Archiv für den Monat: April 2015

Der Kapitän ist zurück :-)

Da Ostern in Spanien ja einen Tag früher endet als in Deutschland starteten  wir mit einem ordentlichen Osterfrühstück in den Samstag 🙂 Der Hefezopf sollte ja auch nicht alt und trocken werden, frisch schmeckt sowas natürlich am besten.

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Vorher war ich schon sehr fleißig gewesen. Pünktlich um kurz nach acht war ich auf dem Bauernmarkt in Las Chafiras, um Fleisch, Obst und Gemüse zu kaufen. Anschließend hatte ich noch unseren Mietwagen um zwei Tage verlängert, da wir wegen des herrschenden Westwindes die geplante Überfahrt nach La Gomera auf Montag verschoben hatten.

Nach dem Frühstück plünderten wir Dietmars Reisetasche mit den ganzen mitgebrachten Dingen.  Gestern Abend oder genauer gesagt heute morgen waren wir beide einfach  zu müde dafür. Erst gegen halb zwei am Morgen waren wir vom Flughafen wieder auf unserer SUMMER zurück. Mit den schweren Taschen kamen unter anderem weitere Ersatzteile wie z.B. Anlasser usw. an Bord. Davon kann man ja nie genug an Bord haben.

Dietmar hatte  ja gestern die spanischen Osterfeierlichkeiten verpasst. Um ihm auch einen kleinen Einblick in die spanische Tradition zu ermöglichen, fuhren wir nach Guia de Isora.

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In der kleinen Stadt wird traditionell die Passionsgeschichte mit aufwendigen Blumengestecken dargestellt, die in der Altstadt verteilt ausgestellt werden.

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Die Kreationen waren zum Teil wirklich wunderschön und beeindruckend. Besonders viel Vergnügen hatten wir aber mit den dazugehörigen Erklärungstafeln. Während die englische Übersetzung unserer Meinung nach noch sinnvoll und nachvollziehbar war, hatte sich der deutsche Übersetzer meistens spannende Satzkreationen einfallen lassen.

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Jetzt wird’s ernsthaft

Ostern hat in Spanien nichts mit Hasen, Küken oder Schokoladeneiern zu tun. Hier feiert man die Semana Santa. Dies ist der spanische Begriff für die Heilige Woche, die vom Palmsonntag bis Ostersonntag dauert. Der Ostermontag ist in Spanien kein Feiertag.

Feiern heißt in diesem Fall, dass die gesamte Woche verschiedene Prozessionen statt finden. Die Hauptprozessionen sind in der Regel am Karfreitag. Sie werden von „Hermandades“ genannten Vereinigungen (Bruderschaften) organisiert und durchgeführt.  Zu jeder Prozession gehören mehrere hundert bis zu mehr als tausend Personen.

Die Prozessionen setzen sich meist aus den Pasos (Heiligtümern)  mit ihren Trägern und Begleitern, den Nazarenos und Penitentes ( Büßer) und Musikkapellen oder Trommlergruppen zusammen. Die Büßer gehen oft barfuß, tragen lange Kutten und sind mit der typischen Spitzhaube maskiert, was der Anonymität des Bußakts dient. (frei nach Wikipedia)

So weit die Theorie 🙂 Bevor ich mir persönlich ein Bild der spanischen Osterfeierlichkeiten machten konnte, wollte ich für Dietmar noch einen Hefezopf backen. Ein bisschen deutsche Tradition muss auch hier in Spanien sein 🙂

So machte ich mich gegen ein Uhr auf den Weg nach Adeje. Laut Internet-Recherche wurde hier die Passion Christi in der Altstadt von mehr als 300 Darstellern aufgeführt.

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Ein beeindruckendes Schauspiel vor einer tollen Kulisse, vom dem ich aber dank des Hefezopfes nur den letzten Teil zu sehen bekam.  Schade, aber es ließ sich nicht mehr ändern. Außerdem sollte das Osterprogramm ja noch weiter gehen.

Im Anschluss hatte ich mich nämlich mit Sabine und Joachim von der SY ATANGA in Santa Cruz verabredet. Gemeinsam wollten wir die große Prozession in San Christobal de La Laguna anschauen. In der Altstadt angekommen trafen wir bald auf den ersten Pasos (Heiligtum), dem eine Gruppe von Büßern folgte. Denen liefen wir erstmal hinterher 🙂 und kamen so an die Kathedrale, die Start- und Endpunkt der Prozession war.

Hier konnten wir uns einen Platz in der ersten Reihe sichern und so wunderbar die ganze Prozession verfolgen. Gefühlt war die ganze Stadt mit dabei. Junge und Alte, Männer und Frauen. Überall hing Weihrauch in der Luft und die Stimmung entlang des Weges war feierlich und leise. Auch wenn ich selbst kein besonders religiöser Mensch bin, gefiel mir dieses Aufrechterhalten der Traditionen wesentlich besser als der ganze Kommerz mit Schokoladenostereiern (obwohl man auf die sicher nicht ganz verzichten sollte :-))

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Frühjahrsputz

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, konnte ich schon vom Bett aus das Chaos in der Küche sehen. Das sah nach einer Menge Arbeit aus.

Schon die ganze Woche hatte ich fleißig Wäsche gewaschen. Jeden Tag mindestens eine Maschine. Nicht nur unsere Kleidung und die Bettwäsche, sondern auch Gardinen und die Sitzbezüge im Salon strahlen wieder in neuer Frische.

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Da war es sehr hilfreich gewesen, dass unsere bewährte „Wäsche-Krake“ vor kurzem Verstärkung bekommen hatte 🙂

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Um drei Tüten Lebensmittel in unserer Panry sinnvoll zu verstauen, muss man eigentlich alles einmal aus- und wieder einräumen. Dabei kann man dann auch gleich die Schränke putzen :-).

Aber nicht nur Putzen stand heute an, auch etwas kreative Arbeit hatte ich mir vorgenommen. Auf La Gomera hatte ich Papierabzüge von vielen Fotos des letzten Jahres machen lassen. Damit wollte ich unser Schlafzimmer verschönern.

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Aus den vielen schönen Momenten habe ich eine Kollage zusammengebastelt,  jetzt seid Ihr alle immer mit dabei auf unserer Reise 🙂 Außerdem haben noch zwei andere Erinnerungen endlich einen festen Platz bei uns an Bord gefunden. Unsere „Hummel-Kachel“ aus Porto fand ein nettes Plätzchen in der Pantry:

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Und unser Kinderkunstwerk vom Capo Fincente in Portugal darf jetzt die Wand über meinem Kleiderschrank schmücken 🙂

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Außerdem wurden alle Oberflächen aus Holz geölt und poliert, Teppiche staubgesaugt, Badezimmer geputzt, die Betten neu bezogen, die Schränke gelüftet und aufgeräumt und alles Weitere, was man bei einem ordentlichen Frühjahrsputz so macht 🙂

Gegen Abend hatte ich dann aber irgendwann die Nase voll und beschloss, noch einen kleinen Ausflug zu machen. Keine zehn Kilometer von unserem Hafen entfernt liegt El Medano, ein sehr bekannter Surfer-Strand. Dort vertrat ich mir ein wenig die Füße.

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Auf dem Rückweg zum Hafen stolperte ich über ein Hinweisschild, das mich zur Cueva del Hermano Pedro führte. Die Höhle ist dem ersten kanarischen Heiligen gewidmet ist. Sie liegt mittlerweile direkt an der Start- und Ladebahn des Flughafens. Einige Signalleuchten stehen mitten in der Parkanlage der Höhle.

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Kontrastprogramm: ein deutsches Einkaufsparadies und Natur pur

Ein wichtiger Punkt auf meiner „to-do“-Liste, die ich in meiner Ehemann-freien Zeit erledigen wollte, war die Beschaffung von Roggen- und Dinkelvollkornmehl zum Brot backen. Gar kein so einfaches Unterfangen, denn diese Produkte findet man nicht in einem spanischen Supermarkt.

Aber im Zeitalter des Internets bleibt einem ja fast nichts verborgen. So war die deutsche Gemeinde auf Teneriffa ganz begeistern vom „Cash & Carry“ in Tacoronte. Besagter Wundersupermarkt lag leider ganz im Norden der Insel. Wieso eigentlich leider? Der Nationalpark Anaga liegt  doch gleich um die Ecke und da wollte ich doch auch gern noch hin. Warum also nicht Beides verbinden ?

In Tacoronte angekommen, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Die Liste der deutschen Markennamen war beeindruckend lang und die Preise waren wirklich fair. Als ich das letzte Mal aus Deutschland zurück zur SUMMER geflogen bin, hatte ich eine zusätzliche Tasche mit Lebensmitteln dabei 🙂 Leckereien, die man nach längerer Zeit im Ausland an manchen Tagen wahnsinnig vermisst. Hier konnte ich diese einfach in meinen Einkaufswagen packen 🙂

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So war dieser auch schneller voll als gedacht und drei gut gefüllte Einkaufstaschen wanderten in meinen Kofferraum. Und den Punkt „Mehl besorgen“ konnte ich mit gutem Gewissen auf meiner Liste abhaken 🙂

Erst die Arbeit…..dann das Vergnügen. Auf den schmalen Straßen kurvte ich durch den Nationalpark. Dieses Mal mit deutlich besserem Wetter und mehr Zeit.

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Die Aussicht in Richtung Inselmitte war ein Traum. Die weißen Wolken sahen auf diesem Bild noch sehr malerisch aus. Aber sie kamen schnell näher.

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Auf der anderen Seite war es schon trüb und kalt

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Zeit für mich den Ausflug dem Ende zugehen zu lassen 🙂 Dann wäre auf dem Heimweg noch Zeit für einen weiteren Einkaufsstopp in der Nähe von Santa Cruz beim französischen Supermarkt Carrefour. Zwar war meine Einkaufsleidenschaft nach den Erfolgen von heute morgen schon ziemlich abgekühlt, aber es standen noch ein paar Dinge auf meiner Einkaufsliste.

Vollgepackt erreichte ich San Miguel erst gegen acht Uhr am Abend. Nachdem ich meine Einkäufe aufs Boot gebracht hatte, versuchte ich mit einer heißen Dusche meine Lebensgeister wieder zu wecken. Doch Einkaufen scheint wirklich Knochenarbeit zu sein 🙂 und so verschob ich das Verstauen der Köstlichkeiten im Boot auf morgen. Lieber sichtete ich die Bilder der letzten Tage und schaute dabei einen Frauenfilm auf Video ganz ohne männliche Kommentare 🙂