Archiv für den Tag: 8. Juni 2015

Alles Käse :-)

Gestern abend im Dunkeln war noch ein Segelboot in die Marina von Velas eingelaufen und heute morgen trafen wir auch den Skipper Hans von der SY Snowball aus Lübeck. Man war sich auf Anhieb sympathisch und wir kamen schnell ins Gespräch. Spontan beschlossen wir, heute zusammen mit unserem Auto auf Erkundungstour zu gehen 🙂

Wir hatten uns gestern noch entschieden, unser „Unfallopfer“ gegen einen weniger beschädigten Mietwagen umzutauschen. Dies war auch problemlos möglich und gegen zehn Uhr machten wir uns zu dritt in einem asthmatisch pfeifenden Opel Corsa Diesel auf den Weg zur Südostspitze der Insel.

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Das Wetter war uns hold und die Fahrt verging wie im Flug. Hans ist mit seiner SNOWBALL schon auf ungewöhnlichen und zum Schiffnamen passenden Routen unterwegs gewesen wie zum Beispiel Grönland oder Island. Vielleicht ist das ja auch für uns irgendwann einmal interessant, aber erst einmal geht’s für uns am Jahresende in die warme Karibik.

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Ganz im Osten der Insel liegt das Städtchen Topo, in dem der gleichnamige Käse hergestellt wird. Eine Führung durch die Fabrik stand schon lange auf unserer Wunschliste und hier konnte man das völlig problemlos machen. Zuerst mussten wir uns aber ordentlich in Schutzkleidung verpacken 🙂

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Dann ging es schon in die Produktion, wo in riesigen Behältern die „Dicklegung“ der Milch stattfindet.

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Anschließend wird die abgeschiedene Käsemasse in Formen gefüllt und ausgepresst.

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Anschließend werden die Käselaiber (zwischen 10 und 12 Kilo schwer) zum Reifen gelagert. Dabei werden sie jeden Tag gewendet. Ganz schön schwer 🙂 so ein Käse. Wenn man die alle jeden Tag umdrehen muss, braucht man nicht mehr ins Fitnessstudio zu gehen 🙂

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Nach einem kurzen Abstecher ans Meer machten wir unsere Mittagpause in einer eher unscheinbaren Bar. Wir nahmen alle das „prato do dia“ (Gericht des Tages), das ganz hervorragend schmeckte und uns zusammen mit Suppe vorweg und Getränken eine saftige Rechnung von 23 € für drei Personen bescherte. Einfach unschlagbar 🙂

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Danach besuchten wir noch die Nordseite der Insel, genauer gesagt die eine Paia, die mir Dietmar gestern unterschlagen hatte 🙂 Mit ihrer großen Lagune war sie auch besonders schön.

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Unten angekommen gingen wir dann zu Fuß weiter. Ein schmaler Pfad führte direkt durch die Lagune ans Wasser. Alles war voller Wasservögel, die sich hier die Garnelen schmecken ließen, die in der recht flachen Lagune in großen Mengen vorkamen.

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Zurück im Dorf tranken wir noch einen Kaffee im einzigen mittlerweile recht überfüllten Kaffee. Hier fern ab in diesem winzigen Dorf gab es für mich einen köstlichen Latte Macchiato wie in Deutschland. Ein wunderbarer Genuss nach dem üblichen starken portugiesischen Kaffee 🙂

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Auf dem Rückweg durch das Hochland war leider nichts mehr von der schönen Aussicht auf die Insel Pico zu sehen. Ehrlich gesagt war fast überhaupt nichts mehr zu sehen 🙂 und es regnete kräftig und ausdauernd.

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So beendeten wir unseren Ausflug und folgten der Einladung von Hans auf seine SNOWBALL. Bei Tee und Grog wurde es ein gemütlicher Abend. Neben original deutschen Mandelhörnchen und Lübecker Marzipan probierten wir noch unterschiedliche Portweine und Rum-Sorten. Das Seglerleben ist schon wirklich beinhart und anstrengend… 🙂