Es ist ein verregneter Samstag Nachmittag in der Flensburger Förde. Nach drei geschäftigen Tagen in der Marina, die beste Gelegenheit die vergangene Woche kurz Revue passieren zu lassen. Nach einem überaus herzlichen Empfang des Hafenmeisters der Marina Sonwik, Herrn Holt, und unserer Segelfreunde Violetta und Martin von der SY GANESCHA fühlten wir uns von der ersten Minute an wohl. Was für ein Kontrast zu der enttäuschenden Verabschiedung der Hafenmeisterei in Grömitz(bis auf ein mehr beiläufiges gesprochenes „Gute Reise“ es gab eigentlich keine netten Worte). In Holt hat uns sogar schon 2 Stunden vor dem Einlaufen in Sonwik eine „Herzlich Willkommen“ per Mail geschickt. Das war ein tolles Gefühl! Am vergangenen Sonntag erhielten wir die Nachricht, dass meine Mutter für uns unerwartet verstorben ist. Natürlich war es ein bedrückendes Gefühl eine solche Nachricht an dem Tag zu erhalten, an dem wir die Leinen in unserem Heimathafen losgeworfen und unsere Reise begonnen haben. Dadurch wird einem aber auf der anderen Seite wieder einmal mehr bewusst, dass das Leben ein Geschenk ist und wir versuchen sollten das Beste daraus zu machen. Die Erfüllung unseres Traumes hat dadurch nur noch umso mehr Gewicht bekommen und die Familie steht auch dahinter.
Martin ist ein erfahrener Segler und rüstet sein Schiff ebenfalls gerade für die Überfahrt nach Portugal im Juli diesen Jahres aus. Aus diesem Grund und weil er ein guter Typ ist, hat er uns die besten Bootsausrüster „Skipper Paradiese“ :-), Werkstätten und seine und Violettas Segelfreunde vorgestellt. Das Ergebnis: Edelstahlbeschläge für den Heckanker, neues Gestänge für das Bimini, Rettungsboje, 2 AIS Transponder falls mal einer von uns über Bord geht, eine geniale 2,4 KG ´schwere SHIMANO Angelrolle (Endstufe!) für die dicksten Meeresfische, diverse Pflegemittel und eine Einladung zu einer Geburtstagsparty am Samstag Abend. Gestern Abend gab es schon einen kleinen Vorgeschmack. Nach vier Flaschen leckerem Wein mit Violetta, Martin, Uwe, Dirk + Frau sowie sehr unterhaltsamen „Doktor Gorch-Fock“ Geschichten waren wir gegen 00:30 wieder bei uns an Bord. Heute durfte ich dafür zum Ausgleich unsere defekte Bordtoilette reparieren. Einer der sehr wenigen Gelegenheiten an denen ich meine ansonsten blühende Fantasie und bildliche Vorstellungskraft zwanghaft unterdrückt habe 🙂
Was soll`s, das Ding funktioniert wieder. In 20 Minuten werden wir abgeholt und deshalb ist für heute Schluss.
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Flensburg – wir kommen
Endlich Wind 🙂 Motiviert machen wir uns auf den Weg nach Flensburg, wo wir im Hafen Sonwik noch einige Tage mit Freunden verbringen wollen. Die 35 Seemeilen segeln wir mit günstigem Wind von hinten in knapp sechs Stunden. Während Dietmar sich fleißig ums Boot kümmert, habe ich einen ziemliche Durchhänger und verschlafe fast den ganzen Tag. Gut, das wir uns gegenseitig auf einander verlassen können. Beim nächstem Mal kann Dietmar dann ausspannen und ich werde mich um alles Andere kümmern.
In Flensburg werden wir schon erwartet und schnell auf unserem neuen Liegeplatz festgemacht. Wir fühlen uns direkt wohl und freuen uns, Zeit hier zu verbringen. Morgen werden wir wohl die Stadt erkunden und natürlich letzte Arbeiten an Boot durchführen. Heute Abend geht es aber erstmal zu Italiener direkt am Hafen, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Zwischenstopp Maasholm
Nach einer entspannten Nacht vor Anker wurden wir morgens um halb sieben von einem Höllenlärm geweckt, der direkt aus unserem Bettkasten kam. Der Generator war angesprungen J Schön, wenn die Technik funktioniert, aber es hätte auch eine Stunde später sein dürfen.
Unseren ersten Morgen auf See haben wir mit einem ausgiebigen Frühstück begonnen. Danach verließen wir ganz gemütlich unser Ankerbucht und segelten in Richtung Westen. In der ganzen Kieler Bucht waren heute großflächig Schießübungen der Bundeswehr abgesetzt. Sicherheitshalber machten wir einen großen Bogen darum herum. Trotzdem konnten wir am Horizont die großen Kriegsschiffe beobachten und die Schüsse hören.
Gegen Nachmittag mussten wir wegen stark nachlassendem Wind das Segeln einstellen und erreichten gegen acht Uhr Maasholm in der Schlei unter Motor.
Da Dietmar heute trotz „Fischfinders“ kein Angelglück hatte, gab es zum Abendessen nur Reis mit chinesischem Gemüse (war aber trotzdem lecker J) Mal sehen, ob ihm das Glück morgen hold ist. So ein frischer Dorsch würde schon gut auf unseren Speiseplan passen. Morgen geht es dann weiter nach Flensburg.
Leinen los :-)
In ca 1,5 Stunden heißt es Leinen los. Familie und Freunde werden gleich am Steg sein. Wir freuen uns und werden heute Nacht in einer Bucht vor Fehmarn vor Anker verbringen. Let the Show begin 🙂
16:40: Nach einer windigen ersten Passage haben wir vor 40 Minuten unsere Ankerbucht erreicht. Wir liegen vor Nord-Westwinden geschützt südlich der Insel Fehmarn. Katja hat heute erfolgreich ihr erstes Ankerbojen-Manöver gefahren und da meine Capitana nicht nur gut steuer, sondern auch kochen kann, gabe es im Anschluss als Festmal eine leckere Nudelsuppe. Die beiden netten Mädels von unserem Lieblingscafe „STRANDGLÜCK“ im Yachthafen Grömitz haben uns zum Abschied einen unglaublich leckeren Eierlikörkuchen (natürlich selbstgemacht :-)) geschenkt. Vielen lieben Dank an Eure tolle Crew! Es war immer eine Freude bei Euch zu frühstücken und dann zum Kaffee ein Stück leckerste Torte, Mandelhörnchen oder eben Topfkuchen zu essen! Überhaupt waren die letzten zwei Tage fantastisch und bewegend. Wir haben mit so vielen netten und lieben Menschen gesprochen, neue nette Bekantschaften geschlossen und viele schöne Wünsche mit auf den Weg bekommen. Danke dafür!
Gestern haben wir noch einige tolle Erlebnisse gehabt. Am Vormittag hat Jan vom Yachtservice Gutowski den Profi-Kameramann Hinnerk zu uns an Bord gebracht, um ein Video über unsere SUMMER und die von seinem Betrieb durchgeführten Umbauten für seine Website, zu drehen. Die Aufnahmen sollen wohl sensationell gut geworden sein. Ganz besonders schön sollen die Außenaufnahmen von der SUMMER beim Segeln geworden sein. Wir sind gespannt wenn wir das Ergebnis zum ersten Mal sehen werden. Am Nachmittag kam dann noch mein alter Freund Christian auf seinem Motorrad vorbei. Sein Besuch kam völlig unerwartet und ich habe mich doppelt gefreut, da ich auf Christians Segelboot vor 23 Jahren die Liebe zum Segeln endeckt habe und ihn als Menschen außerdem sehr mag. Zu guter letzt haben wir auch mit Katjas Mutter Beate unseren ersten Gast an Bord gehabt.
Vielen Dank für Euren Besuch und die schöne Verabschiedung in Grömitz! Es war uns viel wert, dass Ihr heute „Tschüß“ gesagt habt.
Morgen soll der Wind auf Süd-West drehen und dann werden wir eine schnelle Passage zu unserem nächsten Zielhafen in Flensburg haben.
Erfolgreiche Probefahrt und der Abfahrtstermin am 4. Mai steht
Die letzten Tage haben wir weiter fleißig genutzt, um unsere Summer Stück für Stück vorzubereiten. Meine Capitana hat nach weiteren Kleiderhaken im Bad verlangt, damit wir unsere Handtücher und unser Regenzeug zum Trocknen aufhängen können. Der Schmerz war groß, als ich die Bohrmaschine klargemacht habe, um in die bis dato von Löchern verschonten und makellosen Wände, Bohrungen für die Schrauben zu setzen. Nach dem 4.ten Kleiderhaken und der 8.ten Bohrung hat es dann auch gar nicht mehr weh getan 🙂 Das Ergebnis war am Ende aber perfekt und die fiesen Perforationen somit für mich entschuldbar. Sogar die Vorschiffkabine, welche vor wenigen Tagen bis unter die Decke fast hoffnungslos mit allerhand Ausrüstungsgegenständen belegt war, wurde gründlich aufgeräumt. Im Lastenheft der Capitana stand nämlich, dass meine Schwiegermutter Beate vom 3. bis 4. Mai bei uns an Bord zu Gast sein wird und dafür das Vorschiff bewohnbar herzurichten sei. Geschafft!!!
Dienstag früh, 9:00 Uhr stand eine Probefahrt für den Check von Maschine und elektrischen Anlagen auf dem Plan. Bei ruhiger See und angenehmen Temperaturen ging es hinaus in die Lübecker Bucht. Nachdem die Maschine auf Betriebstemperatur war, hieß es dann „Hebel auf den Tisch“ und mit Vollgas für 5 Minuten volle Fahrt voraus. Wenn die Schraube schon abfällt oder der Motor stirbt, dann soll es bitte jetzt passieren und nicht bei einer kritischen Ansteuerung. Antrieb, Radar, Fischfinder und Autopilot haben die Tests brav und ohne Auffälligkeiten bestanden. Zum Abschluss unserer Vorbereitungen war das eine schöne Bestätigung aller Mühen und der sauberen Arbeit vom YACHTSERVICE Gutowski. Danke!!!
Somit stand auch unser Abfahrtstermin fest. Am 4. Mai gegen Mittag wollen wir Grömitz Richtung Flensburg verlassen. Unsere Eltern wollen uns noch einmal persönlich „Tschüß“ sagen und uns in unser Abenteuer entlassen. Ein schönes Gefühl! Wären wir in Bayern abgefahren, wäre der Steg bestimmt auch rappelvoll gewesen. Aber erstens hat Bayern keine offene See 🙂 und zweitens haben wir uns ja bei unseren Freunden gebührend verabschiedet. Katja ist heute am Mittwoch noch einmal nach Leverkusen gefahren und wird am 1. Mai den Geburtstag Ihrer Mutter Beate feiern. Auch nicht einfach für eine Mutti, wenn die geliebte Tochter erst dem Mann nach Bayern folgt und anschließend mit ihm, um die Welt segeln will. Wir werden aber alles tun, dass wir wieder heil zurück kommen und Dank unserer Ausrüstung, können die Beiden wie gewohnt weiterhin täglich miteinander kommunizieren. Beate hat sich vorgenommen mit uns zusammen den Panamakanal, die Verbindung von Atlantik und Pazifik, zu durchfahren. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen 🙂
Andrang am Schiffskran vor dem 1. Mai. Die letzten Boote gehen zu Wasser
Bye bye Leverkusen und Welcome on Board
Es war eine ruhige letzte Nacht in unserem bequemen „Kingsize-Bettchen“ in Leverkusen. Katja sitzt gerade mit unserem Hausarzt zusammen und lässt sich bezüglich Impfungen in unseren zukünftigen Reiseländern beraten. Spätestens wenn wir Europa Ende 2015 verlassen werden, gewinnt das Thema an Bedeutung.
Ich sitze derweil im Wohnzimmer und warte noch auf den Paketdienst, der einige wichtige Ersatzteile für die Bordtoiletten bringen soll. Kaum auszudenken was passiert, wenn die Pumpen ausfallen sollten 🙂
Katja wird in Kürze noch mal „nach Hause“ fahren und familäre Dinge erledigen. Für mich allerdings ist es heute ein Abschied und gleichzeitig ein Neubeginn. Ich werde ab heute dauerhaft auf unserer SUMMER wohnen. Gestern Abend hatte ich kurz das Gefühl „kalte Füsse zu bekommen“. Komisch eigentlich, wo ich mir diesen Moment doch mehr als 1000x gewünscht und im Traum vorgestellt habe…. Habe mir sagen lassen, das sei normal 🙂
Trotzdem, die Freude und die Neugier ist gross. Ein wenig stolz bin ich auch auf Katja und mich, dass wir unseren Traum so konsequent umgesetzt haben. Es ist und bleibt ein magischer Moment, wenn man sieht, dass das Luftschloss von gestern auf einmal real vor einem steht!
Die nächsten Tage werden wir ja erleben, wie es sich so anfühlt, wenn aus einem „Urlaubsschiff“ ein Wohnschiff wird. Eines ist aber sicher: Das Bett wird nie wieder so ruhig stehen wie in der letzten Nacht 🙂
Eine arbeitsreiche Woche und Flucht vor den Oster-Touristen
Nach 6 Tagen ordentlicher, körperlicher Arbeit und organisatorischen Höchstleistungen, die Katja beim sinnvollen Verstauen von 8 vollen Umzugskartons mit Ausrüstung an den Tag gelegt hat, sind nun fast alle Schränke und Backskisten sinnvoll belegt. Zu Beginn der Woche waren wir von einem wahren Chaos in Form von Werkzeugen, Ersatzteilen, Seekarten, Büchern, Leinen, Pumpen, Geschirr, Motoren und Krimskrams umgeben. Im Salon und in der sogenannten „Eignerkabine“ hat sich alles auf Tischen und Böden gestapelt und verteilt. Die Herausforderung war, jedes Teil in Listen zu erfassen, zu beschriften und dann so zu verstauen, dass man die Dinge später auch wieder findet, wenn sie benötigt werden. Wir haben in den Gesichtern der Mitarbeiter des Yachtservices einen Anflug von Mitleid entdeckt, als wir zu guter Letzt unseren Tauchkompressor zum Füllen von Tauchflaschen und einen weitern Außenborder an Bord gebracht haben, den es zusätzlich unter Deck zu verstauen galt. Schwer nachvollziehbar für den normalen Ostseesegler, der in der Regel ja nur den Kühlschrank und die Bord-Bar zu füllen hat. Wir haben den großen Kuchen in viele kleine Häppchen zerlegt und dann systematisch abgearbeitet. Nach dieser Methode haben wir früher im Berufsleben auch schon erfolgreich gearbeitet, wenn es galt, ein großes Pensum an Herausforderungen zu bewältigen. Mit einem klaren Ziel vor Augen geht es auch viel einfacher 🙂
Erstaunliche Erkenntnisse haben sich auch ergeben: 1. Ein schönes Gefühl einmal wieder zu spüren, dass Katja und ich uns wunderbar ergänzen und als Team funktionieren. 2. Ein befriedigendes Gefühl mit einem leichten Muskelkater in den Armen abends müde und zufrieden in die Koje zu fallen. 3. Sehr angenehm, jeden Tag reichlich leckeren Kuchen und anderen kulinarischen Exzessen zu frönen, ohne dabei fetter (wegen der körperlichen Aktivitäten) zu werden 🙂
Heute am Samstag vor Ostern haben wir dann Grömitz verlassen, um den Scharen von „Oster-Terroristen“ an diesem Wochenende zu entkommen. Zuvor haben wir aber noch einige zu erledigende Arbeiten an den Yachtservice Gutowski übertragen. Es müssen noch Gasmelder installiert, Holzregale und Planen angefertigt und elektrische Anlagen angeschlossen werden. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieser Woche, weil wir ein aufgeräumtes Schiff verlassen haben und unserem Start mal wieder ein großes Stück näher gekommen sind. Bis zu unserer Rückkehr werden wir daheim, Arzt und Impftermine wahrnehmen und unser „Family-Office“ weiter auf unsere anstehende Reise vorbereiten. Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass wir uns wirklich sehr über die vielen, sehr netten Mails, Gästebucheinträge und Glückwünsche von Freunden gefreut haben. So kann es gern weiter gehen 🙂
Reisevorbereitungen und „unser“ erster Katamaran
Am Montag haben wir begonnen, unsere Summer reisefertig zu machen: All die schönen Dinge, die Dietmar in seiner freien Zeit für unsere lange Reise eingekauft hat, sollten so verstaut werden, dass ein Leben an Bord auch wieder möglich ist.
Erfreulicherweise bietet unsere Summer doch mehr Stauraum als wir erwartet hatten und wir haben es geschafft bis heute schon so weit aufzuräumen, das wir unser Abendessen (Frischer, norddeutscher Spargel mit Sauce Hollandaise) wieder an Bord zubereiten konnten. Das wunderbare Wetter der letzten beiden Tage hat uns sehr motiviert: Nicht nur in Inneren der Summer kann man sich wieder bewegen, auch herrscht jetzt in unseren Backskisten endlich mustergültige Ordnung und die Segel sind auch wieder angeschlagen.
Aber wird waren in den letzten drei Tagen nicht nur fleißig. Am Dienstagabend waren wir in Kiel bei Ingeborg und Wolfgang eingeladen, um von erfahrenen Weltumseglern noch ein paar wertvolle Tipps für die Karibik zu bekommen. Die Beiden segeln bereits seit 43 Jahren mit ihrer STELLA MARIS auf dem Weltmeeren und verfügen über einen unendlich großen Erfahrungsschatz. hat Deshalb machten wir uns gestern am Nachmittag auf den Weg zur Batic Bay Marina von Laboe, um dort Birgit und Franz von der CAYLUNA zu treffen, die auch mit von der Partie sein sollten. Die Beiden besitzen einen 40 Fuß Katamaran, mit dem sie im Juli in Richtung Karibik aufbrechen wollen. So hatten wir nicht nur die Gelegenheit, ihr schönes Schiff von Innen zu bestaunen, wir durften auch über Nacht bleiben, um uns die weite Rückreise nach Grömitz zu ersparen.
Zuhause bei Ingeborg und Wolfgang wurde wir hervorragend bewirtet und konnten in lustiger Runde viele interessante Geschichten vom Segeln im Allgemeinen und von der Karibik im Besonderen hören, die uns definitiv weitergebracht haben.
Dann ging es zurück an den Hafen auf die CAYLUNA. Wir kamen uns auf dem großen Katamaran
so alleine fast etwas verloren vor, haben aber trotzdem wunderbar geschlafen. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Birgit und Franz, das nahtlos an die 5-Sterne-Küche des Abendessens anschloss, ging es viel zu früh zurück nach Grömitz.
Nochmal vielen Dank an die Vier, es war eine tolle Zeit. Wenn wir mit dem Schiff in Kiel auf dem Weg zum Nord-Ostsee-Kanal vorbeikommen, freuen wir uns sehr darauf, Euch wiederzusehen. Mit Birgit und Frank haben wir uns vorsorglich an irgend einem schönen Ort auf dem Weg von Deutschland in die Karibik verabredet 🙂
Wutzi daheim und VLN Ade
Vergangene Woche hat Katja Ihren „Wutzi“ wieder ins Rheinland nach Hause geholt. Katja ist früher mit Flagranti auf Turnieren in der M-Dressur einige Jahre lang ziemlich erfolgreich gewesen. Sie hat ihn vor 11 Jahren mit nach Bayern genommen, als wir beschlossen haben, unser zukünftiges Leben gemeinsam zu bestreiten. Jetzt ist Flagranti alias „Wutzi“ 23 Jahre alt und der rüstige Rentner lebt jetzt wieder in seiner alten Heimat NRW. Er hat die lange Fahrt im Hänger ohne Probleme und erstaunlich relaxed überstanden. Nach dem Aussteigen und dem Gang in die Box hat er sich ohne zu zögern sofort über einige leckere Karotten hergemacht 🙂
Während Katja den Freitag und Samstag mit Melissa verbracht hat (sie hat den Wutzi 11 Jahre lang mit betreut und hat Katja auf der Fahrt begleitet), habe ich mich noch einmal auf den Weg zu meiner geliebten Nordschleife gemacht. Da ich selber in der VLN Rennserie (Vereinigung Langstreckenmeisterschaft) seit 2008 Rennen gefahren bin und viele schöne Wochenenden am „Ring“ mit Freunden verbracht habe, wollte ich mich noch einmal persönlich verabschieden. So habe ich zusammen mit Walli und Floh vom Team „Walli Motorsport“ ein VLN Wochenende am Ring verbracht. Mit den Jungs und Mädels vom Team „Walli“ habe ich 3 tolle Jahre Motorsport erlebt, wie man ihn sich nur wünschen kann. Eingesetzt wurden „Renault Clio Cup“-Rennwagen, mit denen wir sogar zweimal das legendäre 24 Stunden Rennen erfolgreich bestritten haben. Wen der Virus „Motosport“ einmal erwischt hat, ist nach einigen Jahren entweder für immer davon geheilt oder für immer infiziert. Mein Problem ist wohl, dass ich zur Kategorie 2 gehöre. Solange wir noch in Europa sind, werde ich versuchen, das eine oder andere Rennen zu fahren. Wie sich das umsetzen lässt, wird sich zeigen. Die Bilder oben zeigen die erste Startgruppe im Formationsflug im Streckenabschnitt „Brünnchen“ und das Cockpit vom Wallis neuem „Opel OPC Cup- Rennwagen“ mmmhhh lecker 🙂
Bin schon gespannt, wie sich die 360 PS „anfühlen“ werden. Ich werde den Ring sicherlich vermissen, zumal wir ja jetzt in der Nähe wohnen. Aber unsere SUMMER wird uns dafür in neue Welten tragen. Auch toll, oder?
Medizin an Bord-oder ein genialer Lehrgang
Unser Kursleiter, Dr. Fabian Steffen, ist selber begeisterter Segler und hat über 15 Jahre Berufserfahrung als Notarzt auf einem Rettungswagen. Das haben wir auch gespürt!Man darf ja nicht vergessen, dass wir auf See fernab vom Land auf uns selbst gestellt sein werden. Daher haben wir die Ernsthaftigkeit all dieser Übungen aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet.
Ziel ist, dass medizinische Probleme an Bord bis zur Verfügbarkeit professioneller Hilfe beherrscht werden, kleinere Missgeschicke können eventuell ohne Reiseunterbrechung an Bord versorgt werden. Durch eine einfach strukturierte Befunderhebung soll eine Kommunikation mit Helfern ermöglicht werden, nur so ist eine sinnvolle Planung der weiteren Schritte möglich.
Am Ende der 2 Tage haben wir uns gegenseitig Spritzen gegeben, einen Tubus gelegt(an einer Puppe, da es nur möglich ist wenn der Patient tief bewusstlos ist), Brand-/Platz-/Schnittwunden versorgt, einen Defibrilator angelegt, Wiederbelebung durch Herzdruckmassage angewendet usw.
Das waren unsere Lernziele:
•Wichtige Tätigkeiten: Verbände, Wundpflege, Immobilisation, Bergung
•Eine Anleitung zum systematischen Untersuchen (mit und ohne Hilfsmittel), Annäherung an eine Diagnose
•Die Durchführung von Wiederbelebungen (mit und ohne Hilfsmittel)
•Typische Notfallsituationen an Bord: Unterkühlung, Ertrinken, Handinfektionen, Sonnenstich, Verbrennungen
•Die Gabe von Medikamenten in den Muskel und unter die Haut
•Die Kommunikation mit Helfern
•Ausstattung einer Bordapotheke und einer Erste-Hilfe-Ausrüstung, Literaturhinweise
•Tropenerkrankungen, Impfhinweise
Es war ein wirklich genialer Lehrgang der uns das Gefühl gibt, im Falle eine Falles strukturiert handeln zu können. Zur Vorbereitung einer Langfahrt bewerten wir diesen Kurs als ein absolutes „MUSS“. Mal ganz davon abgesehen, dass wir einige sehr nette Leute kennengelernt habe, mit denen wir das gleiche Hobby teilen 🙂
Am Ostersonntag geht es wieder hinauf an die Ostsee. Wir treffen uns mit Wolfgang und Ingeborg von der „Stella Maris“ sowie auch mit Brigit und Frank vom Katamaran „CAYLUNA“. Ingeborg und Wolfgang sind die TO Stützpunktleiter von Cuxhafen und sind mit Ihrer „Stella Maris“ in 5 Jahren um die Welt gesegelt. Wahnsinnig nette und erfahrene Segler, von denen wir „Vier“ Tipps und Ratschläge für unsere Reise in die Karibik erhalten werden. Birgit und Frank haben uns eingeladen auf Ihrem Katamaran zu übernachten. Für uns eine Premiere. Life can be so wonderful 🙂