Archiv für den Tag: 26. August 2015

Drum prüfe, wer sich ewig bindet :-)

Heute sollte es also ans Eingemachte gehen 🙂 Mal sehen, was die CESARINA alles zu bieten hat.

Mit unserer SUMMER haben wir ein Schiff, dass keine Segler-Wünsche, die auf Langfahrt gehen wollen, offen lässt. In den letzten Jahren ist viel Zeit und natürlich auch viel Geld in ihre Ausrüstung geflossen und für die geplante Altantik-Überquerung Ende November 2015 haben wir sie perfekt vorbereitet 🙂

Wassermacher, Waschmaschine, Kurzwelle und eigentlich fast jeder erdenkliche technische Schnick-Schnack, den man sich wünschen und denken könnte. Zuverlässig und erprobt auf gut 7000 Seemeilen sah ich rational betrachtet keinen Grund, mit einem anderen Boot wieder von vorne anzufangen 🙁

Jetzt möchte ich erst einmal Dietmar`s neue Liebe etwas genauer vorstellen, denn sie ist eine Yacht mit einer bewegten Geschichte 🙂

CESARINA ist eine Swan 55 Yawl (Rumpf 004) und wurde 1971 von Nautor Swan in Finnland gebaut. Ihr erster Name war Laurita und sie wurde Mitte der Neunziger in einem Hurrikan in der Karibik schwer beschädigt.

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Danach wurde die Yacht komplett bis auf den blanken Rumpf entkernt und nach Holland zur heute weltweit bekannten „Claasen“ Werft gebracht.

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Bis zu diesem Zeitpunkt baute die Claasen Werft nur Holzschiffe. Aber der damalige Eigner der LAURITA und die besonders schöne klassische Form der von „Sparkman&Stevens“ gezeichneten Yacht konnte den Werfbesitzer Nico Claasen überzeugen und in drei Jahren wurde sie ohne jegliche Limits mit sehr viel Passion, Liebe und höchster Handwerkskunst nach den Ideen des bekennenden Perfektionisten Nico vom Kiel an neu aufgebaut. Seit dem werden bei Claasen nur noch die J-Class Superyachten gebaut. Was für ein Renommee!  Danach erhielt sie Ihren neuen klangvollen Namen: CESARINA. Sie hat das Feeling einer J-Class Superyacht sagt Dietmar 🙂

Somit hat sie also mit einer „klassischen“ Swan nicht mehr wirklich viel zu tun, sondern kann ohne Übertreibung als ein einzigartiges Kunststück bezeichnet werden 🙂

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Der Innenausbau besticht durch viele liebevolle Details und viel Platz zum Leben. Auch Deck und Aufbauten sind eine Ansammlung von vielen wunderschön gestalteten Details.

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Auf der anderen Seite gibt es aber auch viel zu tun. Der an Bord befindliche Wassermacher war einem neuen Bugstrahlruder gewichen. Das ist zwar auch super, aber jetzt fehlt der Wassermacher 🙁 . Den ganzen Tage fuhren wir emotional Achterbahn und fragten uns, ob wir solch einem Schiff gerecht werden können . Immer wieder in den Pausen saßen wir auf der Hafenmauer und betrachteten die CESARINA und ihre schönen Linien.  Auf jeden Fall würde es keine leichte Entscheidung werden.

Unser Termin der Atlantiküberquerung am 22. November 2015 schwebte drohend am Horizont. Würde es überhaupt machbar sein, bis dahin alle von uns gewünschten Arbeiten zu erledigen? Auch die Umschreibung eines Schiffes dieser Größe ist leider keine Kleinigkeit, denn ab 15 Meter Länge muss es im deutschen Schiffsregister eingetragen sein. Da wäre also noch viel Papierkrieg zu erledigen. Schafft man das in knapp drei Monaten ?? Wo sollten wir später einmal auf das neue Schiff „umziehen“??? Beide Schiffe müssen ja dann zusammen in einem Hafen liegen, damit wir unseren Hausstand bequem umräumen könnten. In der SUMMER war nach über drei Jahren alles bestens organisiert. Wollten wir jetzt wirklich wieder von vorne anfangen? Würden wir all unser Hab und Gut auf der CESARINA unterbringen können?? Die Sunbeam 42 DS ist wirklich ein Raumwunder. Konnte die vier Meter längere CESARINA da mithalten?? Und die wichtigste Frage überhaupt: Was sollte mit unserer SUMMER geschehen????

Lage Rede – kurzer Sinn: Um Mitternacht haben wir es dann getan und den Kauf per Handschlag besiegelt. Auch Rini und Pieter sind den ganzen Tag emotional durch die Hölle gegangen, denn die CESARINA lag ihnen sehr am Herzen. Jetzt freuen sie sich aber, dass Sie mit uns auf die Reise gehen wird. Und wir freuen* uns natürlich auch 🙂 Sie wird bei uns sicher das sein, was man ein geliebtes Schiff nennt 🙂

*(Zu beschreiben, was man fühlt, wenn man solch eine Entscheidung trifft, ist mir irgendwie unmöglich. Freuen ist auf jeden Fall nicht das richtige Wort 🙂