Archiv für den Tag: 23. Juni 2015

Unser letzter Tag in Angra

Der 23. Juni ist der Tag der Tage in der San Joaninas-Festwoche. Am Abend findet der schönste und längste Umzug statt und morgens um zwei gibt es Sardinen „for free“ in der „Rua de São João“ für alle , die bis dahin durchgehalten haben.

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Am Morgen hatten wir aber noch etwas anderes vor. Da wir bisher noch keinen Wal zu Gesicht bekommen haben, wollten wir ein bisschen nachhelfen und um halb neun zum Whale-Watching fahren. Während der Festwoche wurden für die Touren sogar spezielle Rabatte gegeben 🙂

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Mit einem kleinen Fischerboot ging es hinaus vor die Küste. Leider war die See draußen schon recht wellig und man konnte eigentlich überhaupt nichts sehen. Trotzdem hatten wir etwas Glück und sahen zwei seltene Risso-Delfine. Unser Guide hatte uns diese Art als „Michael Jackson-Delfin“ erklärt: Er kommt schwarz auf die Welt und wird im Laufe seines Lebens immer weißer und eine Nase hat er auch nicht. Das werde ich wahrscheinlich nie wieder vergessen :-). Leider sind diese Delfine sehr scheu und waren für ein Foto nicht zu haben. Darauf hätten wir vielleicht noch eine weitere Ähnlichkeit mit Michael Jackson gefunden 🙂

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Wale sind uns aber wieder nicht über den Weg geschwommen. Wir werden aber weiter die Augen offen halten. Irgendwann wird es schon klappen.

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Für Mittwoch ergab sich ein gutes Wetterfenster für unsere Weiterfahrt nach Santa Maria. Da Santa Maria zu den kleineren Inseln gehört, füllten wir in Angra nochmal unseren Kühlschrank. Als Dietmar am Hafen einen alten Mann mit Lieferwagen sah, der scheinbar Fisch verkaufte, wollte er uns auch noch welchen besorgen. Also ging er hin und fragte, ob man hier Fisch kaufen könne?  „Nein“ war die Antwort. Er würde keinen Fisch verkaufen weil ihm Geld nichts bedeutet. Er habe 26 Jahre in Kanada gearbeitet, sei jetzt in Rente und wünscht sich nur noch Gesundheit. Und die könnte Dietmar ihm wohl schlecht geben. Danach legte er vier schöne Fische in eine Plastiktüte und schenkte sie Dietmar mit einer Empfehlung, wie sie am zuzubereiten wären. Da war sogar der Chef sprachlos :-). Hier auf den Azoren passieren einem Dinge, die man sich nicht vorstellen kann 🙂 und das nur im positiven Sinne. So bedankte Dietmar sich ganz herzlich, wünschte ihm Gesundheit und trabte mit den Fischen nach Hause.

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Jetzt war unser Kühlschrank so rappelvoll, dass die ersten beiden Fische direkt in die Pfanne wandern mussten.

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Nach dem köstlichen, frischen Abendessen bummelten wir noch ein letztes Mal durch die Stadt. Auf diesem Weg wollten wir auch noch Ann von der SY RESTING GOOSE  „Auf Wiedersehen“ sagen, die ihm Moment nicht auf dem Boot sondern an Land anzutreffen war. Leider waren wir zu spät und niemand war mehr Zuhause. So wurde es auch für uns Zeit, einen Platz am Umzugsweg zu suchen. Heute war die Innenstadt noch voller als die Abende vorher.

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Die Gruppen, die im offiziellen San Joaninas-Umzug mit dabei sind, tragen prächtige und aufwändige Kostüme und sind erstaunlich groß. Während der ganzen Parade wurde gesungen und getanzt. Man konnte bei einigen deutlich sehen, wie anstrengend die Nummer eigentlich ist. Gut, dass der Weg nicht ganz so lang ist, sonst hätte man am Ende bestimmt ein Sauerstoffzelt aufstellen müssen 🙂

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Zwischen den einzelnen Gruppen sind meistens größere Abstände, damit sich die Musikgruppen nicht in die Quere kommen. Je später der Abend wurde, desto mehr Feierlustige folgten der Musik und tanzten ausgelassen auf der Straße.

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Wir entschieden uns, nicht bis morgens um zwei durchzuhalten und auf die kostenlosen Sardinen zu verzichten. Wir kauften uns an einer Bude noch einen leckeren Nachtisch: Curros mit Zucker und Zimt. Danach stand uns Beiden jetzt mehr der Sinn 🙂

Und wieder war die Zeit auf einer Insel fast vorüber 🙁 Es hätte noch so viel zu entdecken gegeben, aber Santa Maria mit den tollen Tauchplätzen rief und das Wetter war optimal. So lauschten wir dem letzten Abendkonzert und ließen die Anderen wild bis in den Morgen feiern. Wir würden dann die nächste Nacht zum Tage machen 🙂 Allein auf der SUMMER mitten auf dem Atlantik.