Eine unsichtbare Bushaltestelle und weitere Herausforderungen

Heute am späten Vormittag war der spanische Regatta-Spuk genauso schnell wieder vorbei, wie er gekommen war. Leider haben die Teilnehmer bei Ihrer Abreise auch „das Internet“ mitgenommen. So musste der gestern Abend schon vollendete Artikel warten, bis wir wieder online waren.

Für heute war ein Ausflug nach Pontevedra geplant. Aber es stand nicht nur entspanntes Sight-Seeing auf dem Programm. Die defekte WLAN-Antenne sollte zur Überprüfung zurück an LUNATRONIC in Deutschland. Diese fast unbezwingbare Herausforderung schlug Dietmar ziemlich auf den Magen. Würde es uns gelingen, hier in Spanien ein Paket auf den Weg zu bringen?

Im Hafenbüro beschrieb man uns den Weg zur Bushaltestelle im Ort. Eigentlich ganz einfach, ungefähr 100 Meter nach dem Supermarkt auf der rechten Seite. Das sollte doch leicht zu finden sein. Bewaffnet mit der Straßenkarte haben wir den Supermarkt auch schnell gefunden. Wir folgten der Straße wie beschrieben …100 Meter…200 Meter…300 Meter….400 Meter…dann war der Weg zu Ende. Sehr merkwürdig, also nochmal zurück. Vorsichtshalber holten wir uns in der nächst offenen Bar noch eine zweite Meinung ein.
Dietmar konnte dort endlich mal seine umfassenden Spanischkenntnisse anbringen:
Perdone, un question: ¿Dónde está la parada de autobús?
(Entschuldigung, eine Frage: Wo ist die Bushaltestelle?)
Die meisten Spanier, die wir kennengelernt haben, sind wahnsinnig hilfsbereit. So begleitete uns der Barbesitzer vorsichtshalber ein Stück des Weges zurück in die Richtung, aus der wir gerade gekommen waren. „Immer da lang, da vorne an dem Haus….“
Als wir wieder am Supermarkt angekommen waren, kamen wir uns schon etwas dämlich vor. Mit Hilfe eines weiteren hilfsbereiten Spaniers standen wir dann wieder irgendwann ungefähr 100 Meter hinter dem Supermarkt an der Straße.
Es war zwar weit und breit kein Hinweis zu finden, der auf eine Bushaltestelle hinwies (weder Schild/Straßenmarkierung/Bank/Fahrplan) und trotzdem hielt fünf Minuten später genau an dieser Stelle der Bus. Das konnte ja heiter werden, wenn es in Pontevedra genauso oder ähnlich sein sollte. Vielleicht sollten wir besser mit dem Taxi zurückfahren.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Auf der Suche nach einem „Oficina de Correo“ (Postamt) kam wieder der schöne spanische Standard-Satz zum Einsatz und kurz vor dem mittäglichen Ladenschluss, war unser Paket auf dem Weg nach Deutschland. Jetzt konnten wir entspannen. Die Stadt lud zum Verweilen ein. Schade, dass sie nicht direkt am Meer liegt und keinen Hafen hat, den man mit unserem Boot anlaufen kann.

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Die Altstadt stand komplett im Zeichen des „Honig-Festes“, das ganze zehn Tage in Pontevedra gefeiert wurde. Irgendwie findet man in Spanien eigentlich immer einen Grund zum Feiern (Honig, Tomaten; Wein, Meer….eigentlich völlig egal). Ein riesiger Jahrmarkt war aufgebaut mit einer großen Bühne und Karussells für Groß und Klein. Wir verzogen uns in die tolle Altstadt mit ihren einladenden Plätzen, mit Bars und Cafés, einer quirligen Markthalle, vielen Kirchen und alten Palästen. In der Mittagshitze hatten wir aber dann recht bald die Nase voll. Ganz schön clever diese Spanier mit ihrer Siesta.

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Wie zuvor schon geplant wollten wir uns für den Rückweg ein Taxi gönnen…..aber während der Siesta waren die Straßen wie ausgestorben. Als wir nach längerem Suchen dann doch wieder an der Bushaltestelle angekommen waren, konnten wir ein dort ein freies Taxi anhalten. Schön, dass es morgen mit der SUMMER weitergeht. Da machen wir unseren Fahrplan und die Haltestellen selber, genau wie es uns gefällt.

Für den morgigen Trip nach Vigo in der nächsten Ria waren nur 25 Seemeilen Segeln angesagt. Das trauten wir uns trotz der angesagten 5-6 Windstärken zu. Doch zuvor wurde schnell noch eine Maschine Wäsche gewaschen, diesmal aber bei uns an Bord. Nach einer Stunde trieben einige verräterischen Persil-Schaumkronen von unserem Heck im Wind davon und kurz darauf flatterte unsere Wäsche auf der Leine im Wind. Unser Nachbar schaute zwar etwas misstrauisch und fragte sich sicherlich, wo wir die ganze saubere Wäsche hervorzaubert haben. Aber den Luxus gönnten wir uns.

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