Heute wird es ernst – Auf nach Ambrosia

Nach der Schlepperei von gestern hatten wir für heute einen Abholservice an der SUMMER abgemacht. So machte das Tauchboot wie verabredet gegen zehn Uhr einfach gegenüber in der Box einen Zwischenstopp und wir konnten mit unserem Equipment an Bord hopsen. Viel entspannter 🙂 und weniger anstrengend, denn die Sonne schien schon recht warm vom Himmel. Besonders wenn man in 7-mm dickem Neopren verpackt ist 🙂

Wie gestern waren wir auch heute wieder nur vier Taucher. Neben Beate (von gestern) war eine junge Portugiesin mit von der Partie. Die Fahrt zu unserem ersten Tauchplatz dauerte eine knappe halbe Stunde. Während wir Ausschau nach Walen, Delfinen oder Schildkröten hielten, wurde die junge Dame immer stiller und leider auch etwas grün im Gesicht 🙁 Die Arme. Ob man seekrank auch tauchen kann? Wir würden es sehen.

Der erste Tauchplatz „Banco Joan Lopez“ ist ein Unterwasserfelsen, der recht weit entfernt von der Küste liegt. Mittels GPS suchten wir im offenen Wasser die Bergspitze (auf ca. zehn Meter Wassertiefe) , um dort den Anker zu werfen. Um ganz sicher zu gehen, ging Steffen ins Wasser und brachte den Anker persönlich an den richtigen Platz. So groß ist die Fläche oben auf dem Unterwasserberg ja nicht und daneben ging es steil hinunter.

Hier konnten wir schon große Schwärme von Bermudablaufischen und Bernsteinmarkrelen sehen.

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Am Unterwasserberg war dann eher alte Bekannte unterwegs.

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Große und kleine Drachenköpfe

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Und ganz besonders missgelaunte Muränen :-), die eindeutig zu Dietmars Lieblingsfischen zählen.

Nach knapp 40 Minuten wurde es dann Zeit, wieder an die Wasseroberfläche zurückzukehren. Die junge Portugiesin hatte irgendwie den ersten Tauchgang hinter sich gebracht, aber jetzt ging bei ihr wirklich nichts mehr. Trotz Ingwertee gab ihr die eine Stunde Oberflächenpause auf dem schaukelnden Boot den Rest und an einen zweiten Tauchgang war für sie nicht mehr zu denken. Schade eigentlich, denn jetzt wurde es doch erst richtig interessant 🙂

Wir fuhren noch ein Stückchen weiter und stoppten das Boot an einer kleinen, etwas schäbigen Boje mitten im Atlantik. Ich hätte hier wohl eher ein Fischernetz vermutet 🙂 Hier draußen herrschte schon recht viel Strömung und wir erhielten ein ausführliches Briefing, wie wir uns zu verhalten hätten. Nicht das einer verloren ginge, das wäre ja schade drum.

So ging es vom Boot direkt nach vorne an die Leine, die über die Boje in die Tiefe führte.

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An dieser Leine tauchten wir auch ab bis auf ungefähr 33 Meter. Steffen hatte uns eingeschärft, immer eine Hand an der Leine zu lassen.  Unten angekommen kam mir die ganze Situation schon ziemlich surreal vor. So ganz alleine irgendwo im Atlantik, rings herum nur ein tiefes Blau :-). Das war schon ein mulmiges Gefühl 🙂

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Auf ungefähr fünfzehn Meter Tiefe hängen noch einmal zusätzlich drei Kanister am Seil, die für Auftrieb sorgen. Dort wohnt der wohl meist fotografierte Fisch des Atlantik 🙂

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Denn wenn man da unten so am Seil hängt und guckt und wartet, war unser einziger Zeitvertreib den Burschen zu beobachten. Unsere Geduld wurde auch hart auf die Probe gestellt.

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Irgendwann tauchten dann wenigsten einmal drei Barrakudas auf. Sehr nett, aber deshalb waren wir doch nicht so weit gefahren 🙁
Und dann kamen sie: die Mobulas – Teufelsrochen. Ganze zehn Tiere konnten wir zählen.

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Sie drehten mehrere Runden um unsere Gruppe, schwerelos und anmutig, bevor sie wieder im Blau verschwanden. Wir waren noch ganz überfahren von ihrem plötzlichen Auftauchen und dann waren sie auch schon wieder weg 🙂

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Danach war wieder Warten angesagt und Zeit, lustige Selfies und Unterwasser-Blasen-Bilder zu machen 🙂

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Nach sechzig Minuten waren wir zurück an der Oberfläche. Was waren wir für Glückspilze. Es kann nämlich auch vorkommen, dass man eine Stunde am Seil hängt und nichts passiert. Gerade hatten wir Taucher und Ausrüstung wieder glücklich im Boot verstaut, als ein großer Schwarm Wahoos direkt unter dem Tauchboot vorbeizog. Die Gelegenheit nutzten wir dann doch, um noch einmal eine Runde zu schnorcheln 🙂

Und dabei schwamm uns diese junge Dame über den Weg. Nur ein kurzes Foto-Shooting, dann durfte sie unbehelligt ihren Weg vorsetzen 🙂

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Die Strömung hatte uns unbemerkt vom Tauchboot abgetrieben. So mussten wir ordentlich und sportlich paddeln, um zurück zum Boot zu kommen. Noch zweimal stoppten wir auf dem Rückweg, um mit vorbeiziehenden Delfinen zu schnorcheln. Aber die hatten anscheinend noch andere Verabredungen und wirklich keine Zeit für uns Taucher 🙂

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Irgendwann am späten Nachmittag waren wir dann zurück in Vila do Porto. Glücklich und zufrieden. Kann man solch einen Tag eigentlich noch toppen???? Das wird ganz sicher mehr als schwierig…

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