Archiv für den Tag: 3. Mai 2015

Eine stürmische Nacht mit Hafenkino vom Feinsten :-)

Manchmal hält der Wetterbericht, was er verspricht und der ungemütliche, regnerische Nachmittag ging in einen stürmischen Abend über. Als der Wind aufbriste, waren alle an unserem Steg damit beschäftigt, ihre Boote für die Nacht optimal und sicher festzumachen 🙂 Man wollte ja gut und ruhig schlafen. Da ist bei angesagten 30 Knoten Wind direkt auf die Hafeneinfahrt schon etwas Vorarbeit nötig.

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So wurden wir alle Zeugen eines beeindruckenden Schauspiels (unter Seglern Hafenkino genannt):

In der Hafeneinfahrt tauchte plötzlich mit recht hoher Geschwindigkeit eine riesige Segeljacht auf. Und mit riesig meine ich wirklich sehr groß 🙂 112 Fuß bzw. 34 Meter Länge. Während wir noch überlegten, ob es überhaupt einen Platz für ein so langes Schiff in der Marina gab, wurde uns klar, dass der Skipper den „Hammer Head“ unseres Pontons zum Festmachen seiner Luxusyacht auserkoren hatte. Mit unverminderter Geschwindigkeit und viel Wind von hinten auf sein Heck war das Manöver von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Trotz vieler helfender Hände schoss die Yacht ungebremst an uns vorbei und weiter……bis die Fahrt an der Unterwasserrampe vor dem Hafenrestaurant ein jähes Ende fand.

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Sprachlos standen wir am Steg. Was war denn das jetzt gewesen???? Für die Erklärung eines solchen Manövers konnten eigentlich nur Maschinenprobleme oder völlige geistige Umnachtung des Kapitäns in Frage kommen. Wir gingen dann mal von Maschinenproblemen aus 🙂 Im Zweifel immer für den Angeklagten 🙂 So waren dann auch viele helfende Hände bereit, als die HIGHLAND BREEZE (Swan 112 Super-Yacht von 2002) wenig später ganz langsam und vorsichtig rückwärts an den Ponton manövrierte. Am Steg brauchte man die 127 Tonnen-Yacht nicht festmachen. Das wäre so, als würde man versuchen, einen LKW an einem Gartenzaun festzubinden. Da mussten schon die massiven Stahlbetonpfähle herhalten, die den Steg im Hafenbecken verankerten.

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Irgendwie sahen alle anderen Boote im Hafen jetzt wie Spielzeuge aus. Die Yacht im Vordergrund hat 36 Fuß oder 11 Meter und unsere SUMMER ist auch nur eineinhalb Meter länger 🙂

Heute Nacht mussten wir während des Schlafens die Daumen drücken, dass die Stahlbetonpfähle und unser Steg der beeindruckenden Aufgabe gewachsen sein würde :-). Wenn der Winddruck auf die Boote zu groß für die Pfähle werden würde, würden wir uns alle zusammen an der Rampe vor dem Hafenrestaurant wieder treffen 🙁 Eigentlich war die ganze Marina viel zu klein für ein solches Luxusbötchen 🙂

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Aber nach einer unruhigen Nacht waren wir alle (Steg, SUMMER; HIGHLAND BREEZE und alle anderen Boote :-)) am nächsten Morgen noch da, wo sie hingehörten.

Maracuja-Bananen und andere Köstlichkeiten

Jedes Wochenende ist Bauernmarkt in San Antonio da Serra auf Madeira. Da das kleine Dorf in den Bergen eigentlich direkt um die Ecke von unserer Marina liegt, machen wir uns Sonntagmorgen trotz des grauen Himmels und der Regenwolken auf den Weg dorthin. Keine halbe Stunde später fanden wir uns in einer urigen Markthalle wieder, in der eine lustige Mischung aus Madeirer und Touristen begutachtete, einkaufte oder einfach nur ein Sonntagsschwätzchen hielt.

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Hier fand man neben Brot und Kuchen, Eiern, Likören natürlich auch Obst und Gemüse. Manche der angebotenen Produkte waren uns völlig unbekannt :-). Wir haben uns entschlossen, nach und nach verschiedene Dinge zu probieren und Euch an unseren neuen Erkenntnissen teilhaben zu lassen 🙂

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Dies hier sind Maracuja-Bananen. Ein solches Körbchen wanderte mit zu uns an Bord 🙂 .

Erst einmal etwas Internet-Recherche (Wikipedia): Die Passiflora tarminiana ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Passionsblumen (Passiflora) in der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Sie ist nur aus Kultur bekannt und wird als Obst genutzt. In Kolumbien wird sie als curuba india, curuba ecuatoriana oder curuba quiteña, in Ecuador als tacso amarillo, auf Englisch: banana passionfruit, banana poka bezeichnet.

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Und dann ging es einer von ihnen an dem Kragen. Voila, so sieht die schöne Frucht also von innen aus 🙂 Eigentlich genau wie die Mischung von Maracuja und Banane. Wie erstaunlich bei dem Namen! Geschmacklich ist sie der Maracuja ähnlich, aber nicht so sauer und man kann sie ganz bequem aus der Schale löffeln 🙂 Die wird sicher ab sofort öfters auf unserem Einkaufzettel stehen 🙂

Unser zweites Mitbringsel waren zwei Annonas oder Cherimoyas. Von denen können wir bisher aber nur wenig berichten. Die erste, die wir aufgeschnitten haben, war noch nicht reif. Geschmacklich war sie also noch kein besonderer Leckerbissen und sie hat eine Konsistenz wie Styropor. Weitere Tests mit der Zweiten Frucht folgen dann nächste Woche. Wir halten Euch auf dem Laufenden.  🙂

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Natürlich kauften wir nicht nur unbekannte Überraschungsprodukte, sondern sonst eigentlich auch alles andere, was wir für das tägliche Leben so brauchen. Auf dem Markt einkaufen fand ich immer schon viel schöner als im Supermarkt und hier im Süden ist es noch viel ursprünglicher. Das wurde uns mal wieder deutlich bewusst, als ich versuchte, 12 Eier in einer klitzekleinen Plastiktüte schadensfrei durch das Gedränge zu balancieren 🙂 Gar kein so einfaches Unterfangen und Rührei hatten wir auch schon zu Frühstück gehabt 🙂

Aber alle unsere Einkäufe trafen unbeschädigt an Bord der SUMMER ein. Da das Wetter heute wirklich sehr ungemütlich war, waren wir nach dem Markt ziemlich direkt zur Marina zurückgekehrt. So ein gemütlicher Lese – und Telefonier-Nachmittag hatte ja auch immer was Nettes und dazu war heute wirklich ausgiebig Zeit 🙂