Zwei Tage voller Unterwasser-Abenteuer lagen vor uns. Gestern hatten wir beide die theoretische Prüfung für den Nitrox-Schein gemacht und bestanden :-). Heute durften wir das erste Mal die Vorteile von Nitrox in der Praxis ausprobieren.
Aber zuerst für alle Nicht-Taucher eine kleine Erklärung, was Nitrox überhaupt ist. Man bezeichnet alle Gasmischungen als Nitrox, die einen höheren Sauerstoffgehalt (>21%) als Luft haben. Wenn man damit taucht, gibt es (wie fast immer) Vor- und Nachteile, die man kennen und beachten muss. Zum Beispiel kann man längere Zeit in Tiefen zwischen 20 und 30 Metern tauchen, und genau das wollten wir heute machen 🙂
Gegen neun Uhr fuhren wir mit dem Boot Richtung Leuchtturm und heute präsentierte sich der Tauchplatz strömungsfrei und klar von seiner schönsten Unterwasser-Seite :-). Somit hatte Dietmar auch optimale Bedingungen zum Fotografieren. Und das ist uns alles über den Weg geschwommen:
Ein großer Bärenkrebs
Ich mitten in einem Schwarm Sadinen
Eine grüne Anemone
Ein Adlerrochen schwebt vorbei
Der „blauäugige“ Einsiedlerkrebs beäugt uns kritisch
Eine Putzergarnele
Mittlerweile fühlen wir uns beide unter Wasser pudelwohl, da ist dann auch schon mal etwas Unfug angesagt. Die nächsten gestellten Fotos werden wir aber doch etwas dekorativer gestalten 🙂
Auch der zweite Tauchgang an diesem Freitag war eindrucksvoll und entspannt. Auch wenn es jedes Mal viel Überwindung kostet nach der vorgeschriebenen Oberflächenpause von ungefähr einer Stunde wieder in den nassen und kalten Anzug zu steigen. Besonders der Moment bevor man rückwärts mit James-Bond-Rolle wieder ins Wasser eintaucht und genau weiß, gleich läuft einem das Wasser wieder eiskalt den Rücken herunter…grrrrrr……brrrrrrr……..kein schönes Gefühl.
In der Marina wartete dann aber schon die warme Dusche und wir saßen danach noch lange zusammen in der Sonne. Morgen wollen wir an der Küste der Islas Desertas tauchen und das musste natürlich geplant werden. Die Inseln befinden sich in einem Naturschutzgebiet, das nur mit vorheriger Genehmigung betreten werden darf. Nach einigen Telefonaten bekamen wir die erforderliche Freigabe und verabredeten, morgens um neun Uhr mit dem Tauchboot von der aus Marina zu starten.
Nach einer Stunde Fahrt hatten wir am nächsten Morgen unseren ersten Tauchplatz erreicht. Vor einer beeindruckenden Felswand mit großen Höhlen gingen wir das erste Mal ins Wasser.
Unter Wasser war die Sicht zum Teil etwas getrübt, da die letzten Tage ein heftiges Tief mit Wind und Welle im Norden vorbei gezogen war. Trotzdem war es wieder ein Vergnügen. Nur die Mönchsrobben, die hier auf der Insel leben und auf der roten Liste stehen, sind uns weder über noch unter Wasser begegnet.
Nach den Tauchgängen ging es mit dem Dinghi zum Picknicken an Land. So hatten wir auch die Gelegenheit, das Besucherzentrum und den kleinen Rundweg anzuschauen.
Die Zeit verging an diesem besonderen Tag viel zu schnell und es wurde bald Zeit nach Madeira zurück zu fahren. Während der Bootsfahrt hielten wir alle Ausschau nach Walen oder Delfinen, entdeckten dann aber etwas ganz anderes: eine „Unechte Karettschildkröte“.
Wenig später hatten wir Madeira und die Marina Quinta do Lorde wieder erreicht.
Gemeinsam räumten wir noch das Tauchboot leer und entsalzten unsere Sachen mit Frischwasser. Den eigentlich für den späten Abend geplanten Besuch des Zitronenfestes in Santana ersetzten wir durch einen netten Videoabend. Ein weiteres Fest nach einem solchen Tag wäre einfach zu viel des Guten gewesen 😉