Angra Bay Cup – Ist unserer SUMMER eine Rennziege?

Im Rahmen der ganzen Festivitäten finden in Angra auch verschiedene sportliche Events statt, unter anderem eine Regatta: der Angra Bay Cup.

Schon am Donnerstagabend sind einige Mitglieder des „Angra Iate Clubs“ bei uns am Steg vorbei gekommen und hatten alle dort liegenden Boote eingeladen, an der Regatta teilzunehmen.

Die Ragatta würde am Samstag um ein Uhr starten und um zwei kleine Inseln herum vor der Küste entlang führen. Ungefähr dreizehn Seemeilen wären zurückzulegen. Am Freitagabend würde für alle Teilnehmer im Yachtclub ein Briefing statt finden und anschließend sollte es noch kleine Snacks und Bier geben. Und nach der Regatta findet im Hafenrestaurant ein traditionelles Dinner mit Preisverleihung statt. Die Teilnahme an allem wäre natürlich kostenlos 🙂

Das hörte sich schon fast ein bisschen zu gut an 🙂 Aber das Ganze hatte auch einen großen Haken. Für Samstag war fast kein Wind angesagt und unsere dicke SUMMER braucht schon ein paar Knoten, um in Schwung zu kommen 🙂 Und wir beide haben ja auch schon so unheimlich viel Regatta-Erfahrung sammeln können. Immerhin haben wir schon einmal eine Zieleinfahrt einer solchen Veranstaltung vom Strand aus beobachtet. Würde das reichen??

Neben uns am Steg lag die amerikanische Yacht CADENCE. So berieten wir mit Bill, was zu tun wäre. In Dietmar wurde ganz schnell wieder der Rennfahrer geweckt. Und so stand kurze Zeit später fest: Wir fahren mit 🙂 Ich sah das eher olympisch, denn dabei sein ist bekanntlich alles 🙂 Außerdem gab es etwas Leckeres zu essen 🙂

So gingen wir am Freitagabend gemeinsam mit Bill zum Briefing. Hier würden sicher alle unsere Fragen beantwortet werden. Pünktlich um sieben kamen wir im Yachtclub an und waren mal wieder die Ersten :-). Nach und nach trudelten die anderen Teilnehmer ein. Jeder kannte jeden und es wurde viel gelacht. Das restliche Teilnehmerfeld schien also eine eingeschworene Gemeinschaft zu sein.

Ragatta briefing

Erst einmal wurden die Formalitäten geregelt. Jeder bekam einen Anmeldebogen mit vielen leeren Feldern. Einzutragen brauchten wir aber nur den Bootsnamen, die Bootsklasse und die Anzahl der Personen, die morgen zum Abendessen erscheinen würden. Da wusste man direkt, was eigentlich wichtig war 🙂 Dann begann das Briefing……in Portugiesisch 🙁 genau wie die Regatta-Satzung und das weitere Regelwerk auch, das wir ausgehändigt bekamen.

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Wir waren dann doch erleichtert, als im Anschluss noch eine kurze Unterweisung in englischer Sprache folgte 🙂 Anscheinend hatte man die vielen Fragezeichen über unseren Köpfen sehr deutlich sehen können, denn nach dem offiziellen Teil kam direkt ein jüngerer Portugiese auf uns zu und beantwortete sehr freundlich alle offengebliebenen Fragen 🙂 So verließen wir die Veranstaltung halbwegs beruhigt. Hoffentlich hatten die für morgen noch ordentlich Wind bestellt, sonst würden wir wohl kräftig rudern müssen, um irgendwann die Ziellinie zu passieren 🙂

Am Samstagmorgen klopft es an unserer Bootswand: Draußen stand Birgit von der holländischen SY Synergy. Birgit und Dan hatten wir schon in Velas kennengelernt, aber hier in Angra noch gar nicht gesehen. Sie hatte eine wirklich gute Idee: „Ob wir Lust hätten, mit den Beiden als Crew auf der SUMMER die Regatta zu segeln? Das wäre doch viel lustiger 🙂 🙂 :-)“ Da hatte sie eindeutig recht und somit war es abgemacht.

Gegen halb eins stand unsere Crew hochmotiviert bei uns an Bord. Bis jetzt haben wir die SUMMER noch nie mit anderen Segler zusammen gesegelt, aber alles lief von Anfang an reibungslos – einfach super Teamarbeit 🙂

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Draußen vor dem Hafen tummelten sich schon die Boote. Wir setzten, dort angekommen, auch sportlich die Segel und dümpelten bei drei Knoten Wind in Zeitlupe hin und her. Das konnte ja heiter werden 🙂

Auch die Regattaleitung fand, dass die Bedingungen wirklich sehr schwierig waren und verkürzte die Strecken und verlegte die Startlinie. Der Start sollte nun eine halbe Stunde später, um halb zwei erfolgen. Diese Information bekamen wir erfreulicherweise in Englisch über Funk. Leider konnten wir aber nicht verstehen, wohin sie die Startlinie verlegt hatten. Um die allgemeine Verwirrung sicherzustellen, fuhren sie die rote Markierungsboje mit dem Schlauchboot spazieren.

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So mussten wir wohl oder übel eine andere Strategie entwickeln 🙂 Also suchten wir uns ein sportliches, portugiesisches Boot und hefteten uns an seine Fersen. Wie sich dann herausstellte, hatten wir gut ausgewählt und waren beim Startsignal mit eine der ersten, die Kurs auf die erste Insel nahmen.

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Mit dem Startschuss kam dann auch „wie bestellt“ der Wind und wir machten gute Fahrt. So kreuzten wir fleißig auf in Richtung der Inseln. Zwischenzeitlich wurde uns Langfahrtseglern doch etwas mulmig, denn die beinharten Regattasegler flogen auch mal mit weniger als drei Metern Abstand vor unserem Bug vorbei.

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Wir genossen das sportliche Segeln, eine ziemliche Abwechslung zu dem, was wir sonst für gewöhnlich so machen 🙂

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Auch wenn nachfolgenden Bilder einen anderen Eindruck erwecken, wir waren wirklich sportlich unterwegs 🙂 Es wurde gekurbelt und getrimmt, und irgendwann war dann einfach alles perfekt getrimmt 🙂 Dann war auch einmal eine kleine Pause angesagt.

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Auf der letzten Wegstrecke kam dann auch einmal wieder der Parasailer zum Einsatz und brachte uns trotz nachlassendem Wind schnell in Richtung Ziel.

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Auch die Presse war mit von der Partie gewesen und so konnten wir uns über einige Bilder unserer SUMMER unter Segeln freuen 🙂

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Vielleicht waren wir ja auch im Fernsehen? Das werden wir wohl nie erfahren. Wenn wir auch nicht die Schnellsten waren, so haben wir doch die schönste Hummel des ganzen Feldes links und rechts auf dem Bug 🙂

Der tolle Tag klang im Hafenrestaurant bei gutem Essen in lustiger Runde stimmungsvoll aus.

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Jeder Skipper bekam sogar noch eine Flasche Portwein überreicht.

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Und für alle Teilnehmer standen kleine Mitbringsel bereit.

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Ein wirklich interessantes Erlebnis, auch wenn unsere SUMMER sicher keine Rennziege ist und auch nicht werden wird 🙂 In unserer Klasse sind wir immerhin auf Platz 9 von 16 Teilnehmern gelandet.

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