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Endlich wieder unter Wasser frieren

Unseren ersten Tauchgang hatten wir für Sonntagvormittag verabredet und wir trafen uns gegen zehn Uhr an der Tauchbasis. Vor hier aus wollten wir mit unserem Divemaster Steffi zusammen am Hausriff  „Zur Kralle“ tauchen, einer besonders markanten Felsformation, die (erstaunlicherweise) wie eine riesige Kralle aussieht.

Nachdem wir unsere Ausrüstung vorbereitet und zusammengebaut hatten, marschierten wir hinunter zum Strand. Nach der langen Tauchpause drückte das ungewohnt hohe Gewicht des  Equipments schwer auf unseren Schultern. Mit Flasche und Gewichten kommt man nämlich schnell auf 30 Kilogramm. Aber wenn man es dann endlich bis ins Wasser geschafft hat, ist das Gewicht ganz schnell vergessen….bis es dann nach dem Tauchgang wieder bergauf zurück zur Tauchbasis geht :-).

Die Insel La Palma bietet wirklich wunderschöne und interessante Tauchplätze mit vielen unterschiedlichen Fischen und anderen Lebewesen. Leider ist die Wassertemperatur im Moment mit 17-18° für meine Verhältnisse noch recht sportlich. Am schlimmsten sind die ersten Schritte ins Wasser, wenn sich das kalte Nass den Weg in den Neoprenanzug sucht und findet 🙁

Aber die Unterwasserwelt entschädigte uns reichhaltig: Ein etwas schüchterner Igelfisch (Emil), zwei wunderschöne Muränen und noch viele andere Tiere konnten wir beobachten. Zurück am Strand fanden wir noch eine „Portugiesische Galeere“. Gut, dass wir die unter Wasser nicht getroffen hatten, den diese Quallenart verursacht unangenehme und sehr schmerzhafte Nesselungen.

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Nach dem Tauchgang und dem Reinigen des Equipments ging es erstmal zurück auf unsere SUMMER, denn Tauchen macht hungrig 🙂 Obwohl es sicher eine der wenigen Sportarten ist, bei der man eher friert als schwitzt.

Am Nachmittag ging ich nochmal alleine in die Stadt, von der wir ja noch nicht so viel gesehen hatten. An diesem trüben Sonntagnachmittag waren die Einkaufsstraßen und die Plätze wie ausgestorben.

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Überall in den Straßen hingen schon die Plakate, die auf die „Bajada de la Virgen de las Nieves“ (die Herabkunft der Jungfrau vom Schnee) hinwiesen. Dieses Fest wird alle fünf Jahre auf La Palma gefeiert. 2015 war es wieder soweit.

Zur Geschichte:

1676 wurde die Insel von einer Dürreperiode heimgesucht. In jenem Jahr trugen die Palmeros das Marienbildnis von Las Nieves in die Stadt hinunter, um die Fürsprache der heiligen Jungfrau zu erflehen. Als der Bischof Bartolomé García Ximenéz den Glaubenseifer der Bevölkerung sah, ordnete er an, dass die Prozession ab 1680 alle fünf Jahre zu wiederholen sei.

Am letzten Sonntag im Juni tragen Pilger in traditioneller Tracht die Einzelteile des zwei Tonnen schweren Silberthrones der Heiligenfigur hinunter in die Kirche El Salvador, wo die Jungfrau während ihres Aufenthaltes in der Stadt residiert. Mit der Bajada des Thrones beginnt in Santa Cruz die Semana Chica, die kleine Woche, zu der auch ein nächtlicher Umzug gehört, bei dem Kinder in Begleitung einer Musikkapelle bunte und farbenprächtige Laternen durch die abgedunkelte Altstadt tragen.

Am zweiten Sonntag im Juli beginnt die Semana Grande mit dem Umzug der mascarones, der Riesen und Dickköpfe, die bekannte Märchengestalten und Comicfiguren darstellen. Seit 1945 ist der Mittwoch dem Minuett gewidmet, am Donnerstag steht der unbestreitbare Höhepunkt auf dem Programm: La Danza de los Enanos, der berühmte Zwergentanz.

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Der Ursprung dieses Tanzes geht auf die Fronleichnamsfeiern zurück, die älteste bekannte Erwähnung des Zwergentanzes von Santa Cruz de La Palma stammt aus dem Jahr 1833. Don Manuel Díaz (1774-1863), Pfarrer der Kirchengemeinde El Salvador, für seine Epoche ein liberaler Mann und Liebhaber der Künste, fertigte für den Tanz Masken aus Pappmaché an. 1905 führte der in jenem Jahr für den Zwergentanz verantwortliche Miguel Salazar die Verwandlung von Menschen in Zwerge ein. Im ersten Teil treten die Tänzer zunächst in einer beliebigen Verkleidung auf (als Mönche, Seeleute, Japaner, Griechen, Astronomen, Pilger, Alte, Studenten). In nur wenigen Sekunden verwandeln sich die Tänzer in Zwerge und beginnen noch im selben Augenblick die schnelle und mitreißende Polka zu tanzen, die seit 1925 unverändert gespielt wird. Von der Plaza de Santo Domingo ziehen die Zwerge und ihr Gefolge durch die von Menschenmengen gesäumten Straßen von Santa Cruz, wo sie die ganze Nacht hindurch weitertanzen, bis die Strahlen der aufgehenden Sonne auf die Masten des Schiffes der Heiligen Jungfrau an der Plaza de la Alameda scheinen, dem letzten Schauplatz des Tanzes  bis in 5 Jahren.

Am nächsten Tag, Freitags, werden in der Aufführung des Carro Alegórico (Wagen der Allegorien) verschiedene Marienthemen inszeniert.

Am Samstag dann begibt sich die Jungfrau vom Schnee, eine Terrakottafigur aus dem 14. Jahrhundert, von ihrer rund sechs Kilometer entfernten Wallfahrtskirche in die Stadt hinunter. Reisefertig in ihrer Sänfte und angetan mit den schönsten Gewändern erscheint sie nach der Pilgermesse im Renaissance-Portal der Kirche in Las Nieves. Über den Königsweg von El Planto führt der Zug zuerst bis zur Kirche La Encarnación am Stadteingang, wo die Schar der Gläubigen die ganze Nacht ausruht und feiert, um am Sonntag die Reise in die Kirche El Salvador im Stadtzentrum fortzusetzen.

Noch bevor die Jungfrau vom Schnee die Stadt erreicht, macht die Prozession einen Stop im Barranco de las Nieves wo der Dialog zwischen el Castillo (der Festung) und la Nave (dem Schiff) stattfindet. Die Festung erhebt sich oben, auf der linken Seite der Schlucht, das Schiff der Heiligen Jungfrau (ein Nachbau der Karavelle des Kolumbus aus dem Jahr 1940) befindet sich unten bei der Plaza de Alameda und ist das ständige Symbol für die Feierlichkeiten.

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Am 5. August wird die Jungfrau in einem pompösen Umzug wieder zurückgebracht bis zum nächsten Mal in 5 Jahren.

Das wäre bestimmt interessant geworden, aber wir haben ja für den Juli bereits andere Pläne 🙂

Für den Montag hatten wir uns erst am Nachmittag im Süden der Insel zum Tauchen verabredet. Auf unserem Weg dahin, besuchten wir noch die Cueva de Belmaco, eine Höhle mit Felsgravuren der Guanchen.

Angekommen in Las Cabras trafen wir auf Caro und Ronny von La Palma Diving und auch auf die beiden anderen Taucher, die schon am Vormittag einen Tauchgang gemacht hatten. Johanna aus Passau und Guy aus Belgien. Wir hatten uns gegen zwei Tauchgänge am Tag entschieden, da es echt unangenehm ist, nach der Pause wieder in den klatschnassen und eiskalten Neoprenanzug zu steigen. Es kommt ja nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an 🙂

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Der Tauchgang selbst war wieder ein Vergnügen, nur der Ein- und Ausstieg über den steinigen Strand war ziemlich kniffelig und rutschig. Beim Tauchen vom Strand aus hat man auch nachher immer das Problem, den Sand, der an der gesamten Ausrüstung klebt, wieder los zu werden. Da wir unser Equipment auf dem Steg vor dem Boot mit Süßwasser spülen und dann auf der SUMMER trocknen, ist dieser Sand Dietmar ein besonderer Dorn im Auge. Des wenn es um unsere SUMMER geht, ist Dietmar wirklich sehr penibel 🙂

Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch zusammen zur besten „Hamburguesta“-Bude von La Palma und quatschten noch ein bisschen bevor wir den Tag gemütlich ausklingen ließen.

Zurück auf La Palma

Diesmal waren wir also in Santa Cruz/ La Palma gelandet. Die erste Nacht mit leichtem Geschaukel (wegen dem permanenten Schwell im Hafenbecken) hatten wir gut überstanden. Aber heute morgen mussten wir feststellen, dass es ein ganz besonders schlagendes Argument für den Hafen Tazacorte auf der anderen Seite der Insel gibt: Dort scheint eigentlich immer die Sonne 🙂 und hier leider nicht 🙁

Der Tag begrüßte uns grau in grau und deshalb machten wir uns erst recht spät auf den Weg nach Los Cancajos zur Tauchbasis „La Palma Diving“. Mit dem Bus ging es völlig problemlos und schnell dorthin und wenig später wurden wir herzlich empfangen.

Vero war zwar schon auf dem Sprung in den wohlverdienten Urlaub, trotzdem war aber noch etwas Zeit für eine gemeinsame Tasse Kaffee. Der Betrieb läuft natürlich auch während ihrer Abwesenheit wie gewohnt weiter und so verabredeten wir schon für den nächsten Vormittag den ersten Tauchgang auf La Palma. Hier wollte ich endlich mein neues „Tarier-Jacket“ einweihen, das ich auf Teneriffa gekauft hatte. Ärgerlicherweise hatte man mir in Deutschland ein viel zu großes Jacket verkauft, das mir beim Tauchen  Probleme bereitete. Denn wenn die Stahlflasche (ca. 18 Kilo) unter Wasser auf Deinem Rücken machen kann, was sie will, ist es gar nicht so einfach, Tiefe und Richtung zuverlässig selbst zu bestimmen :-).

Außerdem organisierten wir uns für die nächsten Tage ein Auto, um noch weitere Ausflüge auf der Insel unternehmen zu können.  Diesmal würden wir nicht nur die Unterwasserwelt ausgiebig  erkunden, sondern auch an Land noch ein paar Ausflüge unternehmen.

Doch Eile mit Weile :-)…. Erst einmal ging es wieder zurück zum Boot. Ich wollte eigentlich nur meine Kamera holen, aber Dietmar hatte für den Nachmittag wohl schon etwas anderes geplant. Schon heute morgen hatte er auffällig lange am ersten Steg gestanden. Dort liegt nämlich die SY SOUTHERN CROSS. Ein sehr schöner und originaler Traditionssegler von 1930, der unter deutscher Flagge auf den Meeren unterwegs ist. Bisher hatte er niemanden an Bord erspähen können, aber jetzt am Nachmittag war Leben an Deck zu sehen 🙂 Nichts wie hin 🙂

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Wenig später saßen wir dann auch schon an Deck und bekamen eine sehr interessante Führung auf dem geschichtsträchtigen Schiff mit Gaffelrigg. Giselher und seine italienische Frau Alba haben den Winter auf den Kanaren verbrachten und sind im Moment auf dem Weg zurück zu ihrem Wohnsitz auf Mallorca. Die Beiden hatten wirklich viele interessante Geschichten zu erzählen 🙂 So ging der Nachmittag schnell und kurzweilig vorüber und nach einem leckeren Abendessen kehrten wir gut gelaunt auf die SUMMER zurück.

Hier musste die Tauchausrüstung für den morgigen Tag noch vorbereitet werden. Als endlich alles gepackt an Deck stand war es  aber schon zu spät, noch etwas an Land zu unternehmen. So schauten wir noch ein Video aus unserer Sammlung, bevor wir uns von dem heutigen Tag in die Koje verabschiedeten.

 

 

 

 

Bye-Bye La Gomera

Erstaunlicherweise hatten wir beide schlecht geschlafen. Als wir den Wecker hörten, der uns um sieben aus dem Bett klingen sollte, waren wir schon lange wach. Somit waren wir auch um acht wie geplant startklar und machten uns auf die Socken 🙂 Wie erwartet waren Wind und Strom die ersten Seemeilen gegen uns und unser Motor musste wieder einmal kräftig arbeiten.

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Doch kaum hatten wir die Landabdeckung von Teneriffa verlassen, stellte sich ein wunderbarer Halbwind ein und unsere SUMMER lief mit über sieben Knoten Richtung La Palma. Einmal kreuzte weit entfernt eine Schule Delfine unseren Kurs.

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Außerdem sah ich noch eine portugiesische Galeere, ein wirklich faszinierendes Tier.

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Erst eine Stunde vor der Ankunft im Hafen briste es auf und wir bargen das Großsegel, was unserer Geschwindigkeit aber keinen Abbruch tat.

Über Santa Cruz hingen dicke Wolken und ein kräftiger Wind fegte über den Hafen. Was für eine Begrüßung 🙁 Im Vorhafen  machten wir die Leinen klar zum Anlegen und hatten dann auch im Yachthafen schon einen guten Platz anvisiert, als uns der Hafenmeister quer über den Hafen zurück pfiff. Zwar hatten wir morgens eine Email an den Hafen geschrieben und auch per UKW auf Kanal 09 angerufen, nur hatten wir aber beide Male keine Antwort bekommen. Jetzt aber zitierte er uns an den Rezeptionssteg zurück. Bei dem Wind wirklich unnötig und kein Vergnügen 🙁

Nach der Anmeldung bekamen wir in dem fast leeren Hafen eine Box zugewiesen und verlegten unser Boot. Da der Hafen durch den permanent vorhandenen Schwell recht unruhig ist, kamen diesmal noch zwei Ruckdämpfer zusätzlich zum Einsatz. Als wir fertig waren schaukelte unsere SUMMER recht ruckfrei und friedlich vor sich hin. Damit konnten wir gut leben. Da das Wetter uns heute nicht zu einem weiteren Ausflug motivieren konnte, gab es ein leckeres Abendessen an Bord. Morgen ist ja auch noch ein Tag 😉 und da sind wir bereits mit Veronika von La Palma Diving verabredet.

Kanarisches Segelwetter wie aus dem Bilderbuch

Wir hatten extra bis Samstag gewartet, damit wir für die Überfahrt nach Teneriffa ruhiges Segelwetter haben würden. Noch weiter aufschieben konnten wir unseren Aufbruch aber nicht, denn für den kommenden Montag erwarteten wir lieben Besuch auf der SUMMER. Unseren „Onkel Tom“. Den wollten wir doch persönlich von Flughafen abholen.

Bevor wir aber die Leinen in Tazacorte loswarfen, nutzen wir die Gelegenheit noch zwei Kilo fangfrischen Thunfisch direkt vom Fischer in der Marina zu kaufen. Das würde uns auf Teneriffa sicher fehlen, genau wie das viele herrlich frische Obst und Gemüse.

Gegen neun Uhr waren wir dann wie geplant unterwegs auf See. Bei strahlendem Sonnenschein ließ der angesagte Segelwind in der Abdeckung der Insel noch etwas auf sich warten. Dann aber war es wieder, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Wir konnten schon weit voraus die weißen Schaumkronen auf den Wellen sehen und refften unsere Segel rechtzeitig kräftig ein. Wie sich kurze Zeit später zeigte, war es eine sehr gute Entscheidung. In den nächsten Stunden herrschte kontinuierlich Windstärke 7-8 mit 28 bis 35 Knoten. Bei manchen Böen zeigte der Windmesser sogar bis 42 Knoten an. Die See kochte und hatte eine unangenehme kurze, steile Welle aufgebaut. Dietmar hatte „Gentlemen like“ das Ruder übernommen und war bald bis auf die Unterwäsche mit Salzwasser durchgewaschen. Später tauschte er dann seine Schön-Wetter-Kleidung seit Monaten erstmals mal wieder gegen Ölzeug ein. Das brauchte doch wirklich kein Mensch! Ich hatte mich im Cockpit in der einzigen trockenen Ecke platzsparend zusammen gefaltet und freute mich über die Wirkung des Scorpoderm-Pflasters gegen Seekrankheit. Denn auch wenn die Wettersituation mich nicht sonderlich begeisterte, seekrank wurde so ich wenigstens nicht 🙂

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Zwei Seemeilen vor unserem Tagesziel Valle auf La Gomera war der Spuk genauso schnell wieder vorbei, wie er gekommen war.

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Wir suchten uns einen ruhigen Ankerplatz und genossen nach dem rauen Tag auf See zum Abendbrot den frischen Thunfisch von La Palma als Cappachio. Nach dem anstrengenden Segeltag gingen schon vor zehn Uhr auf der SUMMER alle Lichter aus. Denn auch morgen würde es wohl ähnlich anstrengend werden.

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Der Sonntag begann genau wie schon der Samstag zuvor. Schon aus der Landabdeckung heraus konnten wir die Schaumkronen der sich teilweise brechenden Wellen südlich von Gomera sehen. So refften wir Großsegel und Fock ein und bereiteten uns auf die nächsten Salzwasserduschen vor. Die ließen dann auch nicht lange auf sich warten und hielten uns die nächsten zwei Stunden mit bis zu 37 Knoten ordentlich auf Trab. Danach war plötzlich Flaute. Unter Maschine laufend trocknete unsere SUMMER langsam wieder ab und es bildeten sich überall dicke Salzkrusten. So eine Sauerei, die arme SUMMER! Aber das Schiff sollte bis zur Marina von San Miguel nicht trocken bleiben. Kaum fuhren wir um die Südspitze von Teneriffa herum, bekamen wir wieder kräftig was auf die Nase. Wir kämpften die letzten zehn Seemeilen wieder gegen immer stärker werdenden Wind und immer höhere Wellen. Alle „Drei“ (SUMMER und wir) hatten wirklich die Nase gestrichen voll. Das Wasser ist einfach noch nicht warm genug, um die Salzwasserduschen als willkommene Erfrischung genießen zu können.

Im Hafen bekam unsere Summer erstmal eine ausgiebige Süßwasserdusche, die sie sich in den letzten beiden Tagen auch redlich verdient hatte. Egal wie sehr uns Wind und Welle auch gebeutelt haben, unsere SUMMER hat immer einen tollen Job gemacht und uns ein gutes Gefühl gegeben.

Den restlichen Abend verbrachten wir mit unseren lieben französischen Freunden Annick und Louis von der SY TAMARIN. Leider verlassen uns die Beiden morgen schon in Richtung Lanzarote. Aber unsere Wege sollen sich in den nächsten Monaten wieder kreuzen. Wir haben uns für Juni/Juli auf den Azoren zum Dinner verabredet 🙂

Zu wenig Zeit ?!?

Morgen segeln wir zurück nach Teneriffa und gefühlt haben wir viel zu wenig Zeit für die wunderschöne Insel La Palma gehabt. Wegen der vielen Stunden unter Wasser war unsere „Landzeit“ eben auch leider etwas eingeschränkt.

Trotzdem haben wir doch noch einige kleinere Ausflüge gemacht.

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So besuchten wir am Mittwoch die Südspitze der Insel mit Ihren Vulkankratern, Leuchttürmen und der alten aber noch in Betrieb befindlichen Saline.

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Hier wehte uns der Wind so heftig ins Gesicht, dass Laufen eine echte Herausforderung wurde.

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Das Meer zeigte sich ganz von seiner wilden Seite und wir waren zumindest für heute froh, festen Boden unter den Füssen zu haben und unsere SUMMER sicher im Hafen zu wissen.

Am Donnerstag zog ich nach Dietmars Tauchprüfung alleine los und erkundete die nähere Umgebung des Hafens, während Dietmar sich im Boot mal wieder an der Lösung des leidigen Problems –„Wir haben Wasser in der Bilge, besonders während des Segeln bei starkem Seegang“ – arbeitete.

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Direkt neben der Marina liegt Puerto de Tazacorte an einem breiten, schwarzen Sandstrand vor einer idyllischen und bunten Kleinstadtkulisse. Direkt dahinter erheben sich die Klippen 600 Meter in die Höhe mit vielen natürlichen Höhlen. Diese wurden, bis es die Inselregierung verbot, von „Alternativen“ oder „Hippies“ bewohnt. Seit dem Verbot sind alle Eingänge mit einbetonierten massiven Stahlgittern versperrt.

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Trotzdem war es ein interessanter Besuch und die Aussicht von dort oben war beeindruckend.

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Hier ließ es sich bestimmt prima aushalten. Obwohl ich lieber nicht so genau darüber nachdenken möchte, wie so viele Menschen zusammen auf so engem Raum ohne Wasser (und auch ohne Abwasser) gelebt haben 🙂

Danach machte ich noch einen Abstecher nach Tazacorte. Fast jeden Tag sind wir durch die kleine Stadt hindurchgefahren, ohne ihr weiter Beachtung zu schenken.

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Dabei kann man hier direkt im Zentrum in offenen Bananenplantagen noch alte Farmhäuser finden. Ich jedenfalls war froh, dass ich mir diese Zeit noch genommen hatte.

Freitag war dann unser letzter Tag auf der Insel. Dementsprechend lang war unsere „To-Do“-Liste. Einen letzten Besuch bzw. Einkaufsbummel in der Tauchschule wollten wir mit dem Besuch des von Veronika empfohlenen Arztes verbinden, der uns eine neue Tauchtauglichkeits-Bescheinigung ausstellen sollte. Anschließend genossen wir noch ein tolles Frühstück bei „Steffi“, der die Creperie direkt neben der Tauchbasis gehört.

Weiter ging es nach Santa Cruz. Von der Inselhauptstadt hatten wir während der Karnevalstage eigentlich nur den Hafen gesehen, bevor wir die Flucht antraten.

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Gut, das wir nochmal zurückgekommen waren. In der Altstadt steht ein wunderbar restauriertes Haus neben dem Nächsten. Viele Geschäfte bieten Schmuck und Kunsthandwerk an. Auch ausgefallene Kleidung wie die für La Palma typischen Leinenhosen und schöne, bunte Kleider kann man hier kaufen. Da konnte ich nicht widerstehen und musste trotz des begrenzten Platzes auf dem Boot zugreifen. Zwei neue Kleider und eine Hose wanderten in meinen Rucksack. Natürlich erst nachdem sie bezahlt waren 🙂

Auf dem Rückweg quer über die Insel machten wir noch einen Abstecher in den Nationalpark Caldera de Taburiente.

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Mit dem Auto kann man sehr bequem den Aussichtspunkt „La Cumbrecita“ erreichen. Von dort aus hat man einen beeindruckenden Blick über die Caldera de Taburiente, einen riesigen Vulkankrater, dessen Wände bis zu 2000 Meter hoch sind. 1954 wurde das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt. Deshalb verlaufen auch keine Straßen durch den Krater. Nur zu Fuß auf vielen, zum Teil sehr anspruchsvollen Wanderwegen kann man den Krater genauer erkunden.

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Tauchen satt

Die vergangenen Tage verbrachten wir gefühlt eher unter als über Wasser. Dietmar wollte La Palma nur mit einer bestandenen Prüfung zum „Rescue-Diver“ verlassen und ich wollte meine Tauchgänge für den „Advanced Open Water Diver“ (AOWD) absolvieren.

So tauchten wir am Sonntag, Montag und Dienstag bis uns am Mittwoch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte. Zwischen den Tauchgängen und am Abend mussten wir uns natürlich auch theoretisch weiterbilden, wobei Dietmars Kurs doch deutlich anspruchsvoller war als meiner.

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Im Gegensatz zum AOWD muss man, um Rescue Diver zu werden, eine praktische Prüfung über das Erlernte ablegen. Diese sollte am Donnerstag im Vorhafen unserer Marina stattfinden. Veronika, die Inhaberin der Tauchschule „La Palma Diving“, wollte hier sowieso einmal einen Tauchgang durchführen und die Unterwasserwelt vor der Marina erkunden. Somit bot es sich an, Dietmar auch gleich dort zu prüfen.

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In dem für alle gleichsam unbekannten Gewässer musste er zuerst einen vermissten Taucher (Veronika) mit Kompass und per Suchmuster finden, dann an die Oberfläche bringen, vom Equipment befreien, in Richtung Ufer schleppen und dabei alle 5 Sekunden per Maske beatmen, das Opfer an Land bringen und dort Wiederbeleben. Veronika hat es auch tatsächlich überlebt 🙂

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Der Praxis folgte außerdem noch eine schriftliche Prüfung. Während ich mit den anderen im Hafenrestaurant schon am Mittagstisch saß, durfte Dietmar sich noch mit dem Fragebogen vergnügen. Aber bald hatte auch er sich sein Essen redlich verdient und wir konnten ihm alle zur bestandenen Prüfung gratulieren. Jetzt brauche ich mir auf jeden Fall weniger Gedanken um meine Sicherheit zu machen, da ich ja einen Rettungstaucher an meiner Seite weiß. Ich hoffe nur, dass er mich nicht eines Tages loswerden will 🙂

Ein trauriger Anlass?!

Heute Abend ging für uns der Karneval für 2015 auf den Kanaren endgültig zu Ende. Dietmar musste nur noch eine letzte Veranstaltung über sich ergehen lassen. Nämlich die „Beerdigung der Sardine“.

Das Begräbnis der Sardine ist ein großes Volksfest in Spanien und symbolisiert traditionell das Ende des Karnevals und den Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. Im Mittelpunkt steht dabei eine riesige buntgeschmückte Fischfigur aus Pappmaché und Stoff, die in einer Prozession von Fackelträgern, wehklagenden Witwen und Trauergästen in Trauerkleidung begleitet durch die Straßen getragen wird. Das Fest endet, wenn die Fischfigur schließlich angezündet wird. Mit dem Verbrennen der Figur findet allgemein ein großes Feuerwerk statt. (frei nach Wikipedia)

Laut Internet sollte diese gegen sieben Uhr stattfinden. Immer noch ohne Mietauto nahmen wir den Bus nach Los Llanos, der uns zu dem unschlagbaren Preis von 2,74 € (für zwei Personen) in einer Viertelstunde in die Altstadt brachte.

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Da wir nicht genau wussten, wo genau die Beerdigung stattfinden sollte, besuchten wir erst den öffentlichen Karnevals-Festplatz. Auf der Bühne spielten sich für unsere Ohren grausame Szenen ab. Eine Dame sang laut und schräg irgendeine Art von Schlagermusik. Schnell suchten wir das Weite. Von der „Sardine“ war dort auch nichts zu sehen gewesen.

Trotzdem war zu spüren, dass heute noch etwas passieren würde. Deutlich mehr Menschen als sonst um diese Zeit waren in der Stadt unterwegs. Auf der großen Tafel an der „Placa de Espana“ konnten wir zwar entziffern, dass die Sardine doch erst um halb zehn zu Grabe getragen würde, leider blieb uns der Ort des Geschehens aber weiterhin ein Rätsel. So versuchte ich erstmal etwas Zeit zu schinden und lud Dietmar auf einen Baraquito ein. Wie meisten war es am Abend in der Stadt doch recht frisch, wenn man(n) in kurzen Hosen unterwegs ist 🙂 und bis halb zehn war leider noch etwas Zeit.

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Dietmar war sichtlich froh, dass es die letzte karnevalistische Unternehmung des Jahres war, und schlug sich tapfer. Und irgendwann tauchte sie auch wirklich auf: die lang erwartete Sardine.

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Angeführt wurde die Prozession von einem Polizisten mit Blaulicht am Motorrad, dann folgte auf einem großen Wagen die Sardine: bunt bemalt, bestimmt zwei Meter hoch und aus Pappmache.

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Es folgte die „Trauergemeinde“, schwarzgekleidete Damen und Herren in Kostümen, die jammerten und klagten.

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Immer mehr Menschen schlossen sich der Prozession an und auch wir folgten dem Trauerzug. So gelangten wir durch die Altstadt an den Platz des eigentlichen Geschehens. Die Menschenmenge musste hinter Absperrgittern zurück bleiben und in sicherer Entfernung wurden wir Zeugen der Feuerbestattung, die mit einem sehr schönen Feuerwerk endete.

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Für uns ein sehr gelungener Abschluss, denn langsam reichte es sogar mir. Die Palmeros feiern aber noch zwei Tage weiter, bevor der Karneval auch hier endlich zu Ende gehen wird 🙂

Kontrastprogramm

Da sich nicht das gesamte Leben um den Karneval dreht, auch wenn man aus dem Rheinland kommt, wollten wir uns heute im Norden der Insel die Mandelblüte anschauen.

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Durch das raue Wetter kam ein weiterer Tauchgang leider nicht in Frage. Immer noch machten ein kräftiger Wind und hohe Wellen einen sicheren Ausflug in die Unterwasserwelt unmöglich. Sehr schade, da ja die ersten Kurstauchgänge geplant waren und es viel Neues zu lernen gab.

So schlängelten wir uns fast fünf Stunden entlang der Nordwestküste auf kleinen Serpentinenstraßen durch die Berge. Die blühenden Mandelbäume dufteten sehr intensiv nach Honig und jede Fotopause war auch für die Nasen ein echter Genuss. Pünktlich zur Funkrunde um 14:30 waren wir aber wieder auf der SUMMER, da sich die Wettervorhersage an unsere Freunde auf See ja nicht von selber übermitteln würde. Gute Freunde auf Ihren Seereisen zu unterstützen, liegt Dietmar sehr am Herzen.

Nach dem Ausflug in die bezaubernde Natur stand als Kontrastprogramm um fünf Uhr der „Corso de Carnival“ in Los Llanos an. Da ja auf den Kanaren alles eher gemütlich von statten geht und feste Termine meist eher als grobe Richtwerte angesehen werden, machten wir uns erst kurz vor fünf auf den Weg. Nach längerer Parkplatzsuche kamen wir gegen Viertel nach fünf an der Stelle an, an der der Zug starten sollte. Wie bereits vermutet, war aber noch nichts passiert. 🙂 So konnten wir noch in Ruhe einen Platz in der ersten Reihe suchen, die uns die optimale Aussicht auf den Weg bot, den der Zug nehmen würde.

Mehr als eine Stunde dauerte der Corso, in dem wir neben mehreren tollen Samba-Musikgruppen auch die Samba-Tanzgruppen von letzter Woche wiedersahen.

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Für mich waren die Kinder-Karnevalskönigin, die erwachsene Karnevalskönigin und alle nicht gekürten Anwärterinnen die wirklichen Highlights der Veranstaltung.

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Die phantasievollen Kostüme, die die Damen trugen, waren deutlich mehr als zwei Meter breit, tief und hoch. Damit die Ladies sich überhaupt damit bewegen können, wird das Kostüm auf einem Gestell mit Rollen aufgebaut. Einen solchen langen Weg mit den schweren Kostümen zu marschieren ist aber beim besten Willen unmöglich. So wurden immer vier der Schönheiten zusammen auf die Ladefläche eines großen LKW`s verfrachtet. Damit sie auch oben bleiben und nicht herunterfallen können hatte man sie ganz einfach nach allen Seiten mit stabilem Draht am LKW fixiert :-)!

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Dia de los Indianos

Santa Cruz de La Palma hat eine ganz besondere Karnevalstradition, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. „Der Karnevalsmontag ist ganz den Emigranten gewidmet, die aus Übersee in ihren weißen Anzügen als Symbol ihres neuen Reichtums in die Heimat zurückkehren. An diesem Tag bestreut man sich gegenseitig mit Talkumpuder (oder Babypuder), bis alle weiße Anzüge tragen.“ – so schrieb es unser Reiseführer 🙂

Dietmar stand der ganzen „Pudergeschichte“ von Anfang an sehr kritisch gegenüber. Als Hamburger ist seine Karnevalsleidenschaft sowieso nur sehr gering ausgeprägt, der Reinländer ist da doch deutlich mehr experimentierfreudig 🙂

Aber irgendwie gelang es mir doch, ihn so weit zu motivieren, dass wir am Montagmorgen recht früh im Auto nach Santa Cruz saßen. Beginnen würde das Spektakel mit der Ankunft eines Schiffes mit dem „Mohren“ an Bord. Die Figur „La Negra Tomasa“ wurde 1992 von Victor Lorenzo Díaz Molina, genannt Sosó, ins Leben gerufen und ist mittlerweile ein fester Bestandteil des „Día de Los Indianos“. Die Figur repräsentiert die Vermischung von Schwarz und Weiß in der kubanischen Kultur.

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Am Hafen hatte sich schon eine Menschenmenge versammelt. Schnell mussten wir feststellen, dass das Tragen der weißen Kleidung obligatorisch war. Leider waren meine Motivationskünste am Morgen doch nicht so weit erfolgreich gewesen, das wir ebenfalls kostümiert unterwegs waren. Jetzt fühlten wir uns in unseren bunten Klamotten fast wie die Tiere im Zoo, aber das ließ sich jetzt auch nicht mehr ändern 🙂

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In meiner Vorstellung erwartete ich die Ankunft des Mohren mit einem großen und imposanten Schiff, optisch angelehnt an die alten Schiffe, mit denen früher der Atlantik überquert wurde. So war ich ziemlich erstaunt, als sich etwas später ein kleines weißes Motorboot dem Hafen näherte.

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Diesem entstieg der Mohr, der eine echt tolle Schau abzog und die Menge zusammen mit den Samba-Trommlern schon mal etwas in Wallung brachte.

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So setzte sich der Zug in Richtung Innenstadt in Bewegung, in deren Gassen schon zahlreiche Pulverschlachten tobten. An jedem Straßenstand konnte man nicht nur Cocktails und Bier, sondern auch große Dosen mit Babypuder kaufen. Besonders erschreckend waren aber die Pulverkanonen, die große Mengen Pulver über den Menschenmassen verschießen konnten.

Das wurde Dietmar dann doch zu bunt oder eher zu weiß und so mussten wir den Rückzug antreten. Sauber und ohne „Pulverschäden“ erreichten wir unser Auto und suchten schnell das Weite. Auf unserem Weg quer über die Insel wurde uns aber klar, dass wir nur den Anfang des Spektakels gesehen hatten. Ein Bus nach dem Nächsten, überfüllt mit weiß gekleideten Feierwütigen, kam uns entgegen und die Westseite der Insel muss am Nachmittag doch erschreckend leer gewesen sein, denn nur Touristen und Karnevalsmuffel suchten hier Zuflucht.

Zur Vervollständigung habe ich eine paar Bilder aus dem Internet herangezogen. Vielleicht war es doch besser, dass wir verschwunden sind. Vielleicht wären wir sonst an einer Babypudervergiftung zugrunde gegangen 🙂

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Ein Tag der Märkte

Am Samstagabend hatten wir von der netten und leider auch unbekannten jungen Dame den Tipp bekommen, am Sonntagmorgen auf dem Bauernmarkt in Los Llanos vorbei zu schauen. Denn dort bekäme man frisches Obst und Gemüse direkt von der Insel, reif geerntet und nicht weit transportiert. Das wollten wir uns sicher nicht entgehen lassen und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg.

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Auf der Hälfte des Weges Weg dorthin gerieten wir unverhofft in eine Art Verkehrstau. Eine für Inselverhältnisse überraschend große Menge an Autos war scheinbar auf der Suche nach einem Parkplatz. Die Glücklichen, die ihr Auto schon losgeworden waren, strömten zielstrebig durch ein großes Eingangstor und verschwanden somit auch aus unserem Blickfeld. Was war denn da los? Neugierig wie wir waren, änderten wir sofort unsere Pläne. Wir stoppten und stellten unser Auto in einer Nebenstraße ab. Wenig später befanden wir uns auf einem großen Kunsthandwerker- und Trödelmarkt.

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Dietmar hatte es besonders die Glasbläserei angetan, in der ein Glasmacher am Glasschmelzofen arbeitete. Schnell kam er dort ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie nicht nur beide in Wertheim dieselbe Berufsschule besucht hatten, sondern auch dort gemeinsame Bekannte hatten. Die Welt ist klein und die „Glasbläser-Welt“ ist anscheinend noch kleiner 🙂

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Nach dem ersten Marktbesuch waren wir erst richtig in Einkaufsstimmung und fuhren gleich weiter auf den Bauernmarkt, wie es ja ursprünglich auch geplant war. Obwohl es mittlerweile recht spät geworden war, war das Angebot immer noch riesig und die Qualität überzeugend. So wanderten zwei Kilo Orangen (1a Qualität für 1 € pro Kilo), ein Blumenkohl und ein Kopfsalat in unseren Einkaufskorb.

Bis zur täglichen Funkrunde um halb drei blieb uns noch etwas Zeit, die wir für einen Ausflug zum Aussichtspunkt „El Time“ direkt oberhalb des Hafens nutzten.

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So waren wir pünktlich zurück am Schiff und Dietmar stellte wie verabredet um 14:30 UTC den Kontakt über Kurzwelle auf 22.159 Mhz zur Segelyacht MAYA auf dem Weg von den Kapverden nach Barbedos und SY SEA BELOW in der Karibik her. Dietmar hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die beiden Yachten auf der langen Überfahrt in die Karibik mit Wetterinformationen zu versorgen und nach dem Befinden an Bord zu fragen. Außerdem haben sich die Familien und Freunde der Crews gefreut, wenn er die Grüße der Segler per Mail an sie weitergeleitet hat.