Ein trauriger Anlass?!

Heute Abend ging für uns der Karneval für 2015 auf den Kanaren endgültig zu Ende. Dietmar musste nur noch eine letzte Veranstaltung über sich ergehen lassen. Nämlich die „Beerdigung der Sardine“.

Das Begräbnis der Sardine ist ein großes Volksfest in Spanien und symbolisiert traditionell das Ende des Karnevals und den Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. Im Mittelpunkt steht dabei eine riesige buntgeschmückte Fischfigur aus Pappmaché und Stoff, die in einer Prozession von Fackelträgern, wehklagenden Witwen und Trauergästen in Trauerkleidung begleitet durch die Straßen getragen wird. Das Fest endet, wenn die Fischfigur schließlich angezündet wird. Mit dem Verbrennen der Figur findet allgemein ein großes Feuerwerk statt. (frei nach Wikipedia)

Laut Internet sollte diese gegen sieben Uhr stattfinden. Immer noch ohne Mietauto nahmen wir den Bus nach Los Llanos, der uns zu dem unschlagbaren Preis von 2,74 € (für zwei Personen) in einer Viertelstunde in die Altstadt brachte.

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Da wir nicht genau wussten, wo genau die Beerdigung stattfinden sollte, besuchten wir erst den öffentlichen Karnevals-Festplatz. Auf der Bühne spielten sich für unsere Ohren grausame Szenen ab. Eine Dame sang laut und schräg irgendeine Art von Schlagermusik. Schnell suchten wir das Weite. Von der „Sardine“ war dort auch nichts zu sehen gewesen.

Trotzdem war zu spüren, dass heute noch etwas passieren würde. Deutlich mehr Menschen als sonst um diese Zeit waren in der Stadt unterwegs. Auf der großen Tafel an der „Placa de Espana“ konnten wir zwar entziffern, dass die Sardine doch erst um halb zehn zu Grabe getragen würde, leider blieb uns der Ort des Geschehens aber weiterhin ein Rätsel. So versuchte ich erstmal etwas Zeit zu schinden und lud Dietmar auf einen Baraquito ein. Wie meisten war es am Abend in der Stadt doch recht frisch, wenn man(n) in kurzen Hosen unterwegs ist 🙂 und bis halb zehn war leider noch etwas Zeit.

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Dietmar war sichtlich froh, dass es die letzte karnevalistische Unternehmung des Jahres war, und schlug sich tapfer. Und irgendwann tauchte sie auch wirklich auf: die lang erwartete Sardine.

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Angeführt wurde die Prozession von einem Polizisten mit Blaulicht am Motorrad, dann folgte auf einem großen Wagen die Sardine: bunt bemalt, bestimmt zwei Meter hoch und aus Pappmache.

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Es folgte die „Trauergemeinde“, schwarzgekleidete Damen und Herren in Kostümen, die jammerten und klagten.

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Immer mehr Menschen schlossen sich der Prozession an und auch wir folgten dem Trauerzug. So gelangten wir durch die Altstadt an den Platz des eigentlichen Geschehens. Die Menschenmenge musste hinter Absperrgittern zurück bleiben und in sicherer Entfernung wurden wir Zeugen der Feuerbestattung, die mit einem sehr schönen Feuerwerk endete.

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Für uns ein sehr gelungener Abschluss, denn langsam reichte es sogar mir. Die Palmeros feiern aber noch zwei Tage weiter, bevor der Karneval auch hier endlich zu Ende gehen wird 🙂

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