Es ist ein verregneter Samstag Nachmittag in der Flensburger Förde. Nach drei geschäftigen Tagen in der Marina, die beste Gelegenheit die vergangene Woche kurz Revue passieren zu lassen. Nach einem überaus herzlichen Empfang des Hafenmeisters der Marina Sonwik, Herrn Holt, und unserer Segelfreunde Violetta und Martin von der SY GANESCHA fühlten wir uns von der ersten Minute an wohl. Was für ein Kontrast zu der enttäuschenden Verabschiedung der Hafenmeisterei in Grömitz(bis auf ein mehr beiläufiges gesprochenes „Gute Reise“ es gab eigentlich keine netten Worte). In Holt hat uns sogar schon 2 Stunden vor dem Einlaufen in Sonwik eine „Herzlich Willkommen“ per Mail geschickt. Das war ein tolles Gefühl! Am vergangenen Sonntag erhielten wir die Nachricht, dass meine Mutter für uns unerwartet verstorben ist. Natürlich war es ein bedrückendes Gefühl eine solche Nachricht an dem Tag zu erhalten, an dem wir die Leinen in unserem Heimathafen losgeworfen und unsere Reise begonnen haben. Dadurch wird einem aber auf der anderen Seite wieder einmal mehr bewusst, dass das Leben ein Geschenk ist und wir versuchen sollten das Beste daraus zu machen. Die Erfüllung unseres Traumes hat dadurch nur noch umso mehr Gewicht bekommen und die Familie steht auch dahinter.
Martin ist ein erfahrener Segler und rüstet sein Schiff ebenfalls gerade für die Überfahrt nach Portugal im Juli diesen Jahres aus. Aus diesem Grund und weil er ein guter Typ ist, hat er uns die besten Bootsausrüster „Skipper Paradiese“ :-), Werkstätten und seine und Violettas Segelfreunde vorgestellt. Das Ergebnis: Edelstahlbeschläge für den Heckanker, neues Gestänge für das Bimini, Rettungsboje, 2 AIS Transponder falls mal einer von uns über Bord geht, eine geniale 2,4 KG ´schwere SHIMANO Angelrolle (Endstufe!) für die dicksten Meeresfische, diverse Pflegemittel und eine Einladung zu einer Geburtstagsparty am Samstag Abend. Gestern Abend gab es schon einen kleinen Vorgeschmack. Nach vier Flaschen leckerem Wein mit Violetta, Martin, Uwe, Dirk + Frau sowie sehr unterhaltsamen „Doktor Gorch-Fock“ Geschichten waren wir gegen 00:30 wieder bei uns an Bord. Heute durfte ich dafür zum Ausgleich unsere defekte Bordtoilette reparieren. Einer der sehr wenigen Gelegenheiten an denen ich meine ansonsten blühende Fantasie und bildliche Vorstellungskraft zwanghaft unterdrückt habe 🙂
Was soll`s, das Ding funktioniert wieder. In 20 Minuten werden wir abgeholt und deshalb ist für heute Schluss.