Kategorie-Archiv: Landausflüge

Happy New Year 2016!!!

Die Nacht an der Mooring in der Marigot Bay war sehr entspannend und ruhig. Der leichte Wind brachte die CESARINA nicht mal zum Schaukeln. Von Land waren wir so weit entfernt, dass sich auch die lästigen Moskitos in Grenzen hielten. Ein besonders ausdauerndes Exemplar haben wir aber an Bord und ich bin mir sicher, der reist schon eine Weile mit uns. Irgendwann werde ich ihn schon erlegen, bis dahin wird er uns wohl noch die eine oder andere Stunde Schlaf rauben.
An Land mussten wir feststellen, dass die Preise sich gut an das 5-Sterne-Niveau des Ressorts angepasst hatten. Der kleine Supermarkt hatte zwar eine vernünftige Auswahl, aber wir waren froh, dass wir nur Eier einkaufen mussten. Hier bekam man sogar Lindt-Schokolade zum stolzen Preis von 24 ES$. Das sind mehr als 8 €. Vielleicht sollten wir unsere Schokoladenvorräte zum Verkauf anbieten. Das wäre eine gute Einnahmequelle 🙂
Für den Silvesterabend konnten wir noch einen Tisch in „Dolittle“, einem Restaurant mit Blick hinaus aufs Meer. Um pünktlich um halb acht dort zu sein, machten wir uns frühzeitig mit unserem Dinghi auf dem Weg. Im Dunkel ist die Orientierung nicht immer einfach und wir wollten ja nicht such der kleinen Palmeninsel stranden 🙂 Trotz aller Vorsicht setzten wir das Dinghi fast auf Land, denn die von uns gewählte Stegseite hatte nicht die passende Wassertiefe für unseren Außenborder. So musste ich mit meinem langen Kleid ins knietiefe Wasser springen, um Schlimmeres zu verhindern. Nach unserer spektakulären Ankunft hatten wir uns einen Drink redlich verdient. Außerdem war ja auch Silvester 🙂
Genau wie am Weihnachtsabend war das Wetter durchwachsen und zwischendurch regnete es heftig. Die am Strand aufgebauten Tische und gemütlichen Sitzgruppen würden heute Abend wohl nicht zu Einsatz kommen. Unser Tisch stand unter einem stabilen Dach, das dem heftigen Regen gewachsen war und dicht hielt. Das war sehr entspannend 🙂 und wir genossen unser leckeres Essen. Schon kurz nach dem Nachtisch wurden wir gebeten, den Tisch zu räumen und an die Bar umzuziehen, damit auch andere Gäste im Trockenen speisen konnten. Das war doch gar kein Problem 🙂 Je später es wurde, desto voller wurde es auch. Immer mehr Menschen strömten ins Restaurant und mussten irgendwo sitzen 🙂 Kurzerhand wurden die Billardtische zusammen geschoben, die gemütlichen Longe-Möbel gestapelt und immer mehr Tische für die wartenden Gäste vorbereitet. Wir hatten uns mit unserem Kaffee auf ein kleines Sofa am Rande zurückgezogen und beobachteten den geschäftigen Trubel. Hoffentlich würde uns das Sofa nicht gleich unter dem Hintern hinweg getragen 🙂
Mittlerweile hatte die Band begonnen zu spielen und ein paar Tänzer hatten sich eine kleine Tanzfläche freigeräumt 🙂 Wir hatten in der Karibik schon viel Live-Musik gehört, aber der Sänger des heutigen Abends war leider keine Granate. Da half auch der starke Hall, den er auf sein Mikrophon gelegt hatte, nicht viel. Trotzdem tat es der Stimmung keinen Abbruch, obwohl ich zwischenzeitig dachte, dass Karaoke an diesem Abend vielleicht eine Alternative gewesen wären 🙂
In der Karibik feiert man Silvester wohl mit Hut. Auch bei uns war so ein glitzernder Plastikhut in schauderhaft-schönen Grün angekommen. Dazu bekam man auch eine tolle Tröte, die jetzt zum Bordinventar der CESARINA gehört. So ausgestattet, konnte ja nichts schief gehen. Spektakulär wurde der Abend aber erst mit dem Auftritt der Limbo-Tänzer. Die Männer in den farbenfrohen Kostümen hatten wirklich erstaunliches zu zeigen. Neben Feuerspuken und Feuerschlucken hatten sie auch eine Schlange mit dabei, die ich dann persönlich kennen lernen durfte. Mit der Kamera in der Hand hatte ich vergessen, wie sonst üblich das Weite zu suchen, wenn Freiwillige im Publikum in die Show mit eingebunden wurden. So kam ich in den Genuss, das schöne Tier selbst um den Hals hängen zu haben 🙂 Auch wenn ich anfänglich wenig begeistert war, siegte irgendwann die Neugier über das Misstrauen. Außerdem fühlt sich so eine Schlange gar nicht so schlecht an 🙂
Zum Abschluss als Höhepunkt der Show wurde dann Limbo getankt. Immer niedriger hing die brennende Stange, unter der die Männer erstaunlich anmutig hindurch tanzten. Die niedrigste Höhe war gerade mal eine Bierflaschenhöhe vom Boden entfernt. Unglaublich, was die alles konnten 🙂
Wir hatten uns entschlossen, das Feierwerk von der CESARINA aus anzuschauen. So machten wir uns gegen halb zwölf auf den Rückweg zum Boot. Der Abschussplatz des Feuerwerks war nicht mal 100 Meter entfernt. Da wollten wir doch vorsichthalber an Bord sein, falls irgendetwas schief gehen sollte. Außerdem saßen wir hier in der ersten Reihe und pünktlich um zwölf konnten wir ein schönes, farbenfrohes und sehr abwechslungsreiches Feuerwerk erleben, dass wir hier eigentlich gar nicht erwartet hatten. Nachdem wir auf das Jahr 2016 angestoßen hatten, fielen wir müde ins Bett und ließen uns von der rundherum erklingenden Partymusik friedlich in den Schlaf wiegen.

Inseltour mit dem Taxi

Auch wenn Bequia keine große Insel ist, irgendetwas musste es doch zu entdecken geben. So hatten wir uns für den Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages mit der Crew der SY VIA zu einer Insel- Entdeckungstour verabredet.
Im Laufe des Vormittages gaben sich die Boatboys wieder die Klinke in die Hand: Obst, Gemüse, Lobster….und Getränke!?! Cooler Service und zufällig gingen unsere Getränkevorräte sowieso langsam dem Ende zu. Ich hatte schon überlegt, wie wir das mit unserem kleinen Dinghi am besten organisieren könnten. Aber eine Lieferung direkt ans Boot war natürlich noch viel besser. Der Preis war auch okay. Bequia gehört nicht zu den günstigsten Plätzen, um Vorräte zu bunkern aber wir füllten so auf eine bequeme Art unseren Kühlschrank. So kamen wir mit unserem Händler auch schnell ins Gespräch. Nachdem wir an ihn leider keine Lackierarbeiten zu vergeben hatten (Das macht der Kapitän lieber selber.), konnte er uns aber seinen Bruder als Fremdenführer vermitteln. Auf den kleinen Inseln kennt jeder jeden oder ist mit ihm verwandt 🙂 So waren wir dann um zwei Uhr mit Tim am „Gingerbread Hotel“ verabredet 🙂 Schön, wenn man gleich morgens so bequem alles organisiert und erledigt hat. Nur eines konnten auch wir nicht organisieren, nämlich das passende Wetter! Pünktlich um halb zwei fing es an, wie aus Eimer zu gießen und weitere graue Regenwolken drängten von Nordosten über die Insel. So verschoben wir unseren Ausflug doch besser auf morgen. Uns blieb der ganze Nachmittag und Abend, um weitere Pläne für die nähere und weitere Zukunft zu machen. Das musste ja auch mal gemacht werden und macht gerade mir besonders viel Spaß 🙂
Pünktlich um elf Uhr standen wir fünf reisefertig an Land und wurden auch schon erwartet. Erstes Ziel war die Ruine des alten Forts, das direkt oberhalb der Admirals Bay liegt. Hier hat man eine schöne Aussicht über die gesamte Bucht und die vielen Schiffe, die hier nach Weihnachten noch vor Anker lagen.
Die Straßen waren abenteuerlich schlecht. Hier wollten wir selber kein Auto fahren. Da war es mit Tim doch deutlich entspannter. Und Straßenschilder gibt es auch keine, obwohl wir das bei den wenigen Straßen wahrscheinlich auch ohne diese geregelt bekommen hätten 🙂 Ich glaube, wir sind im Rahmen unserer Inseltour jede Straße mindestens einmal abgefahren 🙂
Nach verschiedenen Aussichtspunkten mit wunderbarer Aussicht 🙂 erreichten wir das „Old Hedd Turtle Sanctury“. Hier werden junge Schilfkröten so lange aufgezogen, bis sie groß genug sind, um in der freien Wildbahn bessere Überlebenschancen zu haben. Da sich junge Schildkröten von Quallen ernähren, ist Plastikmüll, der im Wasser treibt, für sie besonders gefährlich. Oft verwechseln sie Plastikstücke mit den Quallen und verenden dann qualvoll daran. Mehr als 800 Tiere konnten seit 1986 mit Hilfe der Tierschützer wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. Klasse!
Nach einem weiteren Aussichtspunkt, der uns einen Blick bis nach Saint Vincent eröffnete, fuhren wir zurück nach Port Elisabeth. Für die Strecke von geschätzten 25 Kilometern hatten wir drei Stunden gebraucht 🙂 Jetzt waren wir erst einmal hungrig. Der noch unentdeckte Teil der Insel würde bis morgen warten müssen. Wir hatten nämlich noch ein besonderes Ziel, dass wir unbedingt sehen wollten: das Moonhole! Die im Jahr 1964 gegründete Aussteigerkommune hatte sich am Westende der Insel ein ganz eigenes Reich erschaffen. Da mussten wir auf jeden Fall noch hin 🙂
So ging die Tour am nächsten Tag weiter, aber ohne die Crew der SY VIA, denn die hatte heute einen Termin mit einem Techniker an Bord. Da wir Tim nicht erreichten, nahmen wir einfach ein anderes Taxi. Dieses war im Gegensatz zu unserem klimatisierten Luxusgefährt von gestern ein Pritschenwagen mit überdachter Ladefläche 🙂 Im Schneckentempo zuckelten wir los. Vorbei am Bootsmuseum, der Friendship Bay und der alten Walfangstation (Bequia darf immer noch auf traditionelle Weise vier Wale im Jahr fangen.) ging es weiter Richtung Flughafen. Die winzige Straße wurde immer schmaler und irgendwann hörte die Asphaltdecke ganz auf. Hier sah man die andere Seite der um Port Elisabeth herum so aufgeräumten Insel, nämlich das wahre Leben der ärmeren Menschen in der Karibik. Nicht besonders malerisch, aber doch auch sehr interessant. Je näher wir dem Westende der Insel kamen, desto mehr wandelte sich das Bild. Mitten im Nirgendwo werden Luxusvillen gebaut. Manche waren schon fertiggestellt, andere halbfertig oder wurden gerade erst begonnen. Und der einzige Weg zu diesem Luxus führte über einen Feldweg??? Naja, vielleicht war da ja noch irgendwo ein Hubschrauberlandeplatz versteckt 🙂
Am Ende der Straße erreichten wir das Moonhole. Leider war der Zutritt nur den Bewohnern oder ihren Gästen erlaubt. Der sehr nette Wachmann ließ uns aber etwas am Strand entlang laufen, damit wir wenigstens einen Einblick bekamen. Reinlassen konnte er uns aber nicht, denn er wollte ja schließlich seinen Job nicht verlieren. Das hätten wir natürlich auch nicht gewollt. So begnügten wir uns mit dem erlaubten Einblick und entschieden uns, morgen auf dem Weg nach Saint Vincent einen Schlenker an der Westspitze der Insel entlang zu segeln. Von der Seeseite sollte man auch noch einen guten Einblick bekommen 🙂

Karibische Weihnachten

Bequia ist so, wie sich Klein-Erna die Karibik vorstellt 🙂 Übersichtlich mit kleinen Häusern, Geschäften, Bars und Restaurants. Die Leute sind freundlich und offen, aber nicht aufdringlich. Zusammen mit Kathrin machten wir uns am Mittwochmorgen auf den Weg zum Einklarieren. Jörg war der letzte Segeltag leider auf den Magen geschlagen und er musste das Boot hüten 🙁 Wahrscheinlich hatte er zu viel Sonne abbekommen.
Das Einklarieren war einfach und ging schnell über die Bühne. So blieb noch viel Zeit für eine kleine Erkundungstour durch Port Elisabeth, einen Einkauf auf dem Markt und eine Eisschokolade in dem gemütlichen Kaffee „Cameleon“ 🙂
Zurück auf dem Boot verbummelten wir den Nachmittag mit Schwimmen und weiterer Reiseplanung. Am Abend waren wir dann auf der SY SEABEE zum Grillen eingeladen. Mit den letzten Nürnberger Rostbratwürstchen und einer großen Schüssel Obstsalat im Gepäck waren wir natürlich herzlich willkommen 🙂 Der Abend mit der schwedischen Familie und Kathrin und Vincent von der SY VIA war sehr lustig und wir freuten uns schon auf den morgigen Weihnachtsabend, den wir in derselben Runde verbringen würden 🙂
Der Heiligabend verlief also ziemlich untypisch 🙂 Nur das traditionelle Weißwurstfrühstück ließen wir uns nicht nehmen. Während ich meine persönlichen Weihnachtsgrüße verschickte, machte Dietmar noch einen Dinghi-Ausflug an Land. Nach einem ausgiebigen Weihnachtsbad im erfrischenden Wasser und einer nachfolgenden ausgiebigen Süßwasserdusche waren wir ausgehfertig.
Am Dinghi-Steg war schon einiges los und wir hatten Mühe, einen schönen Platz für unser Dinghi zu finden. Aber irgendwann dachten wir, dass wir unser Schlauchboot so sicher festgemacht hatten, dass wir es alleine rücklassen konnten. Diese Annahme stellte sich nachher als falsch heraus, aber das wussten wir ja jetzt Gott sei Dank noch nicht 🙁
Das offene Strandrestaurant war schön dekoriert und jeder Gast bekam einen leckeren, warmen Glühwein als Aperitif.

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Das hört sich zwar ziemlich merkwürdig an, aber schmeckte trotzdem sehr lecker. Das Restaurant richtet jedes Jahr ein schwedisch-karibisches Weihnachtsbuffet aus und somit passte es wieder 🙂 Das Essen war ganz hervorragend. Schon als wir ankamen, wurden die typischen karibischen Grills, die aus halben Ölfässern bestehen, kräftig eingeheizt und bald duftete es verführerisch nach gegrilltem Fleisch und Fisch, aber auch nach den typischen schwedischen Hackbällchen 🙂

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Irgendwann nach dem Dessert fing die Band an zu spielen und jegliche Unterhaltung wurde unmöglich. Wäre da nicht der heftige Regen gewesen :-), der innerhalb kürzester Zeit die Musikanlage in die Knie zwang. So blieben wir noch ein Weilchen, bis die Band Ersatz beschafft hatte und flüchteten dann vor dem lauten Karibiksound, der unbarmherzig aus den Boxen dröhnte 🙂 So unbesinnlich sollte Weihnachten dann auch nicht enden.
Zurück am Dinghi-Steg mussten wir feststellen, dass sich unser Dinghi unter dem Steg verhakt hatte. Nach der Befreiung war zu erkennen, dass sowohl Motor als auch Dinghi kräftig darunter gelitten hatten. Da war doch eine Menge kaputt gegangen. Immerhin taten Beide noch Ihren Dienst und wir mussten nicht zurück zur CESARINA schwimmen. Den Schaden wollte Dietmar aber erst morgen früh begutachten.

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Am nächsten Morgen betrachteten wir das Ausmaß des Schadens im hellen Sonnenlicht. Eine Halterung des Steuerarms des Außenborders war gebrochen, deshalb hing der auch so windschief herunter. Außerdem war die Außenverkleidung kräftig zerschrammt. Dietmar machte sich sofort ans Werk, reparierte die gebrochene Halterung mit „Plastikstahl“ und ersetzte die verbogenen 10mm Schrauben durch ein paar neue aus Edelstahl. Jetzt funktioniert er wohl wieder besser als vorher 🙂 Das lädierte Gehäuse ist vielleicht gar nicht so unpraktisch :-), denn den Außenborder klaut jetzt bestimmt keiner mehr 🙂
Für den ersten Feiertag hatten wir die SY VIA zum Weihnachtskaffee eingeladen. In einem meiner Geheimverstecke hatte ich noch einen Stollen für diesen Anlass versteckt. Die Drei hatten die CESARINA auch bisher nur von außen gesehen und es war endlich mal Zeit für eine ausführliche Führung. Danach saßen wir im Cockpit zusammen und der Wind versuchte, uns den Stollen vom Teller zu wehen 🙂 Ich hoffe doch sehr, dass das bald zu Ende geht mit den Christmas Winds 🙂

Price-Giving-Party

Heute war der letzte Tag der ARC, und an dem sollte heute Abend wie immer die Preisverleihung stattfinden. Danach werden sich die Boote in alle Himmelsrichtungen verstreuen oder genauer gesagt: Nach Norden oder nach Süden???? Das war auch die Frage, die wir uns stellten 
Heute ging es aber erst noch einmal nach Süden und zwar mit dem lokal Bus und der Crew der SY INFINITY nach Castries. Am heutigen Samstag war Markttag und wir hofften dort unsere Vorräte günstiger aufstocken zu können als in der Marina. Außerdem ist die Inselhauptstadt immer einen Besuch wert 
Wir hatten einen günstigen Tag gewählt, denn kein Kreuzfahrtschiff lag in der Bucht. Mehr als zwei Stunden waren wir auf dem Markt unterwegs. Das Angebot war überwältigend. So viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten 🙂 Da würde Dietmar wohl etwas leiden müssen, bis ich die Zubereitung der unbekannten Zutaten auch im Griff haben würde. So wanderten unter anderem Okraschoten (es lebe das Internet) und kleine, scharfe Mini-Paprika in meinen Einkaufsbeutel. :-)Ob ich aus der doch recht merkwürdigen Zusammenstellung nachher ein vernünftiges Essen zusammenbasteln konnte, würde sich dann später zeigen.
Nachdem wir in Castries kein vertrauenswürdiges Restaurant gefunden hatten, das nicht schon komplett besetzt war, stärkten wir uns in einem unserer Lieblingsrestaurants in der Marina.
Schon gegen halb fünf saßen wir wieder alle vier zusammen im Taxi-Shuttle zur Preisverleihung. Die ARC hatte Freunde und Familie ausdrücklich eingeladen. Viele Bootsbesitzer waren zwar auch schon in Richtung Heimat verschwunden, aber viele, die noch da waren, hatten Freunde oder Familie zu Gast. Das war uns natürlich ein besonderes Vergnügen, den Abend mit Hille und Thorsten zu verbringen.
Die Preisverleihung teilte sich in zwei Teile. Begonnen wurde mit den „weniger wichtigen“ Preisen. Die ARC ist ja eigentlich auch kein wirkliches Rennen, sondern eher eine Rally und dazu gedacht in einer Gemeinschaft die weite Strecke über den Atlantik zu segeln. So wurden in diesem Jahr in allen Gruppen auch Preise für die 7. und 10. Plätze der einzelnen Klassen vergeben. Denn diese Platzierung kann man nicht planen  Die Idee gefiel mir besonders gut. Ein weiteres ganz zentrales Thema der Preisverleihung waren die Kinder :-). Das schnellste Boot mit Kindern, der jüngste Mitsegler……die Liste der hier vergebenen Preise war ungefähr so lang wie die Liste der Kinder. Es sollte ja auch jeder etwas abbekommen 
Auch Dietmars Tätigkeit als Net-Kontroller für das ARC-SSB-Netz brachte uns eine Flasche Rum ein :-)Aber das besondere Highlight des Abends war für uns der Preis für das älteste Schiff, das dieses Jahr an der ARC teilgenommen hatte. Drei Nächte im der Marina in der Marigott Bay mit Nutzung des wunderschönen Hotels des Luxusresorts. Das werden wir uns zu Silvester gönnen. Irgendwie hatten wir erwartet, auch einen Preis für den 1. Platz in der Open Class zu bekommen, aber hier wurden gar keine Preise vergeben. Das war irgendwie schon sehr merkwürdig, aber morgen würden wir im ARC Büro mal nachfragen. Keinen Preis zu gewinnen, war ja nicht schlimm, aber es wäre schon schön, wenn man auch verstehen könnte weshalb 🙂
In der Pause vor dem zweiten Teil der Preisverleihung gab es in alt bekannter Manier wieder leckere Häppchen und Getränke, während eine Steelband die Halle mit guter Musik erfüllte. Danach wurde es sehr offiziell und sogar der Minister für Tourismus war zu Gast. Große Trophäen und edle silberne Teller wurden den Gruppensiegern übergeben, während die Zweiplatzierten riesigen Geschenkkörbe erhielten. Da wäre ich doch dann auch lieber Zweiter geworden. Ich bin ja nicht so der Fan von silbernen Staubfängern, aber zu einem leckeren Freßkorb :-), würde ich nicht „Nein“ sagen.

Endlich an Land unterwegs

Heute haben wir uns mit Kathrin, Jörg und Vincent von der SY Via zu einem Landausflug verabredet. Wie genau wir uns an Land fortbewegen wollten, war uns aber noch nicht ganz klar. Die erste Idee, einen Mietwagen zu nehmen, hatten wir dann recht schnell wieder verworfen. Zwar hatte sich Jörg todesmutig als Fahrer zur Verfügung gestellt, aber es sollte ja für alle ein schöner Tag werden. Und ein Auto im chaotischen Linksverkehr von Saint Lucia zu bewegen, war sicher kein Vergnügen.
So entschieden wir uns im ersten Schritt für den „lokal Bus“ nach Castries, der Inselhauptstadt. Hier wurden wir auch sogleich als Touristen identifiziert  und schnell bekamen wir das erste Angebot, den restlichen Ausflug mit einem Taxi komfortabel und bequem fortzusetzen. Nur war der Preis für uns alles andere als akzeptabel. Also gingen wir weiter in Richtung des Busbahnhofes, wo wir nach einem Bus zu unserem Ziel suchen wollten. So schnell ließ sich unser Taxifahrer aber nicht abhängen und folgte uns mit seinem Van. Da sich unsere Preisvorstellungen nicht mit denen des Fahrers vereinbaren ließen, sucht er uns einen anderen Fahrer, der unseren Preis akzeptierte. Schon merkwürdige Sitten hier, aber da alle irgendwie verwandt, verschwägert oder wenigstens befreundet sind, wäscht eine Hand die andere.
So saßen wir dann in einem recht neuen und gut gepflegten Minivan und machten uns auf den Weg nach Soufriere. Hier wollten wir erst den Vulkan und dann die botanischen Gärten besuchen. Auf dem Weg war ein Fotostopp an den Pitons, dem Wahrzeichen der Insel Saint Lucia geplant.
Wie viele der karibischen Insel hat auch Saint Lucia einen aktiven Vulkan. Meistens kann man ihn riechen bevor man ihn sieht  denn Schwefeldämpfe entweichen die ganze Zeit. Und das ist auch gut so, denn so kann sich kein Überdruck aufbauen, der zu einer neuen Eruption führen würde. Das von unserem Fahrer und Guide empfohlene Bad im Vulkan-Schlamm-Wasser ließen wir aus, nachdem wir das winzige Becken und die vielen Badegästen gesehen hatten. Dann doch lieber nur den Rundgang zu Fuß rund um den rauchenden Berg mit seinen brodelnden Schlammlöchern – sehr eindrucksvoll 
Bequem ging es weiter zu unserem nächsten Stopp, dem botanischen Garten. Hier konnte man bequem auf engstem Raum sehr viele der tropischen Pflanzen bewundern, die auf der ganze Insel so schön und farbenfroh wachsen. Auch einige der Vögel, die auf Saint Lucia beheimatet sind, konnten wir erspähen. Ein Kolibri, die ja normalerweise eher von der schnellen und hektischen Sorte sind, erwies ich als Star-Fotomodell und belieb geduldig so lange sitzen, bis auch das letzte Foto im Kasten war 
Im rasanten Fahrstil ging es dann wieder zurück nach Castries  Das wurde auch Zeit, denn es war schon später Nachmittag und uns hing der Magen in den Kniekehlen. Die Crew von der VIA hatte einen guten Tipp für ein nettes einfaches Restaurant in der Markthalle. Aber leider waren wir zu spät und dort gab es nichts mehr zu essen. Nach einigem Gesuche fanden wir aber doch noch eine Bar, die noch drei Chicken-Rotis (Das sind dünne Pfannkuchen, die mit einen Hühnchencurry mit Gemüse und Kartoffeln gefüllt sind .) für uns übrig hatte. Das war zwar nicht viel, aber besser als nichts  und sie schmeckten köstlich.
Als wir endlich mit dem lokal Bus wieder in der Marina angekommen waren, waren wir alle ziemlich platt. Irgendwie schienen wir etwas aus der Übung zu sein und die hohen Temperaturen gaben uns den Rest. Den Abend verbrachten wir also faul auf unserer CESARINA. Für morgen hatte sich ganz lieber Besuch angekündigt. Thorsten und Hille von der SY INFINITY, mit denen wir letztes Jahr längere Zeit zusammen gereist sind, waren von Trinidad auf dem Weg nach Saint Lucia. Da freuten wir uns doch schon ganz besonders auf Morgen 

Endlich Zeit zum Baden

Der Morgen nach der Party begann ziemlich schleppend. Gegen Mittag war der Kapitän dann auch wieder ansprechbar  Das war wohl gestern etwas viel des Guten. Da müssten wir wohl unsere müden Lebensgeister mal kräftig erfrischen und dafür wäre ein Sprung ins kühle Nass natürlich eine super Lösung. Seitdem wir in der Karibik angekommen sind, waren wir noch nicht ein einziges Mal baden. Das konnte ja eigentlich auch nicht sein  Irgendwie hatte es sich nicht ergeben. Das Dinghi lag immer noch verpackt in seiner Hülle. Das wollten wir zuerst einmal betriebsbereit machen  So pumpten wir zusammen jeder fleißig eine Seite vom Schlauchboot auf. Das war dann also schon einmal erledigt.
Danach stellte sich die Frage, ob wir nicht auch gleich eine Nacht ankern gehen wollten??? Das hatten wir mit der CESARINA ja noch nie gemacht. Die Bucht vor der Rodney Bay Marina ist gut geschützt und es war auch nicht besonders windig. Dann nehmen wir doch auch gleich das große Boot mit zum Baden in die Bucht 
Kurz Zeit später machten wir die Leinen los und motorten langsam aus der Marina heraus. In sicherer Entfernung vor der Pidgion Island und mit viel Abstand zu den anderen Booten fiel unser Anker auf acht Metern Tiefe. Das erste Mal wollten wir lieber etwas weiter vom Ufer entfernt übernachten. Das Wasser war wunderbar blau, wenn auch etwas trübe. Bis auf den Grund konnte man hier eindeutig nicht sehen. Dann mussten wir einfach darauf hoffen, dass wir ein schönes sandiges Plätzchen für unseren Anker gefunden hatten 
Ankern ist, finde ich, auch viel entspannter als anlegen  Man braucht weder Leinen noch Fender klar machen und es ist auch keine Millimeterarbeit beim Ansteuern des Steges von Nöten 

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Danach waren wir bereit zum ersten Bad in der Karibik  Herrlich, gerade für mich Schneenase, konnte das Wasser ja fast nicht warm genug sein  Aber es war gerade richtig und angenehm erfrischend. Unserer CESARINA gönnten wir auch gleich eine Wäsche bis zum Wasserpass. In der Ostsee ist das keine besonders beliebte Aufgabe, aber hier in der Karibik mache ich das gern auch jeden Tag 
Herrlich erfrischt saßen wir im Cockpit beim Abendessen. Es gab Pasta mit karibischem Spinat und zum Nachtisch einen wunderbaren Sonnenuntergang  Schon recht früh ließen wir uns von unserer CESARINA langsam in den Schlaf schaukeln. Mit ihr zu ankern ist ähnlich wie mit ihr zu segeln. Die Bewegungen des Schiffs sind rund und angenehm. Kaum klatschenden Wellen oder andere laute Geräusche, nur die Abflüsse gurgeln manchmal leise  So lässt es sich aushalten und wir freuen uns schon auf die vielen unbekannten Ankerbuchten, die noch von uns entdeckt werden wollen.

Karibische Akklimatisierungsphase

Jetzt sind wir endlich angekommen 🙂 So viele Monate hatten wir diesen langen Schlag unserer Reise geplant und jetzt??? Jetzt sind wir erstmal planlos! Aber das ist ja nicht schlimm. Wir müssen uns neu orientieren, denn vieles ist neu, anders und ungewohnt.
Es beginnt mit dem Internet, dem liebgewonnen besten Freund, der einen schnell und problemlos mit Emails und Nachrichten von Freunden versorgt. Man ist gewohnt, dass es immer und überall und bitte auch schön günstig verfügbar ist  Das ist jetzt erst einmal vorbei  Klar gibt es in der Marina eine offenes WLAN-Netz und auch die ARC stellt ein eigenes Netz zur Verfügung, aber der Datenfluss erinnert an einen Freitagnachmittag auf dem Kölner Ring. 1000 Segler und nur drei Netze. Nichts geht vorwärts, oder nur schrittweise mit sehr viel Geduld. Da ist man schon froh, wenn nur eine Nachricht den Rechner verlassen hat. Eine Email ist eher etwas für Fortgeschrittene, der Blog nahezu unmöglich und Bilder, gehen nur nachts ab halb zwei, wenn alle anderen entweder noch wild feiern oder schon brav in der Koje liegen.
Somit war einer der ersten Punkte auf der to-do-Liste, die Beschaffung einer lokalen Telefonkarte. Der große Anbieter hier ist Digicel und hat auch einen Verkaufsstand auf dem Marinagelände. Am Freitag waren wir beide noch so mit dem Ankommen beschäftigt, dass wir die Anschaffung einer Telefonkarte auf den nächsten Tag verschoben haben. Samstag hatte der Stand dann geschlossen  und auch am Sonntag und am folgenden Montag…..bis heute. Naja, ein Stück die Straße hinunter hatte ich noch einen Digicel-Laden entdeckt. So machten wir uns am Montag auf den Weg. Leider erst am Nachmittag, um dann an der Ladentür zu erfahren, dass in einer halben Stunde geschlossen wird. Daher durften keine Kunden mehr eintreten 🙂 Andere Länder, andere Sitten 🙂 Letztendlich sind wir aber mittlerweile im Besitz einer funktionierenden Telefon- und Datenkarte und die digitale Welt hat uns wieder.

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Die erste Hürde hatten wir also genommen. Bei den hier herrschenden Temperaturen war es wirklich eine anstrengende Aufgabe. Wir wollen uns aber wirklich nicht beklagen, denn erstens haben wir es ja so gewollt und Nieselregen in Deutschland ist auch nicht besonders erstrebenswert. Aber die Temperaturen nehmen einen jeglichen Elan. Schon der Rückweg von den Duschräumen (kühlschrankkalt klimatisiert) zum Schiff macht die ganze schöne Dusche wieder zu Nichten. Kühle Getränke werden in großen Mengen benötigt, so dass wir mittlerweile oft schon den Kaffee durch Orangensaft ersetzen. Da wir im Moment noch in der Marina liegen, ist ein Sprung vom Schiff ins kühle Nass auch nicht besonders zu empfehlen. Aber das wird sich ja in Kürze ändern. Mittlerweile können wir aber schon die entspannte Einstellung der Kariben verstehen. Tagsüber ist Hektik einfach unangebracht. Da sitzt man lieber irgendwo im Schatten und genießt einen Drink. Abends wird es leider schon dunkel, bevor es dann wieder angenehm kühl wird. Das macht uns auch nicht gerade produktiver 
Aber langsam kommen wir an. In unseren Portemonnaies haben East Carribian (EC$) Dollar Einzug gehalten. Natürlich werden auch gern US-$ oder Euro angenommen, aber zum Teil sind die Umrechnungskurse doch eher sehr willkürlich. Leicht kann man den Eindruck bekommen, dass es „weiße und schwarze“ Preise gibt. Kein schönes Gefühl, wenn man jeden Einkauf auf dem Markt diesbezüglich hinterfragen muss. Das ist im Supermarkt deutlich entspannter. Da sind die Lebensmittel für alle gleich teuer  Aber immerhin gibt es hier alles, was man zum Leben braucht und noch eine ganze Menge mehr. Man muss sich nur überlegen, was einem sein Vergnügen wert ist.

Atlantic Rally for Cruisers (ARC) – It’s Party Time :-)

Heute ging unser ARC-Programm offiziell los. Wir segeln nämlich nicht ganz mutterseelenalleine über den Atlantik, wir nehmen an der ARC – „Atlantik Rally for Cruisers“ teil. Da starten am 22. November ungefähr 250 Schiffe gemeinsam um 13 Uhr in Richtung Saint Lucia in der Karibik. Im Vorfeld gibt es Seminare und Veranstaltungen, aber auch viele Partys, auf denen man Gleichgesinnte kennen lernen kann. Auf dem Atlantik ist man dann natürlich trotzdem wieder auf sich selbst gestellt, denn die Schiffe segeln nicht in einem Pulk oder auf Sichtweite :-). Spätestens nach einem oder zwei Tagen verschwindet das letzte Segel am Horizont. Aber in Saint Lucia trifft man alle noch einmal wieder und es gibt sogar Preise für die schnellsten, größten, schönsten oder exotischsten Schiffe in unterschiedlichen Kategorien. Ihr kennt ja unseren Kapitän, aber ich kann Euch versichern, dass unsere „Renn-Ambitionen“ auf dem großen und noch nicht besonders vertrautem Schiff auf dieser Tour zu vernachlässigen sind. Am wichtigsten ist uns, dass wir heil und wohlbehalten drüben ankommen 🙂

Jetzt freuen wir uns erst einmal auf die spannende Zeit in Las Palmas und viele neue Bekannte 🙂 . Nachdem man uns gestern Abend schon zur Happy-Hour der ARC+ (Die segeln noch einen Schlenker über die Kap Verden) eingeschleust hatte und wir dort eine Menge netter Leute kennen gelernt haben, war für heute Abend unsere erste, offizielle Party in der Tao-Bar in der Nähe der Marina geplant:

Welcome ARC – Farewell ARC+

Aber das Leben besteht ja leider nicht nur aus Partys 🙂 und wir hatten über Tag noch einige andere Dinge zu erledigen. Gegen Mittag haben wir uns im ARC-Büro offiziell eingecheckt. Neben vielen Informationen über Gran Canaria und die Hauptstadt Las Palmas bekamen wir unser ARC-Ausweise, die Startnummer für unsere CESARINA (60) für die Rally und weitere wichtige Unterlagen, die unsere Atlantiküberquerung betreffen.

Am Nachmittag bekamen wir Besuch an Bord von der ARC Organisation. Der Sicherheitscheck stand an. Die Inspektorin war an Bord war Anne. Sie macht den Job schon viele Jahre und ist ganz nebenbei auch die Frau des verantwortlichen „Wetterfrosches“ der ARC.  Schon im Vorfeld hatten wir einen ganzen Ordner voll Informationen und Anforderungen erhalten, die an die Boote der ARC gestellt werden. Jetzt war es Zeit vor Ort zu überprüfen, ob wir unsere Hausaufgaben ordentlich erledigt hatten.

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Über eine Stunde mussten wir Rede und Antwort stehen und das Equipment an Bord zeigen und begutachten lassen. Für uns Beide war es eine sinnvolle und lehrreiche Veranstaltung. Sicher waren auch ein paar Dinge auf der Liste, über deren Sinn man sicher streiten konnte, aber auf der anderen Seite fanden wir auch noch ein paar kleine Schwachstellen in unserem Sicherheitskonzept, die wir bisher übersehen hatten 🙂

Zufrieden, den ersten Punkt auf unserer To-To-Liste heute schon erfolgreich hinter uns gebracht zu haben, konnten wir am Abend zur Party aufbrechen 🙂 Mit Jörg Drexhagen von Yachtfunk.com zogen wir los. Die Veranstaltung wurde von der ARC in Zusammenarbeit mit der Stadt Las Palmas organisiert und man hatte sich richtig ins Zeug gelegt. Schon die Begrüßung war spektakulär :-). Im Rahmen des Karnevals wird hier auf Gran Canaria nicht nur eine Karnevalskönigin gekürt, sondern auch eine Drag Queen. Und diese Schönheit stand zusammen mit zwei aufwendig dekorierten, jungen Damen direkt am Eingang. Meine beiden männlichen Begleiter standen dem Ganzen zwar etwas skeptisch gegenüber und waren auch nicht zu einem gemeinsamen Footshooting bereit. Mir gefiel der Anblick aber eigentlich ganz gut. Beeindruckend waren die fast 50 cm hohen Absätze, auf denen der junge Herr sehr elegant durch die Gegend spazierte 🙂

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Drinnen wurden wir großzügig mit Getränken und Tapas bewirtet. Nach einer kleinen Ansprache ging es lustig und ungezwungen weiter. Las Palmas ist wohl die Karnevalshauptstadt auf den Kanaren und so bekamen wir ein paar Einblicke, wie hier Anfang des Jahres gefeiert worden war.

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Im Laufe des Abends hatte sich unsere Runde deutlich vergrößert: Martin von der SY FIRST STEP und Frank und Julius von der SY JUCUNDA waren jetzt auch mit von der Partie. Da fehlten eigentlich nur Dirk und Bettina von der SY AIN´T FANCY?! Aber die waren wohl doch zu sehr im Stress. Ihr Boot stand im Moment noch an Land und am Sonntag sollte es  los gehen in Richtung der Cap Verden. Da wäre mir wahrscheinlich auch nicht nach Feiern zumute gewesen 🙂

Weit nach Mitternacht ging dieser feucht-fröhliche Abend zu Ende. Zurück auf der CESARINA war ich beeindruckt, wie viel Seegang plötzlich im Hafen herrscht. Irgendwie drehte sich meine Koje?! Naja, schnell die Augen zu und schlafen. Tapas sind einfach keine gute Grundlage für eine lustige Party 🙂

 

 

 

 

 

Graffiti vom Feinsten

Nachdem wir gestern alle Einkäufe erledigt hatten, wollten wir den zweiten „Auto-Tag“ für einen Ausflug nach Olhao nutzen. Viele andere Segler hatten uns bereits damals schon von dieser kleinen Küstenstadt an der Lagune von Culatra vorgeschwärmt. Mich persönlich zog noch ein zweiter Grund nach Olhao. Beim Durchfahren der Stadt sind wir vor zwei Wochen an einem wirklich tollen Haus vorbei gekommen. Unterwegs und in Eile hatten wir keinen Foto-Stop einlegen können. Das wollte ich heute auf jeden Fall nachholen.

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Das Wetter zeigte sich heute von seiner freundlichen Seite und wir machten uns erst gegen Mittag auf den Weg, nachdem mein „Lackierpinsel“ 🙂 noch eine weitere Lackschicht auf die Aufbauten der CESARINA aufgebracht hatte. Am Hafen angekommen brauchte der ausgehungerte Chef-Lackierer erst einmal eine Stärkung im nächsten Straßencafe :-). Da konnte ich natürlich auch nicht „nein“ sagen. Es war auch wirklich schön, mal wieder in der warmen Sonne zu sitzen.

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Leider hatten wir mit unserer ausgiebigen Kaffeepause so viel Zeit vertrödelt, dass wir in der Markthalle den Händlern nur noch beim Abbauen zuschauen konnten. Schade, aber wir wollten ja auch gar nichts mehr kaufen. Nach dem gestrigen Einkaufsmarathon waren alle unsere Einkaufswünsche bereits gestillt 🙂

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So bummelten wir noch ein wenig durch die kleinen Gassen, bevor wir uns auf den Weg zu meinem Foto-Objekt machten. Es war recht einfach wieder zu finden, denn es lag direkt an der N125, der stark befahrenen Hauptverkehrsstraße, und war dazu ja auch noch recht auffällig 🙂

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Schon eine sehr charmante Art, die diversen Baumängel zu übertünchen 🙂 Auf jeden Fall ein echter Blickfang, den Künstler mit viel Liebe zum Detail gestaltet haben.

 

 

 

 

 

 

50 Jahre und kein bisschen weise :-)

Heute mussten die letzten Vorbereitungen für Dietmars Geburtstag getroffen werden. Also ging es direkt nach dem Frühstück mit Marita zum Einkaufen. Erst zum Supermarkt und dann zum Bäcker, um dort für den Nachmittag noch besondere Leckereien zu erstehen. Die Reihenfolge erwies sich im Nachhinein betrachtet als äußerst ungünstig. Zwar war es im Supermarkt noch schön leer, dafür war es beim Bäcker so voll, dass wir nach einer halben Stunde ohne Kuchen von dannen zogen 🙁 In Portugal muss man fast in jedem Laden eine Nummer ziehen, um später bedient zu werden. Leider war der Automat hier so gut versteckt, dass ich die ersten zehn Minuten völlig umsonst  in der Schlange stand 🙁 Danach waren bis zu meiner Nummer 12 noch 15 Nummer abzuarbeiten. Das hört sich nicht so viel an, aber bei der portugiesischen Arbeitsgeschwindigkeit dauerten vier Kunden ungefähr eine Viertelstunde 🙁 Um Konstantin und Anna pünktlich in Faro am Flughafen abholen zu können, konnten wir keine weitere Stunde Wartezeit verkraften 🙂

So sammelten wir in Faro unsere letzten Gäste ein, die einen 25-stündigen Kurzurlaub in Portugal verbringen würden. Leider hatten sie aus Deutschland ganz viele Wolken mitgebracht und der Nachmittag begann mit leichtem Regen 🙁 Zum Ausgleich war aber unser kleiner Umweg zum Bäcker auf dem Rückweg zur Marina  von Erfolg gekrönt. Wenig später saßen wir alle zusammen auf der SUMMER bei Kaffee und Kuchen. Eigentlich hatten wir darüber nachgedacht, am Nachmittag noch Kartfahren zu gehen, aber irgendwie fehlte uns dazu die Zeit. Es gab einfach zu viel zu erzählen 🙂

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Gegen Abend war auch der Sonnenschein wieder zurück und wir machten uns zu Fuß auf den Weg ins Restaurant „Il Castello“, das über der Marina am Berghang lag und eine wunderbare Aussicht über Meer und Hafen bot. Im Wintergarten war ein Tisch für uns reserviert.

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Das Essen war wunderbar. Emil und Marita hatten uns wirklich gut beraten 🙂

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Leider führte es dazu, dass wir gegen halb elf Uhr alle völlig überfressen und dadurch ziemlich träge wieder zurück zur Marina spazierten. Was sollten wir bloß noch anfangen bis Mitternacht????

Und plötzlich….hatten wir Kindergeburtstag. Stand da doch vor dem Eingang der Marina ein elektrisches Kinderkarussell 🙂 Einfach einen Euro einwerfen und los ging die wilde Fahrt! Obwohl das Karusell mit den sechs Mann, die irgendwie mehr oder weniger Platz darauf gefunden hatten, doch ziemlich überladen war, dehte es tapfer quitschend seine Runden 🙂 Der Betreiber quittierte unser Treiben mit einem anerkennenden Lachen. Wahrscheinlich war es in den letzten Jahren gar nicht mehr benutzt worden. Kinder finden sowas ja mittlerweile zu peinlich 🙂

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Nachdem dieser Spaß beendet war, fand sich gleich ein tolles, neues Spielzeug. Das war aber eher für Schlangenmenschen geeignet 🙂 Außerdem wollte bzw. konnte der Hubschrauber mit zwei Personen wegen hoffnungsloser Überladung nicht wirklich abheben. Erst als sich Dietmar wieder herausgefaltet hatte, konnte Anna alleine noch eine Runde fliegen.

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Irgendwie war uns das aber noch nicht genug und Reiner fand am Rande des Parkplatzes noch ein passendes Spielzeug zum Abschluss. Wer das noch nie in seinem Leben probiert hat, wird erstaunt sein wie sehr man sich anstrengen muss auf dem Bullen sitzen zu bleiben. Es ist gar nicht so einfach wie es aussieht.

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Erst kommt man nicht rauf……

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……und dann geht es schneller wieder runter, als es einem lieb ist.

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Da helfen auch keine Reitkünste 🙂

Jetzt sind wir aber alle mal richtig durchgeschüttelt worden und wach. Voll motiviert ging es auf die SUMMER zurück. Jetzt war plötzlich nur noch eine halbe Stunde bis Mitternacht übrig.

Nach einem ordentlichen Absacker war es dann schon so weit. Pünktlich um zwölf brachte ich den Geburtstagskuchen mit brennenden Kerzen (keine fünfzig Stück, lieber ein dezentes Happy Birthday :-)). Dietmar meinte nur trocken, dass seine Torte schon fast wie ein Fackelzug aussieht……. 🙂 Seinem Alter entsprechend hatte ich eine schöne Spiderman-Torte erstanden 🙂 Nachdem wir ordentlich mit Champagner angestoßen hatten, gab es dann endlich Geschenke 🙂

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So hatten unsere bayrischen Freunde weder Kosten noch Mühen gescheut und bald wird am neuen Schiff auch stolz die bayrische Flagge gehisst 🙂

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Außerdem gab es zum weltweiten Gebrauch zwei Quadratmeter Bayern in bester Qualität 🙂 Auch wenn man kein Haus darauf bauen kann, sind sie uns doch sehr wertvoll und wir werden sie in Ehren halten. Ein weiteres Geschenk für das Geburtstagskind steht aber noch aus. Es wird erst im Laufe des Tages aus Deutschland geliefert. Wenn wir mit unserer CESARINA an der Algarve ankommen, haben Emil und Marita noch eine Überraschung für den Kapitän 🙂 Das schönste Geschenk für ihn und uns war aber, dass unsere Freunde den langen Weg nach Portugal gemacht haben, um Zeit mit uns zu verbringen 🙂  Das war ihm viel mehr Wert als tausend Worte! Das alles zu arrangieren war mein Geschenk an meinen Mann und er hat sich so sehr darüber gefreut und damit auch letztendlich ich 🙂 Glücklich und zufrieden ist Dietmar jetzt im Club der Uhus (unter Hundert :-)) angekommen. Für die nächsten fünfzig Jahre kann das von mir aus so weiter gehen 🙂 Danach wäre es aber dann doch an der Zeit, mal etwas ruhiger zu treten 🙂

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