Archiv für den Tag: 28. November 2015

In die Karikik – Tag 7

Dem Kapitaen waren die schlagenden Segel und die duempelde Fahrt eindeutig auf die Laune geschlagen. Auch liess der Arbeitswille der Mannschaft nach seinem Gefuehl deutlich zu wuenschen uebrig. Zum Beispiel musste er feststellen, dass nach seiner ersten Wache von 20:00 bis 00:00 seine Abloesung (naemlich ich) nicht von selber auftauchte. Wie ueblich haette man den Naechsten wecken muessen, aber das tat der Kapitaen nicht und legte das Nicht-Erscheinen als mangelhafte Arbeitseinstellung aus.
Erstaunlicherweise werde ich um zwoelf Uhr in der Nacht nicht von selber wach, um meine Wache zu uebernehmen 🙂 Warum auch, wenn mich keiner weckt, schlafe ich entspannt den Schlaf der Gerechten. So alleine und im Stich gelassen bruetete der Kapitaen vor sich hin und als um vier Uhr auch die naechste Wachabloesung nicht von selbst auf der Matte stand, war der Aerger gross 🙂
So herrschte schon am fruehen Morgen dicke Luft auf der CESARINA. Die Crew zeigte sich aber nicht einsichtig und dachte sogar ueber Meuterei nach 🙂 Gar nicht so einfach der Bordalltag. Das sollte man nicht unterschaetzen. Irgendwann beruhigten sich die erhitzten Gemueter wieder und verschiedene Missverstaendnisse wurden geklaert. So wurde unserem Kapitaen mehr Einsatz bei den Manoevern zugesagt mit der kleinen Bedingung, dass vorher auch bekannt gegeben wird, was zu tun ist und von wem :-). Denn die hellseherischen Faehigkeiten der Crew lassen doch zu Wuenschen uebrig. Damit war der Bordfrieden soweit wieder hergestellt und einem entspannten 1. Advent stand eigentlich nicht mehr im Wege.
Um zu dem gegebenen Anlass auch angemessen vorbereitet zu sein, begannen die Herren eine Duschparty im Cockpit. Ich fluechte da lieber unter Deck und genoss eine Dusche in etwas mehr Abgeschiedenheit 🙂
Erfrischt und wohlriechend sassen wir alle danach zusammen im Cockpit und goennten uns leckeren Christstollen :-), bis Dietmars Angel uns erneut aus der gemuetlichen Stimmung riss. Er hatte schon wieder Anglerglueck! Diesmal war es eine wirklich kapitale Gold-Dorade (auch Mahi Mahi genannt). Die waere wohl auch fuer fuenf Personen ausreichend gewesen. Der frische Fisch sollte auch genauso frisch gegessen werden und verdraengte somit die fuer heute geplante Ente mit Rotkohl von der Speisekarte 🙂 Da konnten wir einfach nicht wiederstehen und es war auch diesmal wieder ein besonderer und exklusiver Genuss.
Trotzdem herrscht bis mindestens Donnerstag Angelverbot! Sonst kommt meine gesamte Essensplanung total durcheinander 🙂