Kategorie-Archiv: Deutschland

Au Backe

Heute morgen hieß es früh aufstehen, denn um halb sieben war mein Taxi zum Flughafen bestellt. Jetzt fragt Ihr Euch sicher: Wieso Flughafen?????

Die von Dietmar aus Deutschland eingeschleppte „Seuche“ war irgendwie auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen. Wie auch? Wir sind ja die letzten sieben Tage auf engstem Raum zusammen gewesen und schon in der letzten Nacht unserer Überfahrt hatte ich mit undefinierten Kopf-, Ohren- und Zahnschmerzen zu kämpfen.

Das Wochenende nach unserer Ankunft haben wir deshalb auch sehr ruhig angehen lassen. Dietmar hustete immer noch heftig vor sich hin. Bei mir hatten sich die undefinierten Schmerzen im Kopf mittlerweile leider in sichere Zahnschmerzen verwandelt 🙁 Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es etwas Aufwändigeres werden könnte und ich beschloss, nach Deutschland zurückzufliegen.  Zahnarzt ist nie ein Vergnügen, aber dann wollte ich das auch gleich vernünftig erledigt wissen. Sicher ist sicher. Und der Zeitpunkt war eigentlich mehr als günstig 🙂 In zwei Wochen wäre ich sowieso das letzte Mal nach Deutschland zurückgeflogen.

Mein Flug ging von Porto nach Frankfurt-Hahn. Von dort aus sollte es mit dem Mietwagen weiter nach Leverkusen gehen. Meine gestern im Internet getätigte Mietwagen-Buchung war leider noch nicht bestätig worden. Als ich in Frankfurt aus dem Flieger stieg und in Richtung der Mietwagenschalter ging, wusste ich warum. Überall lange Schlangen und nach einer Stunde wusste ich sicher: Heute würde ich hier kein Auto mehr bekommen :-(.

Die Anbindung des Flughafens Frankfurt-Hahn an die öffentlichen Verkehrsmittel ist beeindruckend. Der nächste erreichbare, größere Bahnhof liegt in Mainz. Und nach Mainz kommt man mit dem Bus (Fahrzeit eine Stunde und zehn Minuten). So begab ich mich auf eine kleine Weltreise und erreichte gegen gegen halb sechs Leverkusen.

Ende gut – Alles gut. Und morgen früh geht es dann zum Zahnarzt meines Vertrauens 🙂

 

Welcome back to Madeira

Die Zeit in Deutschland ist wie immer „wie im Flug“ vergangen und heute ging es schon wieder zurück mit Air Berlin von Düsseldorf nach Madeira, zurück zu unserer SUMMER. Eine Woche hat sie es ohne uns aushalten müssen 🙁 und das sah man ihr auch an. Anscheinend war in der letzten Woche ein kleiner Sandsturm über Madeira gezogen und hatte alles mit einer dunkelbraunen Sandschicht überzogen. Den Sand hat der Calima aus der Sahara über den Atlantik bis nach Madeira transportiert. Für die bessere Haftung ist wohl auch ein klein wenig Regen im Spiel gewesen, genau so viel, dass sich der Sand perfekt auf allen weißen und polierten Oberflächen festsetzen konnte.

Bevor Dietmar das erste mal überhaupt unter Deck ging, verpasste er seiner SUMMER erstmal eine ausgiebige Wäsche, während ich die zwei großen Reisetaschen unter Deck auspackte. Wie immer hatten wir uns bemüht, die erlaubte Gepäckmenge von 23 Kilo voll auszunutzen. 22,5 Kilo hat unsere eine Reisetasche auf die Waage gebracht :-). Die andere Tasche war für solche Mengen aber einfach zu klein. Im meinem Rucksack hatten noch zwei Kilo frische Erdbeeren und 2 Kilo Spargel Platz gefunden. Die Gepäckkontrolle hatte sicher beim Durchleutchen unserer Taschen kräftig den Kopf geschüttelt 🙂

Schon in Deutschland hatten wir beschlossen, möglichst bald in Richtung der Azoren aufzubrechen. Und das Wetter verspricht für den Törn perfekt zu werden. Noch immer weht der Wind stabil aus Nordost und eine Änderung ist nicht in Sicht. Morgen werden wir die Einkäufe erledigen und Donnerstag gegen Mittag wollen wir uns auf den Weg machen 🙂

 

 

Azoren-Wetter :-(

Seit wir auf Madeira sind, beobachten wir das Wetter, denn der nächste Schlag zu den Azoren ist mit knapp 700 Seemeilen recht lang.

Ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen zog in den letzten Wochen an den Azoren vorbei und brachte viel Wind oder auch Sturm oder Orkan und unerfreulich hohe Wellen mit. Für uns war ja sowieso klar, dass wir erst nach unserer Rückkehr aus Deutschland lossegeln konnten, aber bisher hätte sich für uns auch kein akzeptable Wetterfenster gezeigt 🙂

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Zur Erklärung der Wetterkarte:

Wir möchten gern von der grünen Markierungsnadel (unten rechts im Bild)  zur Roten (oben links im Bild) segeln (schwarze Linie). Die Farben in der Karten stellen den Wind zu einem bestimmten Zeitpunkt dar. Von Blau, über Grün bis hin zum Orange/Rot nimmt der Wind zu. Die Zahlen rechts neben den kleinen Wettersymbolen in der Karten geben die Windstärke in Böen an und die Pfeile die Windrichtung. Die Zahl über den kleinen Wettersymbolen gibt die Wellenhöhe an.

So hätten wir an diesem Tag ganz schön kräftig ( bis zu 47 Knoten) Wind auf die Nase bekommen. Das will ja nun wirklich niemand 🙂

Aber ab heute war es das 🙁 Fünf Tage optimale Bedingungen, Wind zwischen 10 und 20 Knoten aus der richtigen Richtung und kaum Welle. Was sollte das jetzt?

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Heute Abend sitzen wir im Flieger nach Deutschland. Können wir das Wetter nicht vielleicht eine gute Woche verschieben?

Reisevorbereitungen

Wenn es nach Deutschland geht, muss vorher viel erledigt werden. Nicht nur, dass sich bei meinen Eltern schon die Pakete stapeln, die wir im Vorfeld im Internet bestellt haben, auch reisen immer nutzlose Dinge, die zum Wegschmeißen oder Verschenken einfach zu schade sind, wieder mit zurück. So ist es immer eine gute Gelegenheit, mal ganz gründlich klar Schiff zu machen 🙂

Auf der anderen Seite will man ja auch den Leuten, die man nach langer Zeit mal wieder trifft, etwas mitbringen 🙂 Madeira hat ja mit dem Madeirawein und verschiedenen anderen Leckereien viele Möglichkeiten, anderen eine ungewöhnliche Freude zu machen.

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Da Shoppen (mit wenigen Ausnahmen, die im Allgemeinen vier Räder oder einen Rumpf haben) nicht so Dietmars Sache ist, fuhr ich heute Nachmittag alleine nach Funchal. Nach meinem letzten Einkauf in der Markthalle war ich auf der Hut. Hier würde ich zwar alles bekommen, was ich mitnehmen wollte, aber würde der Preis auch passen oder würde ich mich nachher wieder ärgern?

In der Stadt angekommen fiel mir gleich das riesige Kreuzfahrschiff im Hafen aus. Heute war hier richtig Trubel. So war ich wenigsten nicht das einzige Opfer und konnte mich an den Marktständen in Ruhe umschauen.

Nach meiner letzten Einkaufserfahrung machte ich erstmal einen Bummel über den Markt, um die Preise zu vergleichen. Eigentlich sind alle Waren ausgezeichnet, aber viele Schilder sind liebevoll so zwischen den Waren drapiert, dass man den Preis nicht lesen kann. Oder die Schrift ist extra klein und undeutlich 🙂 Die Preisspannen waren wirklich beeindruckend. Für ein Kilo Annona konnte man zwischen einem und zehn Euro bezahlen. Und es war nicht so, das die Teuren die bessere Qualität hatten und andersherum.  So kaufte ich zwei große Annona und musste dafür einen Euro berappen, außerdem nahm ich noch ein Kilo Maracujabananen für knappe drei Euro mit. Die durfte ich mir sogar selber aussuchen, so dass nur ganz besonders schöne Früchte in meine Tüte wanderten . So machte Einkaufen Spaß.

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So kann ich jedem, der mal nach Madeira und nach Funchal kommt, die Markthalle sehr empfehlen, denn mit offenen Augen hat man hier unglaublich viel Auswahl und super Qualität auch zu vernünftigen Preisen 🙂

Nach zwei Stunden hatte ich alle Einkaufe erledigt und fuhr zurück zum Hafen. Zum Einpacken ist ja morgen noch genug Zeit. Heute Abend werden nochmal fleißig Emails geschrieben, der Blog aktualisiert und der Newsletter verschickt. Ein gutes Gefühl, wenn alles auf Stand ist, bevor man verschwindet. Morgen am Vormittag wollen wir noch gemeinsam das Boot schön sauber machen, die letzte Wäsche waschen und pünktlich um 17 Uhr wird unser Flieger in Richtung Düsseldorf abheben.

 

 

 

 

 

Allein, allein……

Seit gestern bin ich Strohwitwe. Dietmar ist in Deutschland, um an den Test- und Einstellfahrten für das 24-Stundenrennen im Mai teilzunehmen. Eigentlich ein toller Grund, mal wieder nach Deutschland zu fliegen, sollte man denken. Wenn bloß das Wetter nicht wäre…..Dietmar verfolgte schon seit über einer Woche sehr kritisch den Wetterbericht und eines war schon Sonntagabend klar: Eigentlich wollte er lieber hier in der Sonne bleiben 🙂

So versuchte er mit allen Mitteln, seinen Abflug zu verpassen. Nach dem Frühstück wollten wir uns zusammen noch ansehen, wie ein recht großer Katamaran von zwei Kränen zurück wieder ins Wasser gesetzt werden sollte. Wir fanden es immer aufregend, wenn unsere SUMMER mit dem Travellift aus dem Wasser gehoben wurde. Bei einem viel größeren Schiff ist das aber nochmal eine ganz andere Nummer.

Schon seit Ende letzter Woche standen zwei große Autokräne am Werftgelände und Montagmorgen gegen halb elf ging es dann endlich los.

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Vom Prinzip her ganz einfach, genau wie bei unserer SUMMER, nur etwas größer. Als der Katamaran in den breiten Gurten hing, musste der arme Besitzer noch die Stellen mit Anti-Fouling streichen, die er vorher wegen der Stützen nicht erreichen konnte. Da hätte ich aber nicht mit ihm tauschen wollen 🙂

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Kurze Zeit später war das Spektakel schon wieder vorbei und der Katamaran schwamm wieder.

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Wir hatten ja immer noch alle Zeit der Welt denn Dietmars Flieger ging ja erst um drei Uhr. Wirklich? Sicherheitshalber schaute ich nochmal in die Unterlagen. Um 14.20 Uhr war der  Abflug!  Auch dieser Plan war also nicht aufgegangen. Pünktlichst um Viertel vor Eins starteten wir zum Flughafen.

Dietmars letzter Versuch zur Vereitelung seiner Reise war es, sein Handy einfach auf dem Boot liegen zu lassen. Ohne Handy konnte er ja schlecht nach Deutschland fliegen. Doch durch eine meiner lästigen Fragen fiel das Fehlen des lebensnotwendigen Telefons noch vor dem Verlassen des Parkplatzes auf. Auch hier galt, keine Chance 🙂

Gegen ein Uhr erreichten wir dann wie geplant den Flughafen und entließ Dietmar in sein hartes Schicksal ins kalte Deutschland zurück zu kehren 🙂 Ich flitzte mit meinem kleinen Micra zurück zum Hafen und nutzte den angefangenen Nachmittag, um ein bisschen Wäsche zu waschen. So lief eine Maschine an Bord und eine Zweite mit unseren Arbeitsklamotten im Marina-Gebäude.  Wenig später hing alles zum trocknen auf der Wäscheleine an Deck unserer SUMMER in der Sonne. Während dessen nutzte ich die Zeit zur Planung meiner Strohwitwen-Zeit. Die vier Tage wollte ich sehr vielfältig nutzen 🙂

Für den heutigen Abend hatten mich unsere Stegnachbarn Patrick und Peter von der SY APONIA zum Essen eingeladen. Das war doch schon mal ein netter Start 🙂

Zurück auf die SUMMER

Samstag war es dann endlich soweit. Fast vier Wochen waren doch schneller ins Land gegangen als erwartet. Um acht Uhr in der Früh startete mein Flieger vom Flughafen Köln/Bonn. Bevor ich mich in die Schlange der Sicherheitskontrolle einreihte, kaufte ich noch ein frisches Vollkornbrot, ein letztes Mitbringsel aus dem kalten Deutschland.

Für meinen Rückflug hatte ich extra 20 Kilo Übergepäck angemeldet. Dies ist bei Norwegian Airlines deutlich günstiger als ein Paket auf die Kanaren zu schicken J und auch noch sicherer und schneller. Die letzte Woche in Deutschland hatte ich nämlich nicht nur genutzt, um unsere Steuererklärung vorzubereiten. Nebenbei habe ich auch eine längere Einkaufsliste abgearbeitet. So hatte ich neben den von Dietmar bestellten Ersatzteilen für unsere SUMMER folgende Dinge im Gepäck: Sechs Dosen Weißwürste, 2 Dosen Ragout Fin, ungefähr zwei Kilo löslichen Cappuccino in verschiedenen Geschmacksrichtungen, verschiedene fertige Salatdressings und Gewürze, ungefähr zwei Kilo Nidegger Marzipan (auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen :-)), verschiedenste Medikamente gegen allerlei „Wehwehchen“, eine umfangreiche Auswahl aus der aktuellen DVD-Bestseller-Liste und verschiedenen Kosmetika, die eine Frau dringend zum Überleben braucht :-). Es ist schon erstaunlich, welche Dinge des alltäglichen Lebens man im Ausland so vermisst.

Pünktlich um halb zwölf landete mein Flieger auf Teneriffa. Am Gepäckband konnte ich meinen Kapitän schon draußen warten sehen. Mein einer Koffer aber ließ erstaunlich lange auf sich warten, so dass ich fast eine der letzten war, die endlich den Flughafen verlassen konnte. Draußen konnte ich dann endlich meinen bärtigen Seebären wieder in die Arme schließen. Vor uns hatte die Crew eines Kanarischen Fliegers mit wunderschönen Stewardessen bereits den Flughafen verlassen 🙂

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Mit dem Mietwagen ging es dann erstmal zurück zu unserer SUMMER. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme war klar: Heute war ein guter Tag für einen Großeinkauf. Im Kühlschrank herrschte zwar noch nicht ganz gähnende Leere, aber der Anteil an frischen Lebensmitteln lag deutlich unter fünf Prozent 🙂

Am späten Nachmittag zog es Dietmar nochmal auf die Kart-Bahn, um einigen Engländern eine Abreibung zu verpassen. Gut, dass ich wieder da war. Es wurde doch dringend ein geeigneter Fotograf zur Dokumentation des heldenhaften Rennsieges benötigt :-). Und genau so war es dann auch. Das zweite Kart kam 59 Sekunden nach ihm ins Ziel.

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Da wir sowieso schon unterwegs waren, machten wir anschließend noch einen Ausflug nach La Galletas, um uns noch ein bisschen die Füße zu vertreten. Trotz des wolkenverhangenen Himmels hatte das Wetter noch ein Einsehen mit uns und verschonte uns vom Regen, obwohl es eigentlich den ganzen Tag danach aussah. Zurück auf der SUMMER wurde Dietmar dann mit einem ordentlichen, frischen Abendessen verwöhnt und musste die Fotos der ersten beiden Afrika-Tage über sicher ergehen lassen. So schnell war der erste Tag vorüber, wieder zurück auf unserer SUMMER.

Die nächsten beiden Tage waren regnerisch und windstill. Unsere Ausflugsversuche unterband das Wetter durch ergiebigen Dauerregen. So nutzen wir die Zeit, die mitgebrachten Sachen ordentlich zu verstauen, zu lesen und zu faulenzen. Für Dienstag und Mittwoch erwarteten wir ein geeignetes Wetterfenster, um in zwei Etappen nach La Palma zu segeln. Bis dahin sollte ja alles fertig vorbereitet sein.

It’s SUMMER-Time again

Seit Sonntag sind wir wieder da, zurück auf unserer SUMMER in der Wärme von Teneriffa. Die vier Tage in Deutschland sind wie im Fluge vergangen. Heiligabend waren wir morgens um halb fünf Uhr zum Flughafen aufgebrochen, um ins kalte Deutschland zurückzureisen. Wider Erwarten stand unser Taxi pünktlich am Hafen und auch der Flug mit Ryan-Air brachten keine weiteren Überraschungen. Wir landeten fast 30 Minuten zu früh in Köln bei Regen und guten 10 Grad C°..grrrr.

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Zuhause tauschten wir erstmal unsere Sommerkleidung gegen vielschichtige, warme Winterkleidung ein und war dann auch gut gerüstet, Weihnachten zu feiern. Die ersten beiden Tage wollten wir bei meinen Eltern in Leverkusen verbringen, bevor wir uns zu Dietmars Eltern in den hohen Norden nach Lauenburg/Elbe aufmachten.

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Gemütlich und bei gutem Essen genossen wir die Zeit mit unseren Familien. Endlich hatten wir auch einmal wieder Katzengesellschaft, die wir auf der SUMMER doch teilweise schmerzlich vermissen. So bekamen die haarigen Gesellen eine besondere Luxusbehandlung. Es wurde gespielt und geschmust, was das Zeug hielt.

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So ganz ohne Winter wollte Deutschland uns aber nicht nach Teneriffa entlassen. So mussten wir bei unserer Rückkehr ins Rheinland auf eisigen Straßen selber „erfahren“, dass Frau Holle dort sehr aktiv gewesen ist. Durch unsere spätabendliche Rückfahrt blieb uns aber das sonst übliche Verkehrschaos erfreulicherweise erspart. Viel zu schnell ging unser Deutschlandbesuch zu Ende und nach dem letzten gemeinsamen Frühstück bei meinen Eltern, ging es wieder zurück zum Flughafen.

Da aber viele Menschen zwischen den Feiertagen ein wenig in der Sonne ausspannen wollten, war der Flieger rappelvoll und hatte wegen dem hohen Flugaufkommen etwas Verspätung. Gut, dass wir nicht unter Zeitdruck standen, denn unser Urlaub wird ja Gott sei Dank nicht schon nach einer Woche wieder zu Ende sein 

Somit konnten wir recht gelassen mit dem hektischen Gedränge umgehen und erreichten am späten Nachmittag unsere SUMMER in San Miguel, die dort gut behütet auf uns gewartet hatte. Zurück an Bord tranken wir erst einmal ein „Anlegerbier“ im Cockpit in der warmen Sonne.

Zum Abschluss dieser Weihnachtstage stand uns der Sinn nach frischem Sushi. Wir bestellten die Sushi-Gerichte auf der Speisekarte einmal rauf und runter und wir saßen danach noch lange draußen an der Strandpromenade bei unserem Lieblingschinesen in San Miguel.

Abschiede, Geburtstage und endlich wieder gemeinsam an Bord

Vergangenen Freitag pünktlich um 17:37 landete der Jet von Norwegian Airlines auf Gran Canaria. Das Ende des seit gut fünf Wochen kultivierten Strohwitwer-Daseins nahte in großen Schritten. Mit anderen Worten, Katja war wieder zurück an Bord! Nicht, dass es langweilig gewesen wäre oder zu ruhig, aber die Freude auf meine „bessere Hälfte“ war schon groß. Im Gepäck befand sich neben allerhand persönlichen Dingen auch eine Reisetasche, die mit leckeren und vor allen Dingen selbstgebackenen Weihnachtsgebäck gut gefüllt war. Es traf sich gut, dass wir mit dem Mietwagen von Lars von dem Katamaran JOY OF LIFE und seinen beiden Hamburger Freunden Michi und Olli gerade auf den Weg nach Las Palmas waren, um den Geburtstag von Frank (SY CAYLUNA) und Torsten (SY INFINITY) gemeinsam zu feiern. Wir hatten vor knapp drei Monaten in Lagos vereinbart, dass wir uns alle noch einmal zu diesem Tag in Las Palmas treffen wollen, um auf die gute gemeinsame Zeit anzustoßen, bevor sich unsere Wege wohl für längere Zeit trennen würden. All unsere Freunde wollten in den nächsten Tagen den Atlantik überqueren und ihre Reise in der Karibik weiter fortsetzen, während wir noch ein weiteres Jahr auf den Kanaren, den Azoren und an der Küste von Spanien und Portugal verbringen wollen. Die Feier fand in einem chinesischen Restaurant mit einem ausgezeichneten Angebot an Köstlichkeiten statt. Nach einem großen „Hallo“ verteilte Katja in kleinen Tüten einige Ihrer Weihnachtskekse in der Runde. Es ist so eine Sache mit der weihnachtlichen Stimmung bei 26°C und kurzen Hosen. In Deutschland trinken die Menschen Glühwein und Feuerzangenbowle und frieren sich die Nasen ab, während wir isotonische Getränke und eiskaltes Bier auf dem Tisch stehen haben J Der Abend war sehr gelungen, zumal sich auch noch einige andere Segler zu uns gesellt hatten, die mit Ihren Geschichten für viel Heiterkeit gesorgten. Gegen Mitternacht waren wir dann alle wieder bestens gelaunt zurück auf den Booten. Der Abend hatte wirklich Spaß gemacht!

Am nächsten Morgen durfte Katja dann endlich unseren neuen Windgenerator auf dem Geräteträger bewundern. Vor gut zwei Wochen habe ich das Teil in Deutschland bestellt und dann mit Hilfe von Lars, der eine Hamburger Spedition leitet, nach Gran Canaria auf unsere „Yacht in Transit“ exportiert. Dabei durfte ich sehr viel Wissenswertes über Zollabfertigung und Formalitäten lernen. Alles Dinge, die uns bestimmt später noch einmal sehr nützlich sein könnten. Das zweite Windrad hat die Aufgabe, unsere Energiebilanz zu optimieren und die Batterien aufzuladen wenn wir auf See oder am Ankerplatz ohne Landstrom unterwegs sind. Ich muss zugeben, dass ich echt stolz war, als der Generator dann das erste Mal Strom lieferte und die neuen Masten, auf denen er befestigt ist, fast perfekt auf den Geräteträger gepassten. Wenn man einmal selber eine solche Installation durchgeführt hat, dann weiß man umso mehr zu schätzen, was unser Yachtservice Gutowski in Grömitz über den Winter alles an guter Arbeit geleistet hat.

Heute Morgen um 06:25 holte uns der Wecker aus den Kojen. In gut 30 Minuten wollten wir auf jeden Fall Lars, Michi und Olli noch verabschieden. Pünktlich zum Sonnenaufgang sollte die Reise nach Grenada in der Karibik losgehen. Die drei Jungs waren uns sehr an Herz gewachsen, weil wir eine sehr gute und extrem lustige Zeit zusammen verbracht hatten. So traurig der Abschied auf der einen Seite auch für uns war, so aufregend und spannend wird die Reise für die 3 Kameraden sein. Als die Maschinen dann gestartet und die Heckleinen gelöst waren, ging es auch zügig aus dem Hafen hinaus in Richtung Westen. Heute Abend um 19:00 UTC werden wir das Funkgerät auf 12.356Mhz einstellen und fragen, wie es denn so läuft.

In den kommenden Tagen erwarten wir noch die SY CAYLUNA und die SY INFINITY zu einem Zwischenstopp bei uns in Pasito Blanco bevor auch diese zu den Cap Verden und danach in die Karibik segeln werden.

Jedenfalls freuen wir uns, dass wir wieder zusammen auf unserer SUMMER sind und auch bald zu neuen Ufern aufbrechen werden. Der Liegeplatz ist hier bis zum 3. Dezember bezahlt und so langsam wollen wir auch wieder beginnen zu planen. Aber immer schön langsam, damit meine liebe Frau auch wieder vollständig gesund werden kann. Unsere Reise ist ja zum Glück kein „Sprint-„ sondern eher ein „Langstreckenrennen“ und das wird bekanntlich nicht in der ersten Runde entschieden J

Auf nach Leverkusen – ein bunter Vogel und ein flotter Käfer

Die vergangenen zwei Wochen sind für uns außerplanmäßig verlaufen  und wieder einmal hat sich bestätigt, dass das Leben nicht wirklich planbar ist. Es begann mit Katjas überraschender Nachricht vor gut drei Wochen, dass sie deutlich länger als gedacht in Deutschland bleiben müsse wegen einer anstehenden OP. Natürlich wollte ich meiner Katja in dieser Zeit beistehen und hatte einen Flug nach Köln/Bonn gebucht. Am Flughafen habe ich für sie als Mitbringsel einen sprechenden Papagei in der Rucksack gesteckt. Wenn sie schon morgens aus dem Fenster Ihres Dreibett-Zimmers in den traurig nebligen Himmel sehen muss, dann sollte sie sich doch wenigstens an dem hübschen und bunten Vogel mit dem krummen Schnabel erfreuen können. Noch rechtzeitig vor dem Abflug am Freitag  kam glücklicherweise die Nachricht, dass die OP erfolgreich verlaufen war. Den ganzen Tag über hielt mich Beate (Katjas Mutti)  über die Geschehnisse auf dem Laufenden  und am Abend fiel mir ein Stein vom Herzen als Katja mir nach dem „Aufwachen“ sagte, dass es Ihr soweit gut gehe. Mit dieser Nachricht im Gepäck verlief die Heimreise dann wesentlich entspannter.  Kurz nach Mitternacht in Köln angekommen wartete schon Katjas Freundin Karen auf mich und brachte mich nach Leverkusen zu unserer Wohnung. Es war ein sehr schönes Gefühl, dass die ganze Zeit über immer jemand für mich da war. Die vergangene Woche gestaltete sich dann überwiegend so, dass der Tag für Katja reserviert war und ich die Abende meistens bei Katjas Eltern verbrachte.

Klinik

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gleich am Samstagvormittag ging es also zu Katja nach Köln. Katjas Freundin Karen hatte mir für die ganze Woche Ihren VW Passat geliehen (!) und somit benötigte ich nur 30 Minuten für die Fahrt zur Klinik. Das Zimmer befand sich in der 5. Etage und ich war heilfroh, dass Katja die ganze Tortur scheinbar gut hinter sich gebracht hatte. Auch der Vogel verfehlte seine Wirkung nicht und bekam gleich einen Platz auf dem Nachttisch. Es stellte sich heraus, dass die OP deutlich aufwändiger gewesen ist als geplant. Katja meinte aber nur, dass sie froh sei, dass die Ärzte einen so guten Job gemacht haben.  Nach zwei Stunden machte ich mich auf den Heimweg, weil Katjas treue Freundin Anja und Beate auch noch kommen wollten. Am Abend sagte ich Ihr dann noch „Gute Nacht“ und fuhr dann weiter nach Aachen. Ralf und Kerstin unsere Segelfreunde von der SY LOTHLORIEN luden Ihre Freunde traditionsgemäß zu einer Feuerzangenbowle ein. Irgendwie fühlte ich mich nach den letzten 36 Stunden wie durch den Wolf gedreht, aber natürlich freute ich mich auch sehr, Ralf und Kerstin nach unserem Kennerlernen in Brest und der schönen Zeit zusammen in der Marina, wieder zu sehen. So verbrachte ich dann einen sehr schönen Abend mit köstlicher Bowle, leckerem Essen, netten Leuten in einem sehr schönen Haus. Für ein nachträgliches Gastgeschenk muss ich mir aber noch etwas einfallen lassen, denn das habe ich nicht mehr auf die Reihe bekommen.

Feurzangenbowle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich mehr spontan besuchte ich dann zum Ende der Woche meinen alten Kumpel Gerd aus Düren, der sich vor kurzem einen neuen Rennwagen zugelegt hatte. Nach seinem Anruf, ob ich mir das gute Stück nicht einmal ansehen wolle, gab es kein Halten mehr. Eines der wenigen Dinge, die ich wirklich vermisse, ist die Rennstrecke. Vom Krankenhaus aus waren es nur wenige Kilometer bis zu seinem Haus. Nach einem großen „Hallo“ mit Gerd, Mike und Marco fühlte ich mich richtig gut. All diese Jungs kenne ich seit vielen Jahren von den Rennen auf der Nordschleife. Mit Marco, Walli und Benni durfte ich 2011 das für mich bisher beste 24 Stunden Rennen auf der Nordschleife fahren. Teamgeist, eine tolle Stimmung und ein super Auto machten dieses Rennen zu einem ganz besonderen Erlebnis für mich. Es wird immer ganz oben auf meiner persönlichen Hitliste stehen.

Fun Cup

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Jungs erzählten mit solch einer Begeisterung von der „VW FUNCUP“ Rennserie, dass ich mich direkt in die Zeit zurückversetzt fühlte, als wir gemeinsam RCN fuhren. Das waren mit die schönsten Zeiten überhaupt auf der Nordschleife. Nach dem Abend war klar, dass wir zusammen in 2015 das 25 Stunden Rennen in Spa bestreiten wollen. Die Vorfreude darauf ist riesig! 🙂

Am Mittwoch durfte ich dann meine Katja aus der Klinik abholen. Zusammen macht doch alles viel mehr Spaß. Gestern ging es dann für mich wieder zurück nach Gran Canaria auf unsere SUMMER. Bis Katja dann am Freitag den 28. November wieder zu mir kommt, gibt es ja noch allerhand zu erledigen. Wahrscheinlich werde ich unsere SUMMER nach Las Palmas in der Norden der Insel verholen, weil dort die Geburtstagsparty von Frank und der Abschied von einigen Seglerfreunden stattfinden wird, die dann in die Karibik segeln werden.  Katja und ich wollen auf jeden Fall dabei sein 🙂

 

 

Planung wird völlig überbewertet

Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, säße ich jetzt wieder in der warmen Sonne auf Madeira. Wenn ich mich aber so umschaue, ist es zwar warm und die Sonne scheint auch, aber Madeira ist das definitiv nicht 🙂 Irgendetwas ist wohl schief gelaufen…..

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Grund für meinen Landaufenthalt waren unter anderem einige Arztbesuche, die routinemäßig im Kalender standen. Und anscheinend komme ich wie ein Auto in ein Alter, wo beim TÜV schon mal versteckte Mängel auffallen. So verhängten die Ärzte ab sofort Segelverbot und ich musste einen „Werkstatttermin“ für Mitte November vereinbaren. Nichts wirklich Dramatisches, aber reparieren muss man halt doch.  Ende November werde ich dann wieder fit auf die SUMMER zurückkehren.

Leider war unser Reisezeitplan jetzt doch etwas durcheinander. Denn eigentlich stand ja die nächste Inselgruppe an. Nach meiner Rückkehr wollten wir zu den Kanaren segeln und dort die kalten Wintermonate verbringen. Für Gran Canaria hatte sich schon Besuch angesagt und Ende November würden von dort aus viele unserer Freunde in die Karibik aufbrechen.

Im Moment versuchen wir, all diese Termine unter einen Hut zu bekommen. Die Planung sieht so aus, dass Dietmar die SUMMER auf die Kanaren bringt und ich dann dort wieder dazu stoße. Wir halten Euch auf dem Laufenden, wenn die Planung konkret und spruchreif ist.

Bis dahin nutze ich hier in Deutschland die Zwangspause, um all die Dinge zu erledigen, die sich angesammelt haben. Außerdem ist es auch sehr schön, mal wieder Zeit mit „alten“ Freunden zu verbringen. Denn direkte Gespräche sind doch nicht mit Emails zu vergleichen 🙂

Auch aus der Ferne versuche ich Dietmar natürlich zu unterstützen, so gut wie ich kann. Ob es nun um die Liegeplatzorganisation auf Gran Canaria oder telefonische Küchentipps geht, ich gebe mein Bestes, wenn ich schon nicht wie geplant vor Ort sein kann.