Zurück nach Lagos

Etwas verschlafen beschlossen wir am nächsten Morgen, der Altstadt von Albufeira vor dem Ablegen noch einen kurzen Besuch abzustatten. Entlang der Küste führte uns unser Weg zuerst an sehr vielen Bauruinen vorbei und hinterließ einen recht beklemmenden Eindruck. Doch Albufeira an sich war aber sehr lebendig. In den schmalen Gassen herrschte reger Betrieb und auf dem Marktplatz luden verschiedene Cafés zum Verweilen ein. Wir entschieden uns für ein Cafe mit einem Ausblick auf das Meer und bestellten uns zwei Cappuccino 🙂

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Gegen Mittag verließen wir den Hafen und segelten entlang der Küste zurück nach Lagos, für uns die schönste Hafenstadt an der Algarve. Oft ist die Küstenlinie leider sehr zugebaut, doch an manchen Stellen ist die Natur noch unberührt und einmalig schön. Die Küste der Felsalgarve ist geprägt von Grotten und Höllen. Die felsige Steilküste mit kleinen Sandbuchten und längeren Sandstränden wurde immer wieder durch vorgelagerte und zum Teil bizarre Klippenformationen unterbrochen. So genossen wir den Nachmittag segelnd und später leider mal wieder mangels Wind unter Motor und erreichten Lagos am frühen Abend.

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Mit unserem Besuch machten wir heute nur einen kurzen Ausflug in die Altstadt und ließen den Abend in einem der vielen, gemütlichen Fischrestaurants bei einem guten Weißwein entspannt ausklingen.
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Sonntag nach dem Frühstück saßen wir dann einmal wieder in großer Runde beisammen. Mit Frank von der CAYLUNA und Lars, Jana und Alia von der JOY OF LIFE trafen wir uns in einem der vielen Hafencafés. Wir hatten uns ja schon fast eine Woche lang nicht mehr gesehen, da gab es natürlich viel zu erzählen J . Nachmittags machten wir das Dinghi klar, um nochmal zu den Grotten vor Lagos zu fahren. Zu dritt hatten wir viel Spaß und meine Mutter konnte viele tolle Fotos machen. Beim ersten Mal hatten wir uns nicht getraut eine große Kamera mitzunehmen aber jetzt wussten wir ja aus Erfahrung, wie sich unser Schlauchboot in den Wellen verhält. So trauten wir uns auch, eine enge Durchfahrt zwischen zwei hohen Felsen zu durchfahren. Nur die kleinen, schmalen Höhlen überließen wir noch den ortskundigen Bootsführern. Vielleicht beim nächsten Mal 🙂 Diesmal bekamen wir da draußen auch noch ein besonderes Schauspiel zu sehen oder besser gesagt zu hören. In einem der Boote war ein Portugiese mit Dudelsack unterwegs, der für die Touristen typische portugiesische Lieder spielte.

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Zurück im Hafen durften wir Mädels schon mal in die Stadt zum Shoppen gehen, während Dietmar noch das Dinghi sauber machte und wieder an Deck vertäute. Mein Mann kann schon ein echter Traummann sein, wenn er nur will :-). In den netten, kleinen Geschäften von Lagos fand sich dann auch für Jede von uns ein passendes Strandkleid. Sowas kann man sogar auf dem kleinsten Boot oder im kleinsten Koffer noch unterbringen 🙂

Gut gelaunt sammelten wir Dietmar an der Hafenbrücke ein und gingen zu Dritt noch einmal leckeren Fisch essen. Denn wenn man schon so nah am Meer ist, sollte man die Gelegenheit auch nutzen den frischen Fisch zu genießen, insofern man das Schuppengetier mag. Außerdem gönnten wir uns eine Karaffe weiße Sangria zum Essen.

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Für den späteren Abend hatte sich weiterer Besuch angekündigt. Hätte man das Planen wollen, hätte es nie funktioniert. Freunde meiner Mutter machten eine Busreise durch Portugal und waren gerade an diesem Abend in Lagos angekommen. So verabredeten wir uns am Hafen. Nachdem Christiane und Anja zuerst unsere SUMMER „besichtigt“ hatten, machten wir uns zu viert noch einen lustigen Mädelsabend in einer kleinen Bar am Hafen. Dietmar ließ uns lieber alleine losziehen. Bei so vielen Hühnern wollte er nicht Hahn im Korb sein 🙂

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Trotz Sangria und Vino Verde wollten wir am letzten Urlaubstag meiner Mutter früh zu Fuß in Richtung der Klippen laufen. Dietmar blieb lieber noch etwas länger liegen und ließ uns Beide mit unseren Kameras bewaffnet alleine losziehen. Wir freuten uns über das schöne, warme Wetter, die noch leeren Strände und die vielen tollen Motive und schafften es nur mit Mühe, pünktlich um zehn Uhr wie verabredet zum Frühstück in unserem Lieblingscafé zu sein.

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Um zwei Uhr saßen wir dann leider schon in der Bummelbahn, die uns nach Faro Richtung Flughafen bringen sollte. So schnell waren die fünf Tage vergangen. Während der fast zweistündigen Zugfahrt durch das Hinterland wurden wir von einer portugiesischen Großfamilie lautstark unterhalten. Das lenkte uns etwas von dem zum Teil recht trostlosen Anblick ab, der vor dem Zugfenster vorbei zog. Auf dem Rückweg sollte ich aber feststellen, dass die Aussicht auf der Meerseite viel schöner und die Häuser viel weniger kaputt und verfallen waren. Wir hatten auf dem Hinweg wohl den Sitzplatz auf der falschen Seite des Zuges gewählt.

In Faro am Bahnhof hieß es dann Abschied nehmen. Meine Mutter verschwand mit dem Taxi zum Flughafen und ich drehte in meiner Wartezeit noch eine kleine Erkundungsrunde durch Faro. Leider war die Zeit doch recht kurz und die Gegend rund um den Bahnhof nicht sehr einladend. Auch meine Suche nach einem PC-Laden war leider erfolglos. So saß ich wieder im Zug zurück nach Lagos und wurde am Bahnhof schon von meinem Ehemann empfangen. Wir beschlossen, direkt zum Essen zu gehen, da seit dem gemeinsamen Frühstück doch schon einige Zeit ins Land gegangen war. Kurze Zeit später gesellten sich Frank und Lars noch zu uns. Wir verbrachten noch einen lustigen Abend zusammen, während meine Mutter wieder sicher ins kalte Deutschland zurückkehrte.

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Ohne Besuch an Bord nahm das Leben wieder seinen ganz normalen Lauf. Für den heutigen Dienstag stand jedoch ein ganz besonderes Highlight auf dem Programm. Unsere Radarantenne sollte heute repariert zurück geliefert werden. Lange genug hatten wir darauf gewartet. Am Nachmittag kamen dann die sehnsüchtig erwarteten Techniker mit der Antenne im Gepäck. Sicherheitshalber hatte RAYMARINE wirklich alles ausgetauscht bis auf die Außenhülle und anschließend noch mehrere Stunden im Labor getestet. Dann sollte doch jetzt endlich alles gut sein, oder? Nachdem die Techniker die Antenne wieder im Mast befestigt und installiert hatten, zeigte unser Radar schon im Hafen ein so klares Bild, wie wir es noch nie bisher gesehen hatten. Jeder Steg und sogar fast jedes Boot war zu erkennen. Und es lief und lief und lief die ganze Nacht. Jetzt sind wir wirklich sehr optimistisch, dass das Radarproblem Geschichte ist 🙂

Außerdem hatten wir uns entschieden, die Polsterarbeiten, die wir in Porto wegen unserer Zeitplanung nicht hatten umsetzen könnten, hier in Lagos in Auftrag zu geben. Von der SY INFINITY, die wir nun endlich persönlich kennenlernten, bekamen wir dabei Unterstützung. Hille und Thorsten hatten in Lagos schon Polsterarbeiten erledigen lassen und konnten uns gleich zwei Kontakte vermitteln. Für sich selber hatten sie schon Termine vereinbart, da konnten wir uns auch gleich dranhängen. So werden unser Dinghi und unser Außenborder jetzt neue Überzüge bekommen und die Kissen der Sitzecke im Salon bekommen auch waschbare Bezüge. Da solche Arbeiten ja immer etwas dauern, machen wir noch ein bisschen Urlaub hier. Im Moment gibt es sowieso kein passendes Wetterfenster nach Madeira.

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So traf ich mich am Dienstagabend nochmal mit Christiane und Anja, während Dietmar einen lustigen Herrenabend mit Lars und Frank verlebte.

Die nächsten Tage wurde gewaschen und geputzt, aufgeräumt und aussortiert. Natürlich war zwischendurch auch Zeit fürs Internet. Der neue Bordrechner wurde in Betrieb genommen und alle weiteren Schiffe im Hafen stöhnten wahrscheinlich über eine furchtbar langsame Internetverbindung, während ich geduldig ein Update nach dem nächsten herunterlud.

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Mittlerweile waren noch weitere deutsche Boote in Lagos eingetroffen: die SY LUBINI, SY MAL WIEDER und die SY MANATI. Zum gegenseitigen Kennenlernen trafen wir uns alle am Mittwochabend an Bord der SY INFINITY. Hille hatte zur Freude aller leckere Tapas und Aperitifs vorbereitet. Anschließend zogen wir weiter in ein kleines Fischrestaurant am Fischereihafen. Man diskutierte über Ziel und tauschte Erfahrungen aus. Eine lustige, große Runde, die sich erst auflöste, als das Fischrestaurant schon so gut wie geschlossen war.

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