Willkommen in den USA

Nach nur sieben Seemeilen hatten wir das Hoheitsgebiet der USA erreicht. Der Hafen Cruz Bay von St. Johns ist so klein, dass hier maximal für drei Stunden geankert werden darf damit es nicht zu eng wird. Uns war das Ganze aber doch zu heiß. Die Wassertiefe des Hafens lag in ganz wenigen Bereichen nur knapp drei Metern und so nahmen wir vor dem nächstgelegenen Strand eine Mooring auf und machten uns dann mit dem Dinghi auf den Weg.

Schon auf dem Weg konnte man ganz klar sehen, dass wir uns in Amerika befanden 🙂 Da gab es am Strand plötzlich Schwimmerbereiche vor dem Strand, die mit deutlich sichtbaren Bojen abgetrennt waren. Auch das Dinghi-Dock war ordentlich beschriftet. Daneben gab es sogar ein Besucherzentrum, in dem man sich über die Insel informieren konnte. Mehr als 80% der Fläche sind unter Naturschutz gestellt. Das finden wir auch richtig gut so.

Wir wollten zunächst den offiziellen Teil hinter uns bringen. Vor der offiziellen Einreise in die USA hatten wir schon etwas Respekt. Schon in Deutschland hatten wir unser B2-Visum beantragt, das man braucht, um mit dem eigenen Boot in die USA einzureisen. Die Formalitäten stellten sich im Nachhinein als recht übersichtlich heraus. Schwierig war nur das Erfassen unserer Fingerabdrücke. Von der Dinghi-Fahrt waren unsere Hände kräftig mit Salz verziert und ließen sich vom Scanner einfach nicht einlesen. Nach drei gescheiterten Versuchen war es aber dann doch geschafft und wir bekamen den ersehnten Stempel in den Pass. Nur für unser Boot bekamen wir keine Unterlagen. Das verunsicherte uns zuerst ein bisschen, scheint aber normal zu sein 🙂

Beim Einklarieren trafen wir Micha von der SY FIRST STEP. Seit St. Lucia hatten wir Martin, Petra und Micha nicht mehr gesehen. Da freuten wir uns natürlich ganz besonders. Sie lagen auch vor demselben Strand vor Anker. Da würde man am Abend sicher Zeit finden, einmal wieder in einer Runde zusammenzusitzen.

Nach den recht übersichtlichen Einkaufsmöglichkeiten auf den letzten Inseln fühlten wir uns vom großen Angebot des ersten amerikanischen Supermarktes fast erschlagen. Hier gab es wirklich alles, was der Amerikaner sich s zum Leben wünscht. Zwar unterschied es sich doch in einigen Punkte von dem, dass sich der Europäer so wünscht, aber da muss man wohl flexibel sein. Trotzdem werden wir uns an den schönen, gelben Ceddar-Käse wohl nicht wirklich gewöhnen können 🙂

Heute Abend wollten wir mit der VIA grillen, da die drei einen dafür sehr praktischen Gas-Grill an der Reling haben. Spontan luden sie die Crew der FIRST STEP auch dazu ein und wir verbrachten einen lustigen Abend. Erfahrungen wurden ausgetauscht und Pläne geschmiedet. Auch wenn die grundsätzliche Route durch die vielen Karibikinseln klar ist, hatte doch jedes Boot andere Orte besucht und andere Erfahrungen gemacht. Auch bei den Planungen für die nächsten Monate waren die Vorstellungen doch sehr unterschiedlich. Während der Katamaran FIRST STEP sich sehr auf die Bahamas und die „Turks and Caicos“ freute, würden wir unsere Zeit in diesen beiden Inselgruppen recht kurz halten. Denn mit weit über zwei Metern Tiefgang haben wir eindeutig nicht das optimale Boot für diese Reviere. Aber wir haben ja auch schon sehr viele kleine Inseln mit Traumstränden gesehen. Dann erkunden wir eben eine andere Ecke J

Unser Ankerplatz befand sich in einer der schönsten Buchten, die St. Johns so zu bieten hat. Drei kleine Buchten mit einem wunderbar feinen, weißen Strand und Palmen wie aus dem Bilderbuch lagen in unserer Dinghi-Reichweite. An einem Strand befindet sich ein Luxus-Resort, in dem man auch die Ruinen einer alten Zuckermühle besichtigen kann. Am Strand gab es zwei sehr schöne Korallenriffe, die zum Schnorcheln einluden. So verging der Tag wie im Flug. Am Nachmittag machten sich die VIA und die FIRST STEP auf den Weg zur nächsten schönen Bucht, während wir noch eine Nacht hier blieben. Zum Sundowner machten wir uns auf den Weg an Land und genossen einen leckeren Cocktail in sehr gepflegter Atmosphäre auch mal wieder aus einem schönen Glas und nicht aus einem Plastikbecher 🙂

Amerika hat aber für uns noch einen weiteren großen Vorteil :-). Mit unseren Vodafone-Verträgen, die bisher in der Karibik nicht besonders gut zu gebrauchen waren, da sie hohe Kosten verursachten, ist Amerika eine Art Home-Zone. Hier telefonieren und surfen wir wie zum Hause. Nach so langem Internetentzug war es ein wahres Vergnügen, nicht für jede Email an Land fahren zu müssen J

Nachdem wir den nächsten Tag mit einem langen Schnorchelausflug begannen hatten, machten wir uns gegen Mittag auf den Weg zur nächsten Insel St. Thomas. In der Bay fanden wir einen schönen Platz. Hier trafen wir auch die VIA wieder, die für zwei Tage Besuch an Bord hatte. Da auf der kleinen vorgelagerten Insel nur Natur pur zu finden war, machten wir am frühen Abend einen Dinghi-Ausflug in die gegenüberliegende Bucht der Hauptinsel. Nach einem kühlen Bier im Yachtclub ließen wir Katrin und Jörg mit Ihrem Besuch allein und fuhren zurück zur CESARINA. Schon am Nachmittag waren dicke Gewitterwolken am Horizont vorbei gezogen. Da war es uns lieber, etwas früher zurück auf dem Boot zu sein. Die Bucht ist auch unter Charterseglern recht beliebt und der Ankerraum sehr gegrenzt. Da ist es immer besser, das Schiff gut im Auge zu behalten.

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