Endlich mal Abwechslung – wir machen einen Bootsausflug :-)

Da heute Nachmittag mein Flieger zurück in Richtung Deutschland abheben würde, war ein weiterer Tauchgang  heute Vormittag leider nicht möglich. Wenn ich also schon nicht unter Wasser nach Fischen Ausschau halten konnte, dann wollten  wir das eben über Wasser tun. So saßen wir pünktlich um halb elf bereit, um mit der Kamera auf Walfang zu gehen. Endlich mal Abwechslung, mit einem Boot sind wir ja schon ewig nicht mehr unterwegs gewesen 🙂

Rund um Madeira gibt es verhältnismäßig viele Wale. Leider hatten wir keine gesehen, als wir mit unserer SUMMER unterwegs waren. Letzte Woche waren knapp 500 Meter vor unserem Hafen drei Seiwale gesichtet worden. Die Tiere können bis zu 18 Meter lang werden und wiegen zwischen 20 und 30 Tonnen. Leider hatten wir diese besondere Gelegenheit verstreichen lassen und keinen Bootsausflug unternommen da wir nicht wussten, dass die Whale-Watching-Boote direkt von unserem Hafen aus starten. Jetzt wollten wir aber doch mal einen Versuch wagen. Mal sehen, ob wir Glück haben würden.

Normalerweise bekommt der Bootsführer Informationen von einem sogenannten „Spotter“,  der sich an Land auf einem Berg befindet und die See mit einem leistungsstarken Fernglas absucht. Heute war leider die Sicht eher mäßig und somit waren wir auf uns selbst gestellt. Schon nach kurzer Zeit wurden wir fündig. In einiger Entfernung entdeckten wir ein weiteres Wal-Beobachtungsboot, dass eine große Gruppe Pilot-Wale beobachtete. Diese ließen sich auch von unserem Kommen nicht aus der Ruhe bringen.XKH_8696

So hatten wir die Gelegenheit, gut eine Viertel Stunde lang die Tiere direkt am Boot zu beobachten. Die Pilotwale werden auch „Grindwal“ genannt. Sie können bis zu acht Meter lang werden und wiegen bis zu drei Tonnen. In unserer Gruppe war das größte Tier gut fünf Meter lang und sehr beeindruckend imposant. Außerdem gab es auch ein Kalb, dass immer dicht bei seiner Mutter blieb.

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Nach diesem ersten Erfolg gingen wir weiter auf die Suche nach anderen Tieren. Leider wollten sich die Delfine, die wohl recht häufig in diesem Gebiet unterwegs waren, heute nicht zeigen. Für uns war das nicht so schlimm, denn Delfine hatten wir schon recht häufig gesehen. Für die anderen Urlauber, die mit uns unterwegs waren, tat es uns aber leid.
Aber schon allein die schnelle Fahrt in dem gut motorisierenden Boot war ein Vergnügen, ein bisschen wie Achterbahn fahren. Etwas weiter entfernt vom Land hatte der Ostwind schon wieder leichte Wellen aufgebaut, die mit zunehmendem Bootsspeed wie Sprungrampen wirkten 🙂

Auf dem Rückweg trafen wir unsere Grindwalfamilie nach einmal. Es sind einfach wunderschöne und beeindruckende Tiere. Bei genauerer Beobachtung waren wir uns sicher, dass es nicht die ersten Grindwale waren, die wir gesehen hatten. Auf unserem Weg nach Lissabon hatten wir uns noch über die trägen Delfine gewundert, die im Sonnenaufgang doch sehr langsam und gemächlich an unserem Boot vorbei gekommen waren. Für Delfine wäre es sicher langsam gewesen, aber Grindwale sind wohl immer viel gemütlicher unterwegs 🙂

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Zurück im Hafen hieß es dann erstmal Abschied nehmen. Die Koffer waren gepackt und ich machte mich auf den Weg ins kalte Deutschland. Wir hatten in der letzten Woche ordentlich ausgemistet. Mein Gepäck bestand aus einer riesigen Tasche gefüllt mit warmen Kleidungsstücken, die eindeutig überflüssig an Bord waren, und einem von unseren zwei Klapprädern. Nach langem Hin-und-Her haben wir uns entscheiden, die Fahrräder doch nicht weiter mitzunehmen, da sie unter Deck doch sehr viel Platz wegnehmen. Außerdem war mein Rucksack bis zum Platzen mit weiteren Dingen gefüllt, die an Bord nicht benötigt waren. So bepackt wie ein Lastesel, brachte mich Dietmar zum Flughafen. Mich erwarten in Deutschland zehn ereignis- und arbeitsreiche Tage.

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