Archiv für den Tag: 25. Juni 2014

Vive la France

Unserer erster Tag in Frankreich begann leider nicht mit einem frischen Baguette, auf das wir uns doch so sehr gefreut haben. In der Nähe des Hafens war kein Bäcker zu sehen oder zu finden. Gut, dass wir uns in Belgien noch eingedeckt hatten. Frisch gestärkt wurden zuerst die Formalitäten erledigt. Vom Hafenmeister wurden unsere Papiere kontrolliert. Aber nicht nur wir, auch die unserer SUMMER wurden genau überprüft. Erfreulicherweise gab es nichts zu bemängeln und wir waren jetzt auch offiziell in Frankreich angekommen.

Anschließend nahm Dietmar meine Törn-Planung für die nächsten drei Wochen genau unter die Lupe. Auch hier gab es nichts zu bemängeln :-). Jetzt muss nur noch meine Windbestellung ordentlich vom Universum bearbeitet werden, dann sollte ja alles passen.

Im hellen Sonnenschein betrachtet, sah die SUMMER nach mehr als einer Woche Stadtaufenthalt doch etwas eingestaubt aus. Vor unserer Erkundungstour nach Calais wurde also zuerst das Boot mit Süßwasser von Außen gewaschen und gewienert. Als endlich alles zu unserer Zufriedenheit erledigt war, war es schon nach 12 Uhr. So führte uns unserer Weg nach einem kurzen Abstecher zum Fährhafen, zunächst zum Marktplatz in ein nettes Bistro, in dem wir Omelette und Frites zum Mittagessen bestellt haben. Nach einem leckeren Kaffee zum Abschluss erkundeten wir die Stadt und den Strand. Calais gehört bestimmt nicht zu den schönsten Städten in Frankreich, hat aber auch sehr schöne und ansprechende Gebäude und Parkanlagen.

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Der Fährhafen ist wirklich beeindruckend. Während unseres Strandspaziergangs herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Eine Fähre größer als die Nächste. Da müssen wir uns morgen also wieder durchschlängeln. Wir freuen uns schon jetzt auf die Anweisungen von Port Control. Heute hatten wir die Gelegenheit ein bisschen unser eingerostetes „Französisch“ zu trainieren. Mal sehen, ob wir uns morgen schon etwas besser verständigen können.

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Parasailor-Wetter

Die Überfahrt nach Calais verlief von Anfang bis Ende wie geplant. Morgens ging es pünktlich nach Plan  wieder zurück unter den  drei Brücken hindurch  in die Schleuse und dann in den Vorhafen. In der Schleuse wurden wir von winkenden belgischen Schulkindern begrüßt. Sehr nett! Draußen auf der Nordsee haben wir bei leichtem Nordostwind schnell die Segel gesetzt. Parallel zur Küste lagen etwas mehr als 50 Seemeilen Segelstrecke vor uns. Abends um halb zehn wollten wir durch die „Pont Henry Hemon“ in den Yachthafen von Calais einlaufen. Diese Brücke öffnet nur von zwei Stunden vor Hochwasser bis 2 Stunden nach Hochwasser für 10 Minuten in der Stunde. Da sollte man dann pünktlich da sein 🙂

Da der Wind mit 8 Knoten (2 Beaufort) recht schwach war, sollte heute das erste Mal unser Parasailor zum Einsatz kommen. Dieses geniale Segel für Kurse vor dem Wind hat eine Fläche von 156 Quadratmetern (!).  Wir haben es uns extra für lange Ozeanpassagen beschafft und es wartete seit Mai auf seinen ersten Einsatz. Nach gründlicher Vorbereitung der Leinen und Schoten durch Dietmar lief die Summer dann kurze Zeit später mit gutem Speed unter dem Parasailor ohne Lage und großes Geschaukel vor dem Wind. Ein Traum in blau 🙂

2014-06-24

Als am Nachmittag der Wind auffrischte, wurde der Parasailor wieder fachmännisch geborgen und verstaut. Diese Premiere war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Alles hatte gepasst und es hat auch noch viel Spaß gemacht. Hoffentlich haben wir bald wieder den richtigen Kurs und Parasailor-Wetter.

Während unsere Anfahrt auf Calais zogen dann Gewitterwolken auf und der Wind frischte bis auf 20 Knoten auf. Der Fährverkehr in und aus dem Hafen ist echt beeindruckend. Bei unserem Kontakt mit Port Control mussten wir feststellen, dass das Englisch der Franzosen schwer zu verstehen ist. Im dritten Versuch hatten wir aber dann auch verstanden, dass wir erst nach der „Spirit of Britain“ in den Hafen einlaufen durften. So mussten wir noch eine Runde vor dem Hafen drehen. Trotz der starken Querströmung gelangten wir sicher in den Vorhafen und mussten nur 10 Minuten auf die Öffnung der Brücke warten. Das Anlegemanöver am Besuchersteg gelang trotz starken Windes perfekt. Endlich in Frankreich 🙂