wandern. Dort gibt es auch sehr schöne Wege.

So drehten wir eine Runde um den Montana Amarille im schönsten Sonnenschein.

 

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Der Kapitän ist zurück :-)

Da Ostern in Spanien ja einen Tag früher endet als in Deutschland starteten  wir mit einem ordentlichen Osterfrühstück in den Samstag 🙂 Der Hefezopf sollte ja auch nicht alt und trocken werden, frisch schmeckt sowas natürlich am besten.

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Vorher war ich schon sehr fleißig gewesen. Pünktlich um kurz nach acht war ich auf dem Bauernmarkt in Las Chafiras, um Fleisch, Obst und Gemüse zu kaufen. Anschließend hatte ich noch unseren Mietwagen um zwei Tage verlängert, da wir wegen des herrschenden Westwindes die geplante Überfahrt nach La Gomera auf Montag verschoben hatten.

Nach dem Frühstück plünderten wir Dietmars Reisetasche mit den ganzen mitgebrachten Dingen.  Gestern Abend oder genauer gesagt heute morgen waren wir beide einfach  zu müde dafür. Erst gegen halb zwei am Morgen waren wir vom Flughafen wieder auf unserer SUMMER zurück. Mit den schweren Taschen kamen unter anderem weitere Ersatzteile wie z.B. Anlasser usw. an Bord. Davon kann man ja nie genug an Bord haben.

Dietmar hatte  ja gestern die spanischen Osterfeierlichkeiten verpasst. Um ihm auch einen kleinen Einblick in die spanische Tradition zu ermöglichen, fuhren wir nach Guia de Isora.

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In der kleinen Stadt wird traditionell die Passionsgeschichte mit aufwendigen Blumengestecken dargestellt, die in der Altstadt verteilt ausgestellt werden.

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Die Kreationen waren zum Teil wirklich wunderschön und beeindruckend. Besonders viel Vergnügen hatten wir aber mit den dazugehörigen Erklärungstafeln. Während die englische Übersetzung unserer Meinung nach noch sinnvoll und nachvollziehbar war, hatte sich der deutsche Übersetzer meistens spannende Satzkreationen einfallen lassen.

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Jetzt wird’s ernsthaft

Ostern hat in Spanien nichts mit Hasen, Küken oder Schokoladeneiern zu tun. Hier feiert man die Semana Santa. Dies ist der spanische Begriff für die Heilige Woche, die vom Palmsonntag bis Ostersonntag dauert. Der Ostermontag ist in Spanien kein Feiertag.

Feiern heißt in diesem Fall, dass die gesamte Woche verschiedene Prozessionen statt finden. Die Hauptprozessionen sind in der Regel am Karfreitag. Sie werden von „Hermandades“ genannten Vereinigungen (Bruderschaften) organisiert und durchgeführt.  Zu jeder Prozession gehören mehrere hundert bis zu mehr als tausend Personen.

Die Prozessionen setzen sich meist aus den Pasos (Heiligtümern)  mit ihren Trägern und Begleitern, den Nazarenos und Penitentes ( Büßer) und Musikkapellen oder Trommlergruppen zusammen. Die Büßer gehen oft barfuß, tragen lange Kutten und sind mit der typischen Spitzhaube maskiert, was der Anonymität des Bußakts dient. (frei nach Wikipedia)

So weit die Theorie 🙂 Bevor ich mir persönlich ein Bild der spanischen Osterfeierlichkeiten machten konnte, wollte ich für Dietmar noch einen Hefezopf backen. Ein bisschen deutsche Tradition muss auch hier in Spanien sein 🙂

So machte ich mich gegen ein Uhr auf den Weg nach Adeje. Laut Internet-Recherche wurde hier die Passion Christi in der Altstadt von mehr als 300 Darstellern aufgeführt.

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Ein beeindruckendes Schauspiel vor einer tollen Kulisse, vom dem ich aber dank des Hefezopfes nur den letzten Teil zu sehen bekam.  Schade, aber es ließ sich nicht mehr ändern. Außerdem sollte das Osterprogramm ja noch weiter gehen.

Im Anschluss hatte ich mich nämlich mit Sabine und Joachim von der SY ATANGA in Santa Cruz verabredet. Gemeinsam wollten wir die große Prozession in San Christobal de La Laguna anschauen. In der Altstadt angekommen trafen wir bald auf den ersten Pasos (Heiligtum), dem eine Gruppe von Büßern folgte. Denen liefen wir erstmal hinterher 🙂 und kamen so an die Kathedrale, die Start- und Endpunkt der Prozession war.

Hier konnten wir uns einen Platz in der ersten Reihe sichern und so wunderbar die ganze Prozession verfolgen. Gefühlt war die ganze Stadt mit dabei. Junge und Alte, Männer und Frauen. Überall hing Weihrauch in der Luft und die Stimmung entlang des Weges war feierlich und leise. Auch wenn ich selbst kein besonders religiöser Mensch bin, gefiel mir dieses Aufrechterhalten der Traditionen wesentlich besser als der ganze Kommerz mit Schokoladenostereiern (obwohl man auf die sicher nicht ganz verzichten sollte :-))

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Frühjahrsputz

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, konnte ich schon vom Bett aus das Chaos in der Küche sehen. Das sah nach einer Menge Arbeit aus.

Schon die ganze Woche hatte ich fleißig Wäsche gewaschen. Jeden Tag mindestens eine Maschine. Nicht nur unsere Kleidung und die Bettwäsche, sondern auch Gardinen und die Sitzbezüge im Salon strahlen wieder in neuer Frische.

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Da war es sehr hilfreich gewesen, dass unsere bewährte „Wäsche-Krake“ vor kurzem Verstärkung bekommen hatte 🙂

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Um drei Tüten Lebensmittel in unserer Panry sinnvoll zu verstauen, muss man eigentlich alles einmal aus- und wieder einräumen. Dabei kann man dann auch gleich die Schränke putzen :-).

Aber nicht nur Putzen stand heute an, auch etwas kreative Arbeit hatte ich mir vorgenommen. Auf La Gomera hatte ich Papierabzüge von vielen Fotos des letzten Jahres machen lassen. Damit wollte ich unser Schlafzimmer verschönern.

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Aus den vielen schönen Momenten habe ich eine Kollage zusammengebastelt,  jetzt seid Ihr alle immer mit dabei auf unserer Reise 🙂 Außerdem haben noch zwei andere Erinnerungen endlich einen festen Platz bei uns an Bord gefunden. Unsere „Hummel-Kachel“ aus Porto fand ein nettes Plätzchen in der Pantry:

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Und unser Kinderkunstwerk vom Capo Fincente in Portugal darf jetzt die Wand über meinem Kleiderschrank schmücken 🙂

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Außerdem wurden alle Oberflächen aus Holz geölt und poliert, Teppiche staubgesaugt, Badezimmer geputzt, die Betten neu bezogen, die Schränke gelüftet und aufgeräumt und alles Weitere, was man bei einem ordentlichen Frühjahrsputz so macht 🙂

Gegen Abend hatte ich dann aber irgendwann die Nase voll und beschloss, noch einen kleinen Ausflug zu machen. Keine zehn Kilometer von unserem Hafen entfernt liegt El Medano, ein sehr bekannter Surfer-Strand. Dort vertrat ich mir ein wenig die Füße.

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Auf dem Rückweg zum Hafen stolperte ich über ein Hinweisschild, das mich zur Cueva del Hermano Pedro führte. Die Höhle ist dem ersten kanarischen Heiligen gewidmet ist. Sie liegt mittlerweile direkt an der Start- und Ladebahn des Flughafens. Einige Signalleuchten stehen mitten in der Parkanlage der Höhle.

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Kontrastprogramm: ein deutsches Einkaufsparadies und Natur pur

Ein wichtiger Punkt auf meiner „to-do“-Liste, die ich in meiner Ehemann-freien Zeit erledigen wollte, war die Beschaffung von Roggen- und Dinkelvollkornmehl zum Brot backen. Gar kein so einfaches Unterfangen, denn diese Produkte findet man nicht in einem spanischen Supermarkt.

Aber im Zeitalter des Internets bleibt einem ja fast nichts verborgen. So war die deutsche Gemeinde auf Teneriffa ganz begeistern vom „Cash & Carry“ in Tacoronte. Besagter Wundersupermarkt lag leider ganz im Norden der Insel. Wieso eigentlich leider? Der Nationalpark Anaga liegt  doch gleich um die Ecke und da wollte ich doch auch gern noch hin. Warum also nicht Beides verbinden ?

In Tacoronte angekommen, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Die Liste der deutschen Markennamen war beeindruckend lang und die Preise waren wirklich fair. Als ich das letzte Mal aus Deutschland zurück zur SUMMER geflogen bin, hatte ich eine zusätzliche Tasche mit Lebensmitteln dabei 🙂 Leckereien, die man nach längerer Zeit im Ausland an manchen Tagen wahnsinnig vermisst. Hier konnte ich diese einfach in meinen Einkaufswagen packen 🙂

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So war dieser auch schneller voll als gedacht und drei gut gefüllte Einkaufstaschen wanderten in meinen Kofferraum. Und den Punkt „Mehl besorgen“ konnte ich mit gutem Gewissen auf meiner Liste abhaken 🙂

Erst die Arbeit…..dann das Vergnügen. Auf den schmalen Straßen kurvte ich durch den Nationalpark. Dieses Mal mit deutlich besserem Wetter und mehr Zeit.

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Die Aussicht in Richtung Inselmitte war ein Traum. Die weißen Wolken sahen auf diesem Bild noch sehr malerisch aus. Aber sie kamen schnell näher.

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Auf der anderen Seite war es schon trüb und kalt

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Zeit für mich den Ausflug dem Ende zugehen zu lassen 🙂 Dann wäre auf dem Heimweg noch Zeit für einen weiteren Einkaufsstopp in der Nähe von Santa Cruz beim französischen Supermarkt Carrefour. Zwar war meine Einkaufsleidenschaft nach den Erfolgen von heute morgen schon ziemlich abgekühlt, aber es standen noch ein paar Dinge auf meiner Einkaufsliste.

Vollgepackt erreichte ich San Miguel erst gegen acht Uhr am Abend. Nachdem ich meine Einkäufe aufs Boot gebracht hatte, versuchte ich mit einer heißen Dusche meine Lebensgeister wieder zu wecken. Doch Einkaufen scheint wirklich Knochenarbeit zu sein 🙂 und so verschob ich das Verstauen der Köstlichkeiten im Boot auf morgen. Lieber sichtete ich die Bilder der letzten Tage und schaute dabei einen Frauenfilm auf Video ganz ohne männliche Kommentare 🙂

 

Das Wandern ist des…..

Nach meinem ersten Wanderausflug auf La Gomera hatte ich Blut geleckt. Aber nicht nur das 🙁 Immer noch kämpfte ich mit dem hartnäckigen Muskelkater in den Beinen von meiner Tour am vergangenen Samstag. Die schlechten Bedingungen auf dem ungewohnt steilen Weg hatten mich doch ziemlich überfordert. So hatte ich bei meiner ausgiebigen Internetrecherche einen Rundwanderweg gefunden, der mit wenig Höhenmetern durch die tollen Landschaften der Vulkanebenen um den Krater Chinyero verlief.

Nach knapp einer Stunde Fahrt bis knapp über die Nationalparkgrenze erreichte ich den Startpunkt meiner Tour. Hier oben war man fast allein. Nur ein paar Autos am Straßenrand ließen auf andere Wanderer schließen. Nachdem ich meinen Micra auch in den Straßengraben buchsiert hatte, (natürlich ganz vorsichtig ;-)) tausche ich meine Flip-Flops gegen Wanderschuhe ein und machte mich auf den Weg.

Am Eingang des Rundwegs überholte ich ein Paar mit einem Kinderwagen. Da war ich dann doch etwas erstaunt 🙂 So leicht hatte sich die Wegbeschreibung im Internet dann doch nicht angehört.

Die Sonne strahlte erstaunlich warm vom Himmel und meine Fleecejacke wanderte bald in den Rucksack. Der Weg schlängelte sich gut gekennzeichnet durch den lichten Kiefernwald und die bizarre Vulkanlandschaft.

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Wie beschrieben, brauchte ich für die Runde knapp drei Stunden. Die Natur hier oben ist erstaunlich grün und vielfältig.

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Während dieser Zeit begegnete ich insgesamt zwölf anderen Wanderern. Überlaufen war es somit hier oben sicher nicht.

Als ich am Ende des Rundwegs wieder zurück Richtung Parkplatz abbog, stolperte ich fast über den Kinderwagen. Das junge Paar hatte wohl umgeplant. Während er am Rundweganfang das Kind im Wagen hütete, war sie wohl eine Runde wandern gegangen 🙂

Zurück zum Boot wählte ich den längeren Weg durch den Nationalpark.

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Die Sicht war heute so wunderbar klar, daß man im Westen nicht nur die Nachbarinsel La Gomera, sondern auch La Palma und El Hierro sehen konnte.

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Im Osten war Gran Canaria gut zu erkennen.

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Allein, allein……

Seit gestern bin ich Strohwitwe. Dietmar ist in Deutschland, um an den Test- und Einstellfahrten für das 24-Stundenrennen im Mai teilzunehmen. Eigentlich ein toller Grund, mal wieder nach Deutschland zu fliegen, sollte man denken. Wenn bloß das Wetter nicht wäre…..Dietmar verfolgte schon seit über einer Woche sehr kritisch den Wetterbericht und eines war schon Sonntagabend klar: Eigentlich wollte er lieber hier in der Sonne bleiben 🙂

So versuchte er mit allen Mitteln, seinen Abflug zu verpassen. Nach dem Frühstück wollten wir uns zusammen noch ansehen, wie ein recht großer Katamaran von zwei Kränen zurück wieder ins Wasser gesetzt werden sollte. Wir fanden es immer aufregend, wenn unsere SUMMER mit dem Travellift aus dem Wasser gehoben wurde. Bei einem viel größeren Schiff ist das aber nochmal eine ganz andere Nummer.

Schon seit Ende letzter Woche standen zwei große Autokräne am Werftgelände und Montagmorgen gegen halb elf ging es dann endlich los.

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Vom Prinzip her ganz einfach, genau wie bei unserer SUMMER, nur etwas größer. Als der Katamaran in den breiten Gurten hing, musste der arme Besitzer noch die Stellen mit Anti-Fouling streichen, die er vorher wegen der Stützen nicht erreichen konnte. Da hätte ich aber nicht mit ihm tauschen wollen 🙂

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Kurze Zeit später war das Spektakel schon wieder vorbei und der Katamaran schwamm wieder.

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Wir hatten ja immer noch alle Zeit der Welt denn Dietmars Flieger ging ja erst um drei Uhr. Wirklich? Sicherheitshalber schaute ich nochmal in die Unterlagen. Um 14.20 Uhr war der  Abflug!  Auch dieser Plan war also nicht aufgegangen. Pünktlichst um Viertel vor Eins starteten wir zum Flughafen.

Dietmars letzter Versuch zur Vereitelung seiner Reise war es, sein Handy einfach auf dem Boot liegen zu lassen. Ohne Handy konnte er ja schlecht nach Deutschland fliegen. Doch durch eine meiner lästigen Fragen fiel das Fehlen des lebensnotwendigen Telefons noch vor dem Verlassen des Parkplatzes auf. Auch hier galt, keine Chance 🙂

Gegen ein Uhr erreichten wir dann wie geplant den Flughafen und entließ Dietmar in sein hartes Schicksal ins kalte Deutschland zurück zu kehren 🙂 Ich flitzte mit meinem kleinen Micra zurück zum Hafen und nutzte den angefangenen Nachmittag, um ein bisschen Wäsche zu waschen. So lief eine Maschine an Bord und eine Zweite mit unseren Arbeitsklamotten im Marina-Gebäude.  Wenig später hing alles zum trocknen auf der Wäscheleine an Deck unserer SUMMER in der Sonne. Während dessen nutzte ich die Zeit zur Planung meiner Strohwitwen-Zeit. Die vier Tage wollte ich sehr vielfältig nutzen 🙂

Für den heutigen Abend hatten mich unsere Stegnachbarn Patrick und Peter von der SY APONIA zum Essen eingeladen. Das war doch schon mal ein netter Start 🙂

Sieg über die Technik :-)

Ich gestehe, ich war ja etwas misstrauisch wegen der von Dietmar erdachten Weiterentwicklung der Abdichtung unseres Ruderlagers . Heute stand also die Testfahrt an 🙂 Mal schauen, was passieren würde.

Aber erst einmal schauten wir etwas ganz anderes an: nämlich Formel 1 in Sepang/Malaysia im spanischen Fernsehen.  Wie lange hatten wir das nicht mehr gemacht?  🙂 Daher war es dann auch gar nicht schlimm, dass wir uns erst gegen elf Uhr auf den Weg machten. Nach Sebastian Vettels Sieg auf Ferrari war die Welt für uns in Ordnung 🙂

Draußen vor dem Hafen erwarteten uns wieder die bekannten Segelbedingungen (35 Knoten Wind für ca. zwei Stunden, dann kein Wind und dann Wind auf die Nase mit 28 Knoten). Das nervte schon so ein bisschen 🙁  Aber nach der Starkwindperiode kontrollierte Dietmar das Runderlager und hatte beste Neuigkeiten: Der Ruderlader war KNOCHENTROCKEN !!!! Bald werden wir in der Bilge Staub wischen müssen 🙂 So sollte es sein.

Während der eintönigen Fahrt unter Motor sorgten Delfine und Grindwale für Abwechslung.

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Drei verschiedene Delfinarten konnten wir diesmal zuordnen. Ein besonderes Highlight war der Zügeldelfin mit seiner besonderen Zeichnung.

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(Das Bild ist leider nicht von uns, sondern aus dem Internet geklaut 🙂 )