Wenn keiner mit mir wandern mag, dann gehe ich halt alleine 🙂 Dietmar war heute leider unabkömmlich, da er sich um 14 Uhr zum Funken verabredet hatte.
Geplant hatte ich, um zwölf Uhr mit dem Bus hinauf in die Inselmitte zu fahren und dann über El Cedro in Richtung Hermigua zu wandern. Auf dem Weg zum Busbahnhof wollte ich noch ein paar Kleinigkeiten erledigen.
Um Dietmar zu überraschen, hatte ich aus der riesigen Menge Fotos, die sich seit unserem Reisebeginn angesammelt hatten, eine kleine Auswahl zusammengestellt und wollte diese abziehen lassen. In San Sebastian gibt es ein winziges Fotostudio und der Inhaber hatte mir gestern versichert, dass er das in fünf Minuten machen könnte. Es dauerte zwar länger als fünf Minuten, aber die Zeit im Laden verging im Gespräch mit dem alten Mann wie im Fluge. Auch wenn er nur wenige Worte Englisch sprach und ich leider immer noch nur wenige Wort Spanisch, haben wir uns wirklich gut verstanden 🙂
Pünktlich um zwölf Uhr saß ich im Bus und es ging los. Aus dem sonnigen San Sebastian ging es in die wolkige und neblige Inselmitte. In Parajero stieg ich aus und marschierte los. Noch ungefähr einen Kilometer musste ich der Straße folgen, bevor ich in den Nebelwald abbiegen konnte. Die Wege sind wunderbar ausgeschildert und ich wanderte entspannt bergab.
Irgendwann stieß der Wanderpfad auf einen Bachlauf und folgte ihm weiter talwärts. Bis El Cedro waren die Wege zwar zum Teil etwas matschig, aber toll zu laufen.
Der Abstieg in Richtung Hemigua gestaltete sich dann aber recht schwierig. Vorbei war es mit dem breiten Wanderweg. Jetzt ging es steil bergab und der Pfad wurde immer steiniger und schmaler. Außerdem waren die Steinstufen durch den Regen auch zusätzlich noch rutschig. Mehrmals rutschte ich schneller bergab, als ich das wollte. Und einmal landete ich sogar auf dem Allerwertesten. So zog sich der Abstieg erschreckend in die Länge. Aber auf dem Weg war einfach keine Eile angesagt…
Trotzdem war die Aussicht und die Landschaft einfach toll, fast noch schöner als die Strecke durch den Nebelwald.
Unten angekommen, wollten meine Beine und meine Füße keinen Meter mehr weiter gehen. Der Bus, den ich für den Rückweg ausgewählt hatte, war schon lange auf und davon Richtung San Sebastian. Im Restaurant an der Hauptstraße rief man mir ein Taxi und eine halbe Stunde später konnte ich auf der SUMMER meine Füße hochlegen 🙂