Heute begann das Seminarprogramm der ARC. Eigentlich waren alle Seminare für uns interessant und relevant, aber wir hatten uns entschieden, die Seminare so weit wie möglich auf beide Wochen zu verteilen.
Trotzdem standen heute vier Seminare auf dem Programm. Gestartet wurde morgens um zehn Uhr mit „Notfall-Management“. Hier wurden all die Eventualitäten besprochen, die wir natürlich unbedingt vermeiden wollen: Mastbruch, Ruderbruch, Mann über Bord…… unterschiedlichste unerfreuliche Szenarien wurden zur Sprache gebracht. Auch wenn wir immer noch ganz sicher versuchen werden, solche Situationen zu vermeiden, wissen wir doch jetzt, wie wir besser damit umgehen können. Das ist doch auch schon mal was 🙂
Danach wurde es sehr praxisnah: „Jerry, the Rigger“ sprach über das Rigg. Das Rigg ist der Mast an sich und alles was den Mast und den Baum am gewünschten Platz auf dem Schiff fixiert. Das ist nach dem Rumpf und der Ruderanlage das wichtigste Teil an einem Segelboot 🙂 So sollte man sich immer gut darum kümmern und immer ein Auge drauf haben 🙂 Nach diesem Vortrag ist mir noch einmal mehr klar geworden, dass ich den von der ARC angebotenen Rigg-Check unbedingt machen lassen wollte. Noch vor der Mittagspause trugen wir unsere CESARINA in die Liste.
Nach der Mittagspause ging es dann um ein ganz wichtiges Thema. Nämlich wie man innerhalb von drei Wochen auf der Atlantiküberquerung nicht verhungert. Ich bin ja bisher eigentlich noch sehr entspannt gewesen. In einer Excelliste hatte ich mal grob überschlagen, was ich für drei Personen für drei Wochen so an Nahrungsmitteln einkaufen wollte. War eigentlich nicht so wild 🙂 Im Seminar wurden dann aber komische Probleme auf den Tisch gebracht. „Was machen Sie, wenn Sie nicht mehr Kochen können, d.h. Sie zum Beispiel kein Gas mehr haben? Nehmen Sie genug Nahrungsmittel mit, die sie auch roh essen können“. Hmmm…… mit etwas Geduld und viel Wasser kann man Nudeln ja auch roh essen. Aber trotzdem überzeugte mich das nicht wirklich. Ich entschied mich aber für einen anderen Ansatz. Ganz sicher mit zwei vollen Gasflaschen losfahren und auch noch einmal Herd und Zuleitunggen überprüfen. Dann sollte doch eigentlich fast nichts mehr schief gehen können 🙂
Etwas erschreckt hatte mich aber eine Beispielberechnung der Lebensmittelmengen für die Überfahrt für eine vierköpfige Crew. Da wurden 30 Kilo Nudeln oder Reis aufgelistet. 30 Kilo????? Wer soll das denn alles essen????
Am Ende des Nachmittags gab es noch Tipps zum „Down-Wind-Sailing“. Denn über den Atlantik segeln wir mit dem Passatwind, dh.hoffentlich die ganze Zeit mit Rückenwind. Leider mussten wir wegen eines Stromausfalls auf die vielen aufschlussreichen Bilder zur Illustration bis ganz zum Schluss warten, aber trotzdem bekamen wir noch ein paar gute Tipps mit auf den Weg.
Als Abendprogramm hatte die ARC noch einen Workshop für „Zwei-Mann-Crews“ auf dem Programm 🙂 Da waren wir sehr gespannt, ob hier noch ein paar interessante Verbesserungsvorschläge zu bekommen waren. Aber nach 18 Monaten auf Tour hatte das Seminar uns fast nichts Neues zu bieten 🙂 Und auch Konfliktbewältigung haben wir während der Zeit ganz hervorragend gelernt – Theoretisch zu mindestens.
Während des Letzten Seminares sind wir mit Micha und Sabina der SY ANYWAY SAILING ins Gespräch gekommen. Die Beiden wollen nächstes Jahr starten und besuchen schon jetzt die Seminare der ARC. So führten wir unser interessantes Gespräch spontan beim Abendessen im Pier 19 und danach noch auf der CESARINA weiter. Vielleicht sieht man sich ja dann Ende 2016 in der Karibik 🙂
Klingt nach einer sehr spannenden Zeit,
da wäre ich auch gerne dabei gewesen…
Werde auch bestimmt heuer wieder die gesamte ARC Flotte beim Übersetzen in die Karibik online verfolgen.
Wünsche Euch viel Spaß und immer fair winds and following seas!
Markus
Danke Dir Marcus! Wir geniessen es auch in vollen Zügen:-)