Archiv für den Tag: 22. August 2014

Hasta la Vista España

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Nur ein Katzensprung von Vigo entfernt liegt Baiona, direkt an der portugiesischen Grenze. Diese Stadt sollte unsere vorerst letzte Station in Spanien sein. Zwar lag schon den ganzen Tag dichter Nebel über der „Ria de Vigo“, aber am Nachmittag war die Sicht wieder so weit aufgeklart, dass wir uns auf den Weg nach Süden machen konnten.

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Endlich hatten wir wieder einmal einen kräftigen Wind und wir legten die gesamte Strecke unter Segeln zurück. Zwar mussten wir gegen den Südwind kreuzen, aber es war trotzdem ein Vergnügen. Nur einmal kurz vor dem Ziel verschwand wieder alles hinter einem weißen Vorhang aus dichtem Nebel und wir standen beide wachsam draußen auf der Suche nach den kleinen Fischerbooten und Segelyachten, die ohne AIS unterwegs waren.

Wir hatten schon in Vigo festgelegt, dass wir in Baiona nicht in die Marina, sondern in der Bucht vor Anker gehen wollten. Denn an der portugiesischen Westküste sind die Ankerplätze sehr rar und wir wollten nochmal die Ruhe genießen. Die Bucht von Baiona gefiel uns auf den ersten Blick und wir gingen in sicherer Entfernung vom belebten Badestrand vor Anker. Den Abend verbrachten wir an Bord, da wir beide keine Lust hatten, noch das Dinghi klar zu machen. So genossen wir ein leckeres Abendessen und einen traumhaften Sonnenuntergang. Mit der Dunkelheit kehrte Ruhe in der Bucht ein und auch wir verschwanden recht früh ins Bett.

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Am nächsten Morgen während der Funkrunde stellen wir fest, dass auch die LONI 3 gestern in Baiona angekommen war, aber in der Marina am Transit-Steg lag. Eckhardt und Ilona wollten aber heute schon weiter nach „Viana do Castelo“ in Portugal. Wir funkten noch ein bisschen hin und her, bekamen noch einen superguten Restaurant-Tipp für den Abend und die neuesten Wetterinformationen. Dann machten wir uns bereit für den Landausflug. Da ertönte direkt vor dem Bug ein Nebelhorn. Eckhardt ließ es sich nicht nehmen, doch nochmal persönlich bei uns vorbei zu schauen. Wir freuten uns sehr, die beiden nochmal persönlich zu sehen und verabredeten uns in Porto zum gemeinsamen Abendessen.

Ich bekam heute wieder eine Dinghi-Fahrstunde. Heute stand das Anlassen einen „kalten“-Motors auf dem Ausbildungsplan. Zuerst Tankbelüftung öffnen, Motorschlüssel rein, Choke raus, etwas Gas geben und dann mit wachsender Begeisterung am Starterseil reißen…erfolglos…dann Choke reindrücken, mehr Gas geben und ziehen, ziehen, ziehen….endlich 😉 Zwischendurch musste ich noch dem Skipper auf die Finger hauen, der da an was rumzog und dort noch was drehte. Als Beifahrer ist er echt eine Katastrophe.

So tuckerten wir Richtung Marina, vertäuten dort unser Dinghi und gingen an Land. Wie immer konnte Dietmar nicht so einfach ohne das Geschäft auch zu betreten am dortigen Yachtausrüster vorbeigehen. Aber diesmal hatte er auch wirklich ein Anliegen: Unser Radar, schon mehrfach persönlich durchgeprüft und kontrolliert, war gestern im Nebel wieder einmal ausgestiegen. Eigentlich klar, wir hatten ja vor zwei Tagen erst den Raymarine-Service an Bord. Da der kommende Küstenabschnitt für schnell aufkommenden Nebel bekannt ist, wollten wir aber nicht weiter auf diesen wichtigen Sicherheitsfaktor verzichten. Leider hatten wir vergessen, dass heute Freitag war. Vor Montag würde hier nichts passieren und es würde wahrscheinlich nochmal drei Tage dauern, gegebenenfalls Ersatzteile zu beschaffen. Hier war es zwar nett, aber so lange wollten wir auch nicht bleiben. So verschoben wir die Reparatur auf Porto, unser übernächstes Reiseziel. Dort haben wir sowieso einen längeren Stopp geplant.

So bummelten wir durch die Altstadt und konnten auf dem Heimweg, wie so oft, einer einladenden Tapas-Bar nicht widerstehen. Gut gesättigt machten wir danach Siesta an Bord unserer SUMMER.

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Im Nachmittag ging die SY GANESCHA neben uns vor Anker. So trifft man sich wieder. Wir quatschen ein bisschen mit den Beiden und tauschten die letzten Neuigkeiten aus. Dann machten wir uns wieder auf den Weg an Land zum empfohlenen Restaurant, um dort fürstlich zu Schlemmen.

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Als wir unsere Meeresfrüchteplatte serviert bekamen, waren wir wirklich beeindruckt. Aber auch etwas eingeschüchtert, als wir die mitgelieferten Werkzeuge sahen. Die hätte man auch gut für eine Herztransplantation benutzen können. Bewaffnet mit Zange und einer merkwürdig geformten Art Gabel rückten wir der Platte beherzt zu Leibe. Etwas langwierig und arbeitsreich zwar, aber ein echter Hochgenuss 🙂

Meeresfrüchte