Endlich wieder segeln :-)

Nach einer Nacht mit wenig Geschaukel und einem ausgiebigen Frühstück, machte sich Dietmar badebereit. Doch zum Absprung ins Wasser konnte er sich nicht wirklich durchringen 🙂 Da bat er mich doch tatsächlich um Unterstützung, und das war mir dann auch ein echtes Vergnügen. Mit einem kräftigen Schubs in den Rücken landete der Captain im erfrischenden Nass. Nach einer kurzen Runde unter Wasser tauchte er etwas ratlos wieder auf. An der Schraube oder Welle war nichts zu sehen, was die bedrohlich klingenden Geräusche begründen würde. Nur ein paar Seepocken hatten sich festgesetzt aber keine Leine oder ähnliches hatte sich verfangen. Sehr mysteriös! Das würden wir wohl weiter im Auge behalten müssen.

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Da die Wassertemperatur sich doch als sehr angenehm herausstellte, verlängerte Dietmar seine Badezeit und täuschte harte Arbeit vor. So wurde ausgiebig der Wasserpass geschrubbt und gewienert, bis alles wieder wie neu aussah 🙂

Der Wind an unserem Ankerplatz war die ganze Zeit recht kräftig und über Gran Canaria zogen dicke Gewitterwolken heran. Vorsichtshalber warteten wir noch ein bisschen und gingen erst um ein Uhr am Mittag Anker auf. Aber unsere Vorsicht erwies sich als völlig übertrieben. Kaum hatten wir uns etwas von der Küste entfernt, ließ der Wind deutlich nach. Für den heutigen Tag war Nordostwind angesagt, aber auf der Lee- (windabgewandten) Seite der Insel folgt der Wind seinen ganz eigenen Gesetzen. So hatten wir statt des angesagten Rückenwindes unerwartet Gegenwind L Zuerst kreuzten wir sportlich gegen an, bis uns nach einiger Zeit sowohl die Lust als auch der Wind verließen. Gut, dass heute nur ein Katzensprung von zehn Seemeilen bis Porto de Mogan geplant war. Dort wollten wir vor dem Hafen ankern und am kommenden Tag in der Früh in Richtung Teneriffa starten.

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Dort angekommen, fanden wir im erst zweiten Versuch einen guten und sicheren Ankergrund. Den Anker fuhren wir sorgfältig in den Grund ein, denn wir lagen direkt vor felsigen Klippen. Ganz allein genossen wir die friedliche Abendstimmung. Für die morgige Überfahrt klebte ich mir sicherheitshalber noch ein Pflaster gegen Seekrankheit hinter das Ohr. Es waren immerhin 50 Seemeilen, aber sicher ist sicher 🙂

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Am nächsten Morgen waren wir bei Sonnenaufgang schon unterwegs. Am Horizont zeichnete sich gegen die aufgehende Sonne Teneriffa mit dem 3718m hohen Vulkan „Teide“ ab – ein wunderschöner Anblick. Im Windschatten der Insel war von den angesagten vier Windstärken leider noch gar nichts zu spüren, also tuckerten wir erstmal unter Motor von der Insel weg auf`s Meer hinaus. Kaum hatten wir aber die Windabdeckung verlassen, mussten wir die Segel deutlich reffen. Statt der angesagten vier Windstärken hatten wir im Schnitt meistens sechs bis sieben, in Böen sogar acht Beaufort! Trotz der kleinen Segelfläche im dritten Reff, waren wir gute sieben Knoten schnell. Unsere SUMMER schob zwar heftig Lage (krängen/auf die Seite legen), ersparte uns dafür aber eine heftige Schaukelei.

Schon an frühen Nachmittag war die Marina „San Miguel“ in Sicht und kurze Zeit später lagen wir sicher am „Welcome-Ponton“. Unser erstes Anlegemanöver nach so langer Zeit hatte auch bei den schwierigen und windigen Bedingungen gut geklappt. Da hatten wir uns doch erstmal einen Adventskaffee verdient. Das wäre während der Überfahrt einfach zu ungemütlich gewesen.

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So nutzen wir das stürmische Wetter am nächsten Tag, um klar Schiff auf der SUMMER zu machen, uns ausführlich über die Insel zu informieren und unsere Emails zu erledigen. Erst Dienstag erkundeten wir den nachgelegenen Ort, der leider hauptsächlich aus Hotelanlagen und den dazugehörigen Golf-Plätzen und Restaurants bestand. Bis auf zwei Bauruinen war es aber ganz hübsch und in einem Café am Wasser, konnte man es in der Sonne sehr gut aushalten.

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Gegen Mittag verlegten wir unsere SUMMER endlich auf einen normalen Liegeplatz, weg vom Rezeptionssteg. Das Hafenbüro hatte sich ziemlich viel Zeit gelassen, uns einen endgültigen Platz zuzuweisen. Aber das Warten wurde belohnt und wir lagen ruhig mit der Nase im Wind an einem Schwimmsteg auf der anderen Hafenseite.

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Am Nachmittag besuchten wir noch die Tauchbasis im Ort und Dietmar vereinbarte einen Termin für Donnerstagmorgen. Ich muss ja leider noch bis nach Weihnachten auf den ersten Tauchgang warten L Außerdem reservierten wir uns ab Freitag für drei Tage einen Mietwagen. Morgen wollen wir mit dem Bus nach Santa Cruz fahren. So schnell waren die nächsten Tag verplant 🙂

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