Kategorie-Archiv: Azoren

Willkommen auf der Käse-Insel

Da wir gestern schon ausklariert haben, hatte man gesagt, dass wir spätestens morgens um acht Uhr den Hafen von Horta verlassen müssten. Also klingelte der Wecker schon um sieben 🙁 Der Morgen war regnerisch und wir noch nicht richtig motiviert, aber der Weg nach Velas auf der Insel Sao Jorge war ja nicht weit.

Als wir den Motor starten wollten, bekamen wir nur ein müdes Schnarren zu hören. Nach einer Woche vor Anker waren die Starterbatterien wohl ziemlich leer. Das sollte eigentlich nicht passieren 🙁 Erfreulicherweise ließ sich aber wenigsten der Generator starten und nach fünf Minuten hatten wir die Batterien so weit geladen, dass auch die Maschine wieder ansprang. Am Thema Energiemanagement müssen wir bis zur Karibik noch etwas arbeiten 🙂 Solche Pannen sollten einem nur einmal passieren 🙂

Schon direkt nach der Hafeneinfahrt konnten wir Segel setzen und machten mit halben Wind wunderbar Fahrt. Da vergaßen wir auch das trübe Wetter ganz schnell. Aber zwischen den Inseln Pico und Sao Jorge war das Segelvergnügen schon wieder vorbei, da der Wind durch die Inseln genau so abgelenkt wurde, dass er uns von vorne auf die Nase pustete.

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Schon von See aus gefiel uns die neue Insel. Fast 40 Kilometer lang, aber nie breiter als sieben Kilometer besteht sie aus 300 (!!!) einzelnen, kleinen Vulkankegeln. Schon von Weitem konnten wir die saftigen und grünen Wiesen sehen, die von 25.000 bis 30.000 Milchkühen bevölkert werden. Da kommen auf jeden Inselbewohner (9000)  statistisch fast drei Kühe 🙂 Hier auf der Insel wird der bekannte „Sao Jorge“ Käse hergestellt, den wir schon in Portugal und auf Faial schätzen gelernt haben.

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Der Hafen war klein und gemütlich. Malerisch vor der steilen, grünen Felswand lag er gut geschützt am Rande der Inselhauptstadt Velas. Wir hatten gestern schon angerufen, um uns einen Liegeplatz in der Marina zu sichern. So lagen wir bequem längsseits direkt hinter der Außenmole. Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt. Duschen und sanitäre Anlagen sind wie neu und auch die beiden Waschmaschinen können sich sehen lassen. Da konnten wir nicht widerstehen, unsere Wäsche mal wieder ohne Rücksicht auf den Wasserverbrauch (:-)) an Land zu waschen. Diese Aufgabe würden wir dann morgen angehen.

Während Dietmar uns einklarierte, kochte ich schon mal etwas Leckeres zum Mittagessen. Der Hafenmeister war genau so nett und hilfsbereit, wie schon gestern am Telefon. Auch die Polizei, die später noch auf der SUMMER vorbei schaute, verabschiedete sich mit den Worten: Wenn wir Fragen oder Wünsche hätten, könnten wir immer gerne bei ihnen vorbei schauen. So viel Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft 🙂 Da kommt man gern an!

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Nach dem Essen starteten wir die Erkundungstour in die Stadt. Klein, gepflegt und gut überschaubar liegt Velas am Fuß der grünen Vulkankrater. Supermarkt, Autovermieter und natürlich viele andere Geschäfte waren problemlos zu finden und  wirklich gut sortiert (für eine so kleine Insel)

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Samstagabend sollte in der Stadt ein Fest stattfinden. Schon der Hafenmeister hatte uns davon erzählt. Den Ort des Geschehens hatten wir auf jeden Fall schon einmal gefunden. Da wollten wir morgen Abend auf jeden Fall mal vorbei schauen.

Nach einem erfrischenden Panaché (portugiesisch für Radler :-)) in einer urigen Bar mit einheimischen, leidenschaftlichen Kartenspielern machten wir es uns mit einem Video auf der SUMMER gemütlich.

Der Samstag war dann wie geplant der große Waschtag :-). Gegen Mittag sah unsere SUMMER wieder mal aus wie ein Luxus-Waschständer. Ganze drei Maschinen Wäsche hingen überall auf dem Schiff verteilt. Jetzt musste  der Wind und die Sonne sie nur noch trocknen. Die Wettervorhersage war eigentlich auch recht günstig.

Gegen acht Uhr hatten wir uns beide ordentlich in Schale geworfen und waren bereit, das Dorfleben aufzumischen. Wir hatten den Hafen noch nicht verlassen, als der erste ergiebige Schauer uns zurück auf die SUMMER trieb. Daher wollten wir lieber noch etwas warten, denn so lange konnte der Schauer ja nicht dauern 🙂

Etwas verärgert beobachtete ich wie meine schon fast trockene Wäsche langsam wieder nasser und nasser wurde. Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen. Ich fand sie vorher eigentlich sauber genug.

Nach über einer Stunde hatte es sich eingeregnet 🙁 Das würde wohl nichts mehr mit der Fiesta :-(. Immer wenn wir nur daran dachten das Boot zu verlassen, frischte der Wind sofort auf und der nachlassende Regen gab wieder sein Bestes. Dann sollte es wohl nicht so sein. Das nächste Fest kommt bestimmt. Ganz sicher!

Keine Planung ohne Wettervorhersage

Wenn man vor Anker liegt, sollte man immer die Wettervorhersage im Auge haben. Wir hatten das die letzten Tage etwas schleifen lassen. So standen wir am Donnerstagmorgen gegen fünf Uhr fast senkrecht im Bett als der Wind mit fast 25 Knoten über den Hafen wehte und die Wellen unangenehm laut an die Bordwand unserer SUMMER klatschten.

Nachdem wir uns versichert hatten, dass der Anker uns sicher an unserer Position hielt, legten wir nach dem anstrengenden Ausritt gestern noch eine zweite Schlafrunde mit Ohrenstopfen ein.

Nach dem Frühstück war dann Hafenkino angesagt 🙂 Gleich als erstes kam ein großer Containerfrachter mit Lotse in den Hafen.

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Dem armen kleinen Ankerlieger wurde Angst und Bange und er ergriff die Flucht. Vielleicht auch besser, man sollte sich ja als „Krümel“ auch nicht mit dem „Kuchen“ anlegen 🙂

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Den ganzen Tag über kamen mehr als 25 Boote und Katamarane hier in Horta an und zwischenzeitlich ging es zu wie in einem Taubenschlag.

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Da musste Platz geschaffen werden 🙂 Und den meisten Platz an der Kaimauer nahm eindeutig der schweizer Dreimaster ein. Also raus damit! Bei dem Seitenwind, der heute herrschte, gar kein einfaches Unterfangen. Aber im zweiten Versuch mit Hilfe von zwei „Schleppern“ entstand eine große Lücke für den dringend benötigten Platz 🙂

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Aber nicht lange 🙂

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So ging es den ganzen Tag recht turbulent zu, sogar vor Anker war man nie wirklich allein und wurde mal in größeren, mal in kleineren Bögen umkreist.

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Immerhin kam niemand längsseits oder fuhr uns eine „Beule“ ins Boot. An den Stegen gab es zwischenzeitlich schon mal leichte Blessuren und Kratzer 🙁

Gegen Nachmittag machte Dietmar das Dinghi klar und fuhr an Land. Neben einigen Kleinigkeiten im Yachtshop wollte er sich um einen Mietwagen für unseren Ausflug auf die Insel Pico kümmern. Morgen früh wollten wir mit der Fähre hinüber fahren.

Sicherheitshalber checkte ich erstmal das Wetter. Hoppla, was war denn das? Für Samstag wurde für die Insel Faial ungemütlich viel Wind angesagt. Vor Anker wollten wir das nach der letzten Nacht nicht so gern erleben, aber hier im Hafen war jetzt wohl auch der letzte Platz belegt. Mein Anruf erreichte Dietmar noch rechtzeitig, bevor er den Mietwagen gebucht hatte. Manchmal ist es einfach super, dass ein Besuch im Yachtshop eigentlich immer etwas länger dauert 🙂 So änderten wir spontan unsere Pläne: Morgen geht es weiter nach Velas auf der Insel Sao Jorge. Um nicht vor einem besetzen Hafen zu liegen haben wir dann sicherheitshalber noch telefonisch einen Platz für uns reserviert 🙂

Da wir uns früher als geplant von Faial und Horta verabschiedet haben, reichte es nicht einmal mehr, um uns ordentlich an der Hafenmauer mit einem gemalten Bild zu verewigen 🙁

Aber für einen kleinen Ausflug zum Berg Guia direkt am Hafen reichte meine Zeit noch, während sich Dietmar um die Formalitäten des Ausklarieren kümmerte.

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Ein Blick zurück über die ganze Insel Faial 🙂

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Oder in die Cadeirinhas :-), den vorgelagerten Vulkankrater

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Oder doch lieber zur Nachbarinsel mit dem grünen Vulkan Pico.

Eigentlich egal, alles war schön. Wieder zurück im Hafen traf ich Dietmar wieder und wir tranken noch ein Abschiedsbier in Peters Sport Bar und genossen die Aussicht auf den Hafen. Hier traf sich wirklich die gesamte Seglerwelt. Schön, das wir auch hier sein durften 🙂

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Das Glück der Erde…..

Was soll ich bloß anziehen???? Diese typisch weibliche Frage quälte nicht nur mich, nachdem wir einen Tagesritt für den nächsten Tag ausgemacht hatten. Auf Reiten waren wir an Bord irgendwie nicht eingestellt 🙂

Aber am nächsten Morgen hatten wir doch beide etwas gefunden, das sich „reitgeeignet“ anfühlte. Ob unsere Einschätzung richtig war, würde sich dann im Laufe des Tages zeigen 🙂

Mit dem Auto fuhren wir heute Morgen dann ohne weitere Umwege direkt zum Gestüt von Patio. Gegen halb zehn würden wir unseren Guide Diogo und den anderen Mitreiter Alex kennenlernen. Von Beiden war uns nur Bestes berichtet worden. Nach einem kurzen Briefing über die Route ging es dann endlich hinaus zu unseren Pferden.

Mit bzw. auf dieser jungen Dame sollte ich heute den Tag verbringen: Bei „Diana“ war der Name Programm, eine kleine Prinzessin wie sie im Buche stand. Eine der besten „Cruzado Portuguese“ Stuten der Azoren, hübsch, zuverlässig und willig.

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Auch Dietmar würde den Tag mit einer jungen Dame verbringen, nur dass hier hoffentlich der Name nicht Programm wäre. „Devil“ wurde im Internet als die coole Lady beschrieben, eine schwarze Schönheit ohne Stallallüren. Das hörte sich ja sehr vielversprechend an.

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Der Startpunkt unseres Tagesrittes war aber nicht nicht der Hof, sondern eine Koppel im Westen der Insel. Zwei Pferde hatten dort schon die letzte Nacht verbracht. So luden wir die beiden Damen auf den Anhänger hinter dem Landrover und fuhren los. An einer Kreuzung irgendwo im Nirgendwo parkte Diogo den Anhänger. Auf der anderen Straßenseite konnten wir im Dickicht zwei Pferdköpfe ausmachen.  Die beiden warteten schon ungeduldig auf ihr Frühstück 🙂

Nach einer ordentlichen Portion Pellets wurden alle Pferde geputzt und gesattelt. Nach den letzten Erklärungen hieß es dann: Aufsteigen und los. Gut, dass die „Cruzado Portuguese“ nicht so groß geraten sind. So gelangten wir beide ohne größere Peinlichkeiten in den Sattel.

Reiten ist ja doch irgendwie wie „Rad fahren“, man verlernt es nicht 🙂 So folgten wir erst einmal der Hauptstraße, was mit den wirklich verkehrssicheren Pferden kein Problem war (weder bei Autos, LKW oder auch Müllwagen :-)) Das gab uns schon einmal ein gutes Gefühl. Leider weiß man ja nie, wie gut Pferde ausgebildet sind, bis man wirklich drauf sitzt.

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Weiter ging es auf Sand- und Schotterwegen bis hinunter ans Meer. Diogo zeigt uns viele schöne Ecken der Insel, die wir ohne ihn wahrscheinlich nie gefunden hätten 🙂 Auch die Trab- und Galoppstrecken waren gut gewählt. Die Pferde gingen willig und fleißig vorwärts, konnten aber auch problemlos wieder angehalten werden, was leider nicht immer selbstverständlich ist, wie wir aus eigener Erfahrung bestens wissen.

Leider bekam ich als letzte Reiterin am Ende der Gruppe immer den ganzen Dreck ins Gesicht. Aber einer muss ja wohl hinten reiten 🙂 Ich unterstelle den Herren mal keinen Vorsatz, was die Einteilung der Reihenfolge angeht 🙂

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Nach drei Stunden wusste ich langsam nicht mehr, auf welchen Teilen meines Popos ich noch sitzen sollte 🙂 Gut, dass es Zeit für die Mittagspause war. Aus unseren Satteltaschen konnten wir heute ein ordentliches Picknick hervorzaubern :-). Unser Picknickplatz lag in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms, den wir gestern auch schon besucht hatten. So verzichteten wir auf eine Wiederholung des Museumsbesuches und saßen faul in der Sonne, während Alex sich dort fortbildete. Dieser Ort ist übrigens der westlichste Punkt Europas. Politisch nicht ganz korrekt aber Faial befindet sich gerade noch auf der europäischen Kontinentalplatte, derweil sich Flores und Corvo im Westen schon auf der amerikanischen Platte befindet. Im Süden der Azoren liegt die afrikanische Platte. Alle Platten driften um 2,5cm pro Jahr auseinander und da die Azoren genau im Zentrum liegen sollte man auch dringend eine Erdbebenversicherung für sein Haus abschließen. Klingt vielleicht komisch, ist aber so!

Nach einer Stunde Erholung für Reiter und Pferde ging es weiter ans Ende der Welt, genauer gesagt in das Dörfchen Norte Pequeno mit der Bar „Fim do Mundo“.

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Hier kehrten wir nochmal ein und wurden mit lokalen Produkten ganz hervorragend bewirtet. Besonders schmackhaft war der Käse von der Insel Sao Jorge, die erfreulicherweise auch unser nächstes Ziel ist :-. Die Herren gönnten sich auch das eine oder andere Bierchen (aber nur in ganz kleinen Flaschen ;-))

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Auch unsere Pferde genossen die Ruhepause. Bis zum Bauch im Grünzeug versunken konnten sie endlich auch ihren Hunger stillen. Vorhin am Vulkan war für sie nicht wirklich was zu holen gewesen 🙂

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Nach einer knappen Stunde erreichten wir wieder die Straßenkreuzung mit der Koppel. Diesmal durften die anderen beiden Pferd mit nach Hause fahren, Diana und Devil blieben ganz allein im Wald zurück. Die Beiden genossen ihre Freiheit sichtlich und nach dem ausgiebigen Wälzen waren auch noch ein paar lustige Bocksprünge drin.

Wir waren nicht mehr so dynamisch. Zwar halfen wir auf dem Hof eben noch die Ausrüstung weg zu räumen, waren dann aber froh, in die Marina zurück zu fahren. Eine heiße Dusche und dann die müden Glieder ausstrecken, mehr wünschten wir uns heute nicht mehr 🙂

Willkommen in einer anderen Welt

Nachdem wir den Montag mit allerlei organisatorischen Dingen verbracht hatten, wie zum Beispiel der Beschaffung eines Mietautos, konnte es am Dienstagmorgen endlich los gehen.

Gegen den Uhrzeigesinn folgten wir der Straße an der Südküste entlang bis zum Westzipfel der Insel. Hier ist in den Jahren 1957/58 durch einen Vulkanausbruch neues Land zur Inselfläche hinzu gekommen. Der alte Leuchtturm steht seit dem etwas verloren weit weg von der Küste.

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Über ein Jahr lang wurde Faial von Erdbeben und Vulkanausbrüchen erschüttert . Viele Häuser wurden in dieser Zeit aufgegeben, manche durch die dicken Aschewolken verschüttet, manche zerstört, andere blieben unbeschädigt. Die Obst- und Weingärten, die in diesem Teil der Insel lagen, hat die Natur im Laufe der Jahre danach zurück erobert. Aber oft kann man zwischen hohen Lorbeerbäumen noch Weinreben oder Bananenpflanzen sehen.

Direkt neben dem Leuchtturm lag ein alter Walfanghafen, der mittlerweile als Naturschwimmbad genutzt wird. In den hätten wir mit der SUMMER aber nicht einlaufen mögen. Ein Felsen-„Zähnchen“ neben dem nächsten hätte uns sicherlich einige Sorgen bereitet.

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Die gesamte Geschichte der Entstehung der Azoren und auch des Vulkanausbruchs von 1957 wird in einem sehr modernen und informativen Museum genau erklärt. Um die beeindruckende Landschaft nicht durch ein Gebäude zu verschandeln, findet man das Museum unterhalb des Leuchtturm in den Untergrund hinein gebaut. Von oben kann man nur noch ein bisschen davon sehen 🙂

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Die Architektur und der Aufbau des Museums ist beeindruckend. So machte es uns wirklich Spaß, Neues über die Inseln zu erfahren.

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Danach war aber eine Stärkung angebracht. Überall auf der Insel findet man Picknick-Plätze. Leider hatten wir aber nichts zum Picknicken dabei. Restaurants und Bar waren nicht gerade zahlreich vertreten, aber irgendwann gegen zwei Uhr hatten wir doch ein Plätzchen gefunden.

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Der Grill entsprach zwar eher dem karibischen Standard, aber das Essen duftete wirklich gut. Schon während der recht langen Wartezeit, lief uns immer wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn wieder andere glückliche Gäste ihr Mittagessen erhielten 🙂 Aber irgendwann hatte die Folter eine Ende und wir waren an der Reihe 🙂

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Satt und glücklich machten wir an der Nordküste noch eine Verdauungsspaziergang. Das Wetter hatte mittlerweile aufgeklart und meistens schien die Sonne.

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Bevor wir zurück zum Hafen fuhren, wollten wir für morgen noch ein besonderen Ausflug organisieren. Im Internet hatte ich hier auf der Insel Faial eine Möglichkeit zum Ausreiten entdeckt. Der Internetauftritt ließ Gutes erahnen aber wir wollten uns auch vor Ort ein Bild von den Pferden machen. Pferdebesitzer sind ja bekanntlich die anstrengendsten und anspruchsvollsten Kunden 🙂 In der Nähe des Restaurants trafen wir auf eine Gruppe von Reitern. Mit der erhaltenen Wegbeschreibung irrten wir erstmal eine Weile im Kreis umher, bis uns Google Maps endlich den richtigen Weg wies.

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In dieser roten Windmühle befindet sich das Büro von Patio – Trail & Lodge (http://en.patio.pt/index.html). Viktor und Anja, die beide ursprünglich aus Deutschland kommen,  haben sich hier auf der Insel in den letzten zwanzig Jahren etwas ganz Besonderes aufgebaut. So entschieden wir uns, morgen einen Ganztagesausritt in den Westen der Insel zu unternehmen 🙂

Den für morgen geplanten Besuch der Caldera erledigten wir dann heute noch auf dem Rückweg. Etwas wolkig zwar, aber eine tolle Aussicht. Hier oben waren wir noch einmal ganz allein, bevor es in den lebendigen Hafen zurück ging.

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Im Hafen trainierten die Mannschaften des lokalen Segelvereins mit den traditionellen Walfangbooten für die beliebten Wettfahrten zwischen den Inseln. Ohne Kiel mit der großen Segelfläche braucht man mindestens sechs Leute, um genug Gegengewicht zu haben, damit die große Segelfläche das Boot nicht gleich auf die Seite legt. Wie klein die Welt eigentlich ist wurde uns bewusst, als wir hier wieder auf Viktor von Patio stießen 🙂 Der segelt nämlich regelmäßig mit seinen Freunden in Horta 🙂

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Alte und neue Bekannte

In Horta waren wir genau am richtigen Ort :-), um alte Bekannte wieder zu treffen oder auch um Neue kennenzulernen. Die meisten Segler, die aus der Karibik vor dem Beginn der Hurrikan-Saison nach Europa zurück kommen, legen einen Stopp auf den Azoren ein. Wir waren schon gespannt, welcher unserer Segelfreunde wir hier in den nächsten Tagen wohl treffen würden.

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Kommt man als Segler nach Horta auf der Insel Faial, ist ein Besuch des berühmten „Peters Cafe Sport“ obligatorisch. Nach unserem ersten Rundgang am Samstagvormittag und dem Besuch des Bauernmarktes war die Seglerkneipe auch für uns ein „must have seen“ Ziel auf unserer Route.

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Da kein Tisch mehr frei war, fanden wir noch zwei Plätze am Tisch eines älteren Ehepaares. Schnell kam man ins Gespräch. Die beiden Engländer David und Ann von der SY RESTING GOOSE waren weit herumgekommen auf den Weltmeeren und hatten viel Interessantes zu erzählen. So blieb es nicht nur bei einem gemeinsamen Mittagessen und wir folgten der Einladung auf einen Kaffee an Bord der RESTING GOOSE natürlich gern. Im Endeffekt wurde dann wie es sich für eine ordentliche englische Einladung gehört doch Tee getrunken, der ganz hervorragend zu den madeirischen Honigkuchen passte, die wir von der SUMMER mitgebracht hatten.

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Ab halb fünf wurde die Bord-Bar geöffnet, da uns der Gesprächsstoff immer noch nicht ausgegangen war :-). Erst nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, machten wir uns auf den Heimweg. Zum ersten Mal konnten wir an diesem Abend die Aussicht auf den Vulkan Pico genießen, der hinter der dicken Wolkenschicht hervor gekommen war. Ein wirklich stimmungsvoller Anblick.

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Ann und David verließen leider am nächsten Morgen Horta, aber nicht ohne noch eine kleine Abschiedsrunde um die SUMMER zu drehen. Auf Terceira sind wir aber in Kürze wieder verabredet. Vielleicht sogar zu einer gemeinsamen Regatta auf der RESTING GOOSE. Das wäre natürlich eine besondere Herausforderung 🙂

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Nach und nach kommen die Boote der Nordatlantik-Runde auf den Azoren an. Sie sind nach einer oder mehreren Saisons in der Karibik auf dem Rückweg in die europäischen Gewässer, in die Nord- oder Ostsee oder ins Mittelmeer. So trafen wir am Sonntag auf die SY MAN SUUTJE, die mit Paul und Freunden mit straffem Zeitplan zurück  in die Ostsee unterwegs war.

Beim Mittagessen in der Altstadt hatten wir mit gierigen „Mitessern“ zu kämpfen. Die Spatzen hier auf der Insel stehen wohl auf Fast Food 🙂

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KHX_2520.jpgNach einem weiteren Bummel durch die Altstadt, ging es noch kurz nach Porto Pim, das nur einen Katzensprung entfernt auf der Südseite der Bucht liegt.

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Die Crew von der MAN SUUTJE fand trotz der Eile noch Zeit  für einen netten gemeinsamen  Abend in Peters Bar. Dabei lernten wir auch Frank von der SY TRALAFITI kennen, der gleich mehrere Jahre in der Karibik verbracht hatte. Seine Internetseite werden wir noch ausgiebig studieren 🙂 Schon an dem einen Abend bekamen wir viele hilfreiche Tipps und genossen viele lustige Geschichten aus den Seglerwelt.

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Auf nach Faial – der Insel der Weltumsegler

Der Abschied von Santa Maria fiel uns an diesem Morgen wirklich leicht 🙂 Ein Blick zurück auf die dunklen Regenwolken ließ uns schnell die Segel setzen und das Weite suchen 🙂

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Keine Wunder, dass die Azoren so grün und üppig bewachsen sind, an Niederschlägen scheint es hier nicht zu mangeln :-). Aber meistens ist der Spuk schneller wieder vorbei als gedacht und auf Regen folgt im Allgemeinen wieder Sonnenschein.

Knapp zweihundert Seemeilen lagen vor uns, aber die Bedingungen waren viel freundlicher als auf unserem letzten Schlag von Madeira zu den Azoren. So war diesmal Seekrankheit kein Thema und die Zeit verging wie im Flug mit Lesen, Planen, Kochen, Spülen und Schlafen. Zweimal besuchten einige Delfine unsere SUMMER. Das ist ja immer wieder eine gelungene Abwechslung und ein schönes Highlight 🙂

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Im Laufe des Freitags kam die Insel Pico in Sicht und wir folgten ihrer Küste weiter in Richtung Westen. Der Vulkan Pico verbarg sich aber die ganze Zeit in den Wolken. Mal sehen, wann wir ihn zu Gesicht bekommen würden.

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Mit Schmetterlingsbesegelung machten wir trotz nachlassendem Wind weiterhin noch gute Fahrt. Aber ungefähr zehn Seemeilen vor unserem Ziel schlief der Wind endgültig ein 🙁 und wir mussten die Maschine starten. Der Atlantik lang platt vor uns wie ein Ententeich. Immer wieder trieben sogenannte „Portugiesische  Galeeren vorbei 🙂 Vom Boot aus sind sie wirklich schön anzuschauen. Beim Tauchen möchten wir aber besser keine davon treffen weil deren lange Nesseln enorm brennen und weh tun wenn sie die Haut berühren.

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Auch eine kleine Schildköte kreuzte noch unseren Weg, so dass wir noch kurz vor unserer Ankunft eine Ehrenrunde drehten, um die Schöne ausgiebig zu bestaunen.

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Faial zeigte sich auf den ersten Blick ähnlich einladend wie Santa Maria 🙂

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Aber wir ließen uns von den Regenwolken nicht abschrecken und erreichten gegen acht Uhr den Hafen Horta. Hier war wirklich etwas los. Boote aus aller Welt wohin das Auge blickte. Zuerst machten wir unsere SUMMER am Rezeptionssteg fest. Der Hafenmeister wies uns einen Platz im „Päckchen“ mit anderen Yachten an der Hafenmauer zu, aber wir konnten ihn überzeugen uns die Erlaubnis zu geben, im Vorhafen vor Anker gehen zu dürfen.

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Jetzt genießen wir die himmlische Ruhe und die schöne Aussicht auf die Marina. Morgen, wenn wir ausgeschlafen haben, werden wir das Dinghi klar machen und dann den ersten Inselausflug wagen 🙂

 

Schon wieder auf dem Sprung

Den gesamten Dienstag verbrachten wir mit der Planung der nächsten Etappen unserer Reise. Mit dem vernünftigem  Internetzugang hier konnten wir auch mal wieder alle nötigen Updates auf Computer und, Seekarten und unserer Navigation spielen. Außerdem suchten wir für unsere Azoren-Unterwasser-Abenteuer eine geeignete Tauch-Basis. Am Ende des Nachmittages stand dann fest, dass wir am Donnerstag nach Horta auf Faial weitersegeln werden. Dies war ja unser ursprünglich geplanter erster Anlaufpunkt auf den Azoren. Santa Maria werden wir erst Ende Juni wieder besuchen, um hier ausgiebig zu Tauchen. Ende Mai hatte die Tauchsaison hier sowieso noch gar nicht wirklich begonnen. Da sind wir wohl etwas zu früh aufgetaucht 🙂

Für den Abend hatten wir unsere schwedischen Nachbarn Per und Kateryna von der SY SCARLET auf ein Glas Wein auf die SUMMER eingeladen. Sie sind am Montagmorgen kurz vor uns angekommen und lagen nur eine Box von uns entfernt. Schon tagsüber hatten wir uns gut verstanden und viele Ähnlichkeiten (wie zum Beispiel den Vornamen :-)) entdeckt.

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Da man ja besonderen Gästen immer etwas ganz Besonderes anbieten will, hatten wir einen 19 Jahre alten Bordeaux  ausgewählt. Dieser stellte sich beim Öffnen aber als ziemlich unwillig heraus. Der fast 20 Jahre alte Korken ließ sich nur in ganz kleinen Krümeln entfernen und es dauerte ein Weilchen, bis wir zum eigentlichen Flascheninhalt vorgedrungen waren 🙂

Das tat aber der lustigen Rund keinen Abbruch und nach dem Rotwein stiegen die Herren auf ein kindersicheres Getränke mit Schaubverschluss um, den auf Madeira erstandenen Poncha (Mixgetränk aus Rum mit Fruchtsaft). Auch der Korken einer weiteren Flasche Madeirawein stellte sich nicht quer 🙂 und so saßen auch die Damen nicht auf dem Trockenen :-). Gegen ein Uhr beendeten wir die lustige Runde mit dem festen Plan, das Erlebte ganz sicher zu wiederholen.

Entsprechend spät und mühsam begann der Mittwochmorgen. Erstaunlicherweise sind wir aber trotz der interessanten Mischung von weiteren Kopfschmerzen verschont geblieben 🙂 So bereiteten wir unseren nächsten Segeltag vor, backten Brot und kochten einige Gerichte vor. Am Nachmittag trafen wir Steffen von Wahoo-Diving, der Tauchbasis von Santa Maria unserer Wahl. Dem guten Eindruck der Internetseite stand der persönliche Eindruck in nichts nach. Wir freuen uns schon auf Ende Juni, wenn wir wieder auf Santa Maria sein werden und viele interessante Tauchgänge unternehmen werden 🙂

Wie oft vor längeren Schlägen blieb heute Abend die Küche auf der SUMMER kalt. Statt dessen gingen wir mit Per und Kateryna noch einmal nach Vila do Porto und probierten das vom Hafenmeister empfohlene Restaurant. Wie so oft ein guter Tipp 🙂

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Im der Marina gab es im Anschluss noch einen „Abschieds-Pina Colada“ auf der SY SCARLET. Gegen elf Uhr mussten wir den Abend aber leider schon beenden. Morgen früh um sieben würde der Wecker erbarmungslos klingeln. Um am Freitag noch im Hellen in Faial anzukommen, müssen wir pünktlich um acht die Leinen loswerfen.

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Aber in gut zwei Wochen werden wir uns auf Terceira wieder treffen 🙂 und darauf freuen wir uns jetzt schon.

 

Erste Eindrücke aus einer anderen Welt

Knapp 1400 Kilometer westlich von der portugiesischen Küste mitten im Atlantik liegen die Azoren. Nach Westen muss man nur weitere 4200 Kilometer zurücklegen, um die amerikanische Küste zu erreichen. So war die Inselgruppe, die neben mehreren kleinen aus neun größeren und bewohnten Inseln besteht, schon früh für die Seefahrer aus aller Welt ein beliebter und strategisch wichtiger Anlaufpunkt. Im zweiten Weltkrieg wurden hier die amerikanischen auf ihrem Weg nach Europa und wieder zurück in die USA Langstreckenbomber noch einmal aufgetankt. Somit waren die Azoren auch aus militärischer Sicht ein sehr wertvoller Stützpunkt.

Nachdem wir uns nach unserer Ankunft erst einmal mit einem ordentlichen Weißwurstfrühstück gestärkt hatten und uns im Anschluss eine entspannte Schlafpause gegönnt haben, zogen wir los zu einer ersten Erkundungstour.

Wir sind auf Santa Maria, der östlichsten Insel der Azoren,gelandet. Sie hat eine Fläche von 97 Quadratkilometern und wird von nur fünfeinhalb tausend Menschen bewohnt.

Der Hafen ist sehr gepflegt und gut vor Wind und Wellen geschützt. Hier werden wir sicher gut und sicher schlafen können 🙂 Es waren noch viele Liegeplätze frei und mehrere Yachten stehen noch im Winterlager an Land. Anscheinend hat die Azoren-Segel-Saison hier noch nicht wirklich begonnen.

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Die Landschaft um den Hafen ist für uns ungewohnt grün und üppig bewachsen :-). Direkt oberhalb des Hafens liegt die größte Stadt der Insel: Vila do Porto. Mal sehen, was die so zu bieten hat 🙂 Einen kurzen Fußmarsch später befanden wir uns auch schon im Zentrum.

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Kirchen gibt es auf jeden Fall eine ganze Menge, aber auch für das leibliche Wohl wird umfangreich gesorgt. Mehrere Restaurants und Bars und zwei gut sortierte Supermärkte ließen keine Wünsche offen.

Direkt außerhalb des Städtchen war man gleich wieder mitten in der beeindruckenden Natur. Hier würde man sicher wunderbar wandern können. Vorher müssten wir aber nochmal ein erstes Wort mit dem Wettergott reden. Denn im Regen ist das ja nicht so lustig 🙂

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Zurück in der Marina glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Natürlich war uns vom Fischreichtum der Azoren berichtet worden :-), aber daß die Rochen schon im Hafen vom Steg aus zu sehen waren, hatten wir nicht erwartet 🙂 Jetzt freuen wir uns natürlich ganz besonders auf die hier geplanten Tauchausflüge.

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Drei Tage und 19 Stunden – ein Rückblick

Am Tag unserer Abreise habe ich noch versprochen, Euch auch von unterwegs aus auf dem Laufenden zu halten. Aber auf dieser Tour ist mir mal wieder die Seekrankheit dazwischen gekommen 🙁  So wurde nichts aus dem geplanten Blog-Schreiben. Auch all die leckeren Sachen, die ich eingekauft und vorbereitet hatte, gingen zum größten Teil in Dietmars Magen 🙂 Mein Motto dieser Überfahrt: Mit der Segel-Diät zur Traumfigur 🙂

Aber jetzt mal von Anfang an. Donnerstagmittag verließen wir pünktlich die Marina von Quinta do Lorde und segelten in Richtung Osten von Madeira. Als wir die Landabdeckung hinter uns gelassen hatten, zeigte sich der Atlantik von seiner rauen Seite mit einer knapp drei Meter hohen Welle schräg von vorne. Der angesagte Nordostwind wurde im Windschatten von Porto Santo leider in Richtung Nord abgelenkt und wir mussten uns mühsam hoch am Wind an der Nordseite von Madeira vorbeikämpfen.

Immer wieder drückten uns die Wellen aus dem Kurs und „Otto“, unser zuverlässiger Autopilot, steuerte kräftig dagegen. Dies führte zu einem schwer verdaulichen Schaukelkurs, der mir deutlich auf den Magen schlug :-(. Aber das war noch nicht alles. Immer wieder widersprach die Schiffsbewegung der Wellenbewegung und unsere SUMMER wurde hart abgebremst oder hing plötzlich mit dem Bug in der Luft. Die zum Teil kräftigen Windböen sorgten immer wieder für wechselnde Schräglagen. Perfekt war unsere Achterbahn-Fahrt.

Der Lärm im Schiff war beeindruckend. Eigentlich war alles gut verstaut, aber unsere SUMMER sortierte alles wieder neu. Auch unser Schutzengel wurde kräftig durchgeschüttelt 🙂

Wir liefen nur mit Fock und 30 % des Großsegeln gleichmäßig zwischen fünf und sieben Knoten. Nachdem wir Madeira hinter uns gelassen hatten, konnten wir die Segelstellung bis zur östlichsten Azoreninsel Santa Maria unverändert lassen. Eigentlich war also alles prima, wenn nur das „Wellen-Gehopse“ und „Rechts-Links-Gerolle“ nicht so anstrengend wäre. Keinen Schritt konnte man sich bewegen, ohne sich mit mindestens einer Hand irgendwo ordentlich festzuhalten. Das Deck wurde alle paar Minuten kräftig mit Meerwasser geflutet. Wir hatten es uns schon länger unter Deck gemütlich gemacht und freuten uns darüber, dass man mit einer Decksalonyacht auch von Drinnen alles gut im Blick hat.

So musste Dietmar auf dieser Tour wieder den gesamten Service übernehmen, während ich es mir in meiner Lieblingsecke im Salon gemütlich gemacht hatte. Im Essen aufwärmen ist mein Kapitän schon nicht mehr zu schlagen 🙂 und meistens bin ich ja auch nach zwei bis drei Tagen wieder fit.

Am Sonntagabend entschieden wir gemeinsam, nicht noch 200 Seemeilen weiter bis nach Faial durchzusegeln, sondern die erste mögliche Insel anzulaufen: Santa Maria. Um nicht morgens um drei in der Dunkelheit dort im Hafen anzukommen, reduzierten wir die Segelfläche noch weiter und bummelten mit vier bis fünf Knoten unserem Ziel entgegen. Am Montagmorgen um acht Uhr sind wir dann nach 517 Seemeilen endlich angekommen :-).

 

 

Auf zu den Azoren

Verhungern werden wir in den nächsten Tage sicher nicht 🙂 Gestern haben wir noch ordentlich Obst, Gemüse und andere Leckereien eingekauft. Jetzt ist alles sicher für die Überfahrt in den Schapps verstaut.

Sicherheitshalter habe ich für die ersten Tage auf See auch noch vorgekocht, da ich ja meiner „Seefestigkeit“ zu Beginn einer windigen Überfahrt immer noch etwas misstrauisch gegenüber stehe :-).  Und natürlich klebt das „Anti-Seekrankheitspflaster“ auch schon hinter meinem Ohr. Dann sollte wohl nichts mehr schief gehen.

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Gleich geht es also los zu den Azoren. Die Wettervorhersage sieht super aus und wir hoffen auf eine schnelle und angenehme Überfahrt ohne besondere „Abenteuer“. Wir werden Euch natürlich über die Internetseite mit den Positionsreports und kurzen Blogs auf dem Laufenden halten. Leider wie immer ohne „ä,ö,ü und ß“ , da sich die Buchstaben per Funk nicht übertragen lassen. Wir hoffen, Ihr habt trotzdem Euren Spaß 🙂